auch, nachdem er zuvor das bekannte
Abenteuer mit dem großen
Fisch erlebt, ausgeführt, worauf aber die Stadt
Buße gethan,
so daß Gott sie diesmal noch verschont habe. Diese
Erzählung hat offenbar rein lehrhafte
Tendenz, und sicherer als jede
Ausscheidung
des historischen oder mythischen
Stoffes ist die
Annahme, daß der Verfasser des
Buches die Nichterfüllung
prophetischer Strafandrohungen, die man oft genug erlebt hatte, motivieren wollte. Das angebliche
Grab des
Propheten I. wird
übrigens noch heutzutage in der Gegend des alten
Ninive gezeigt.
(BruderJ., engl. Brother J., spr. dschónnäthan), scherzhafte
Benennung für die Gesamtheit der Einwohner der nordamerikanischen
Freistaaten, dem
John Bull der
Engländer entsprechend. Der
Name rührt von Jonathan Trumbull her, welcher zur Zeit des nordamerikanischen Freiheitskriegs eine Zeitlang
Gouverneur von
Connecticut war und sich durch Geistesgegenwart und
Klugheit die
Achtung und
FreundschaftWashingtons in dem
Grad
erworben hatte, daß dieser nach einem resultatlosen
Kriegsrat in
Massachusetts ausgerufen haben soll: »Wir müssen
Bruder J.
zu
Rate ziehen«, welcher Ausruf in schwierigen
Lagen bald sprichwörtlich wurde.
Als
DemetriosNikator gegen
Alexander auftrat (147), mußte sich J. 145 dem Drang der Umstände fügen und an erstern sich anschließen,
welcher ihn in seinem hohenpriesterlichen
Amt bestätigte.
Da aberDemetrios in der
Folge seine ihm gemachten
Versprechungen nicht hielt, ergriff J. die
Partei des unmündigen
Antiochos VI., der von Diodotos Tryphon, einem
FeldherrnAlexanders,
als
Gegenkönig gegen
Demetrios aufgestellt war, und schlug in
Galiläa ein
Heer des
Demetrios. Nachdem er einen
Angriff des letztern
abgeschlagen, befestigte er
Jerusalem
[* 12] stärker, ließ sich aber von Tryphon, welcher sich der
Krone des
Antiochos bemächtigt hatte, überlisten, fiel in dessen Gefangenschaft und ward kurze Zeit darauf getötet (143).
ferner eine
Symphonie romantique, eine Chorsymphonie:
»Lamer«, eine ungarische
Serenade, ein Violinkonzert,
eine Konzertouvertüre etc. J.'
Richtung ist die modernste, doch fehlt seinen Werken Reinheit des
Stils.
(spr. -blut),WillemJozefAndreas, holländ. Litterarhistoriker, geb. im
Haag,
[* 16] studierte seit 1835 in
Leiden
[* 17] zuerst
Medizin, dann
Rechtswissenschaft, um sich schließlich dem
Studium der niederdeutschen Litteratur zuzuwenden. Nachdem
er bereits 1840 wegen einer Abhandlung über
Ludwig van Velthem von der philosophischen
Fakultät zuLeiden
zum Ehrendoktor ernannt worden, erhielt er 1847 eine Professur an der
Akademie zu
Deventer, die er bis 1854 bekleidete, und
wurde 1878
Professor an der
Universität zu
Leiden. Seine Hauptwerke sind, von
Ausgaben verschiedener mittelalterlicher
Dichtungen
abgesehen: »Geschiedenis der middennederlandsche dichtkunst« (Amsterd.
1851-55, 3 Bde.);
ȃtude sur le
roman de Renart«
(Groning. 1863) und namentlich die »Geschiedenis der
nederlandsche letterkunde« (das. 1868-70; 3. Aufl. 1881-86, 6 Bde.;
deutsch von
Berg, Leipz. 1870-72, 2 Bde.),
ein Werk, das mit ebensoviel Unparteilichkeit wie Gründlichkeit und
Geschmack den Gegenstand behandelt.
Ein kleiner Abriß
der niederländischen Litteraturgeschichte erschien 1872 (3. Aufl. 1886). J. war
übrigens als langjähriges Mitglied der Zweiten
Kammer der
Generalstaaten auch auf politischem Gebiet thätig. Er starb in
Wiesbaden.
[* 18]
5)Owen, engl. Architekt, geb. zu London, studierte unter Vuillamy, reiste 1834 nach Spanien,
wo er sich namentlich in Granada
[* 46] aufhielt, und von da nach Ägypten.
[* 47] Nach England zurückgekehrt, gab er das Prachtwerk »Plans,
elevations, sections and details of the Alhambra« (Lond. 1842-45, 2 Bde.; 2. Aufl.
1847-48) heraus. Im J. 1851 übertrug man ihm die innere Ausschmückung des Kristallpalastes der ersten
Weltausstellung, und als das Gebäude vom Hydepark nach Sydenhamübertragen wurde, erhielt er den Auftrag, die verschiedenen
Räumlichkeiten dem Charakter der Zeit und des Landes anzupassen, für den sie bestimmt waren. Hervorragend ist darunter der
»Alhambra court«. 1856 erschien sein Hauptwerk: »The
grammar of ornament« (4. Aufl., Lond. 1880, 112 Blätter; auch in deutscher Ausgabe), die erste umfassende Darstellung des ornamentalen
Stils aller Völker, ein Werk, das auf das moderne KunstgewerbeEnglands großen Einfluß geübt hat. J. starb