Generalvikar über alle italienischen
Provinzen, 1576 aber übertrug ihm
Philipp die Statthalterschaft über die
Niederlande.
[* 2] Durch
Milde und Nachgiebigkeit wußte er anfangs die rebellisch gesinnten Niederländer zu gewinnen, allein bald brachen wieder
neue Zwistigkeiten und
Unruhen aus, und er konnte gegen das überwiegende Ansehen
Oraniens nicht aufkommen. J. ließ sich
auch für ein
Projekt gewinnen, durch
Befreiung der gefangenen
Maria Stuart die
Kronen von
[* 3]
Schottland und
England sich zu erringen.
Er starb im
Lager
[* 4] bei
Namur
[* 5] an der
Pest, nach mancher
Annahme anGift, welches ihm
Philipp II. hätte beibringen lassen;
doch läßt sich für dieseAnnahme kein haltbarer
Beweis beibringen.
Fernandez, kleine Inselgruppe im
StillenOzean, zur
ProvinzValparaiso
[* 8] der südamerikan.
RepublikChile
[* 9] gehörend, besteht
aus drei
Inseln mit zusammen 185 qkm
Areal. Die östliche, größere
(Mas a Tierra) liegt 670 km von der
Küste von
Chile und ist 22 km lang und fast 8 km breit, voll niedriger
Berge vulkanischen Ursprungs, deren höchster der
Cerro
del Yunque
(»Amboß«) mit 983
m ist, und die meist mit einer schönen, überaus eigentümlichen
Vegetation bedeckt sind.
Die
Küsten sind hafenlos, doch gewährt die
JuanBautista-Bai (mit
Leuchtturm) an der
Nordküste einen erträglichen
Ankerplatz. An ihrem Südwestende liegt die kleine
InselSanta Clara
(Isla das
Cabras). Die zweite
Insel
(Mas a Fuera), 180 km
westlicher, ist der andern ganz ähnlich, aber etwas kleiner, doch erhebt sich der höchste Gipfel bis zu 1840 m.
Die
Inseln waren unbewohnt, und schon im 17. Jahrh. ließen sich zuzeiten europäische Seeleute
hier nieder, darunter 1704 der
Schotte Alex.
Selkirk, dessen
Schicksale später die Anregung zu
»Robinson Crusoe« gaben. Im 18. Jahrh.
legten die
Spanier ein
Fort auf der größern
Insel an; nachdem sie die chilenische
Regierung eine Zeitlang
als Deportationsort benutzt hatte, hat sie dieselbe seit 1877 an einen
Schweizer verpachtet, der sie mit Vieh besetzte. Die
Zahl der Bewohner beläuft sich gegenwärtig auf 50-60.
Vgl. B. V. Mackenna, Juan Fernandez
(Santiago 1883).
(spr. chhúares),CarloBenito,Präsident von
Mexiko,
[* 11] geb. 1807 in einem Dorf bei Ixtlan, im
StaatOajaca, aus
dem indianischen
Stamm der Zapateco, verlor früh seinen
Vater und wuchs in dürftigen Verhältnissen auf,
erhielt aber von einer reichen
Familie, in deren
Dienst er trat, die
Mittel gewährt, in
Mexiko die
Rechte zu studieren. Er ward
dann in
OajacaAdvokat und oberster
Richter, 1846 zum liberalen
Deputierten in den
Kongreß der
Republik gewählt. Von 1848 bis 1852 war
er
Gouverneur von
Oajaca und machte sich in dieser
Stellung durch Anlegung neuer
Straßen,
Hebung
[* 12] des Volksunterrichts und zweckmäßige
finanzielle Maßregeln um den
Staat sehr verdient.
Doch das
Gesetz vom welches die Auszahlung der infolge diplomatischer
Konventionen an fremde
Kompanien und Individuen
zu entrichtenden
Interessen auf zwei Jahre suspendierte, rief die
Intervention der drei Mächte
Spanien,
[* 15] England und
Frankreich hervor, die 18. Dez.Veracruz besetzten. J. lehnte ihre
Forderungen nicht ab, sondern verständigte sich
mit den beiden ersten Mächten über ihre Befriedigung, so daß Anfang April 1862 die
Spanier und
EngländerMexiko räumten;
nur
Frankreich, von mexikanischen Verschwörern aufgestachelt, wies jede Verständigung ab und war entschlossen,
J. zu stürzen und eine neue
Regierung einzusetzen.
Das
Amt desPräsidenten, welches er nach
Ablauf
[* 16] seiner
Periode im
November 1865 fortgeführt hatte, wurde
ihm, nachdem er nach
Mexiko zurückgekehrt, durch die
Neuwahl vom 6. Okt. von neuem verliehen. Nach einer kurzen Zeit
der
Ruhe begannen jedoch 1869 wieder die aufrührerischen Pronunciamientos der
Generale in allen Teilen desReichs,
und J. erhielt bei der neuen Präsidentenwahl 1871 nicht die absolute
Majorität; nur die
Entscheidung des
Kongresses für ihn
verhalf ihm zum
Sieg über seinen
Rivalen Porfirio
Diaz, und er
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