(franz., spr. schuschúh), im allgemeinen jedes
Kinderspielwerk, namentlich aber ein in
Deutschland
[* 2]
Rollrädchen genanntes Spielzeug. Es besteht aus zwei dünnen hölzernen
Scheiben (etwa 6
cm im
Durchmesser), die in der Mitte durch einen ½
cm langen
Cylinder verbunden sind. An diesem ist eine etwa 1 m
lange
Schnur befestigt, an deren anderm Ende eine
Schleife ist, um den Zeigefinger hindurchstecken zu können.
Ist die
Schnur aufgewickelt, und läßt man das J. fallen, so kann man, ehe es ganz abgelaufen, durch ein geschicktes
Nachlassen
der
Schnur und einen kleinen
Ruck bewirken, daß es sich selbst wieder völlig aufwickelt. In diesem Auf-
und Abrollen besteht das
Spiel. Es war 1790-94 in
Frankreich und dann auch in
Deutschland so beliebt, daß die vornehmsten
Personen
damit auf Spaziergängen spielten.
(spr. dschaul),JamesPrescott,
Physiker, geb. zu
Salford, lebt als
Brauer daselbst. Er kann als
der experimentelle Begründer der mechanischen
Wärmetheorie bezeichnet werden; in seiner 1843 erschienenen Experimentaluntersuchung
über erwärmende
Wirkungen der
Magnetelektrizität
[* 3] leitete er zum erstenmal aus seinen
Versuchen den Arbeitswert der Wärmeeinheit
ab und sprach die Überzeugung aus, »daß man immer, wo man eine mechanische
Kraft
[* 4] aufwendet, ein genaues
Äquivalent an
Wärme
[* 5] erhält«. Um diesen
Satz, der im
Grund nichts andres als das ein Jahr vorher von R.
Mayer ausgesprochene
Prinzip von der
Erhaltung derKraft ist, zu beweisen, ließ er weitere
Versuche folgen. Er maß die bei dem Durchtritt von
Wasser
durch enge
Röhren,
[* 6] die bei der
Kompression der
Luft und die bei der
Reibung
[* 7] fester und flüssiger
Körper
durch die aufgewandte
Arbeit erzeugte
Wärme und fand, daß stets die gleiche
Arbeit erforderlich ist, um eine Wärmeeinheit
zu erzeugen. Im
Mittel ergibt sich aus seinen
Versuchen die
Arbeit von 425
Meterkilogramm als das
Äquivalent der
Wärme, die 1 kg
Wasser um 1° C. erwärmt.
AndreArbeiten von J., zum Teil mit
WilliamThomson unternommen, beziehen sich
auf die neuere Gastheorie. Auch entdeckte er das
Gesetz der Erwärmung der
Körper, durch welche ein
galvanischer Strom fließt
(Joulesches
Gesetz). Seine
Arbeiten über das mechanische Wärmeäquivalent erschienen deutsch von
Spengel (Braunschw. 1872).
Vgl. »Scientific papers of
JamesPrescott J.« (Lond. 1884, Bd.
1).
(spr. schurdang), 1) MatthieuJouve, einer der berüchtigtsten Revolutionsmänner,
geb. 1749 zu
St.-Juste bei
Puy de Velay in
Languedoc, seit 1787 Weinschenker zu
Paris,
[* 8] stellte sich beim
Ausbruch der
Revolution
an dieSpitze einiger Volkshaufen und verdiente sich bei dem Zug
nach
Versailles
[* 9] dadurch, daß er
zwei
Gardes duKorps die
Köpfe abschnitt, den Ehrentitel
Coupe-tête (Kopfabschneider). Vom
Konvent nach
Avignon gesandt, um dies
dem französischen Gebiet einzuverleiben, übte er die empörendsten Grausamkeiten gegen alle mit dieser Einverleibung Mißvergnügten,
so daß ihn endlich der
Wohlfahrtsausschuß verhaften und guillotinieren ließ.
im allgemeinen s. v. w.
Zeitschrift,
Zeitung, namentlich eine täglich
erscheinende.
Journalismus (Journalistik) bedeutet daher das gesamte Zeitschriftenwesen, die
periodische Litteratur, und Journalisten
heißen die Schriftsteller, die für
Zeitschriften thätig sind.
Schiffsjournal (s. d.),
Tagebuch, welches jeder Seeschiffer
über alle erheblichen Ereignisse auf seiner
Reise zu führen hat.