(Jechonja), König von
Juda, SohnJojakims, bestieg den
Thron
[* 5] nach dem
Tode desselben 597
v. Chr.,
im 18. Lebensjahr, regierte aber nur drei
Monate, indem
Nebukadnezar mit einem
Heer vor
Jerusalem
[* 6] erschien, die Stadt eroberte,
den
Tempel
[* 7] in Trümmer legte und J. nebst einer großen Anzahl
Juden ins
Exil abführte (597).
König von
Juda 607-597
v. Chr., hieß eigentlich Eljakim und war der ältere Sohn des
Josias, ward aber erst
nach der Absetzung seines jüngern
Bruders,
Joahas, durch
Necho von
Ägypten
[* 8] 607 auf den
Thron erhoben und war ein unterwürfiger
VasallÄgyptens.
Um denTribut zu zahlen und seiner eignen Lust- und Prachtliebe zu frönen, bedrückte
er das
Volk mit schweren
Steuern. Nach
Nechos Vertreibung aus
Syrien unterwarf sich J. 600 dem siegreichen König
Nebukadnezar
von
Babylonien, versuchte aber 598, auf ägyptische
Hilfe bauend, eine Empörung.
Noch ehe
NebukadnezarJerusalem selbst bezwungen
hatte, starb J. 597.
(spr. johkaï),Moritz, berühmter ungar. Schriftsteller, geb. zu
Komorn, widmete sich der
Rechtswissenschaft und erlangte 1846 das Advokatendiplom, beschäftigte sich jedoch ausschließlich
mit Litteratur und veröffentlichte 1846 seinen ersten
Roman: »Hétköznapok« (»Werktage«),
welcher bereits das bedeutende humoristische
Talent des Dichters verriet. 1847 übernahm er die Redaktion
der Wochenschrift »Életképek« (»Lebensbilder«)
und war seit einer der litterarischen Stimmführer der Freiheitsbewegung. Anfang 1849 floh er zugleich mit der
ungarischen
Regierung und den Abgeordneten nach
Debreczin
[* 9] und redigierte daselbst die »Esti lapok« (»Abendblätter«).
Seit 1849 mit der damaligen ersten tragischen SchauspielerinUngarns,
Rosa Laborfalvi (geb. 1820 zu
Miskolcz,
[* 10] gest. verheiratet, lebt er teils in
Budapest,
[* 11] teils in seinen
Villen im
OfenerGebirge und in
Füred am
Plattensee,
unausgesetzt eine staunenswerte litterarische Thätigkeit entfaltend. J. hatte bis zu seinem 50.
Geburtstag, der in
Pest von
einem großen
Kreise
[* 12] seiner Verehrer festlich begangen wurde, bereits nahe an 200
Bände veröffentlicht,
darunter 29
Romane, zusammen 100
Bände stark, 2
Bände Gedichte, 2
Bände dramatische
Dichtungen, 6
Bände Sammlungen humoristischer
Aufsätze, 48
BändeNovellen etc. Dabei war er seit 1858 ununterbrochen als
Redakteur thätig; er redigierte lange Zeit ein
großes politisches Tagblatt: »Hon« (»Vaterland«),
sowie 1858-81 eine humoristische Wochenschrift: »Ústökös«
(»Komet«),
und ist gegenwärtig Chefredakteur des Regierungsblattes »Nemzet«
(»Nation«). Als
Abgeordneter (er wurde seit Wiederherstellung
der ungarischen
Verfassung in jeden der seitherigen
Landtage gewählt) gehört er der liberalen Regierungspartei an und zählt
zu deren schlagfertigsten Rednern.
Seinen litterarischen
Ruhm begründete er hauptsächlich mit seinen
Romanen, in denen zuerst der Einfluß
VictorHugos, dann der Jules
Vernes erkennbar ist, und von welchen viele zuerst ins Deutsche
[* 13] und dann aus dieser
Sprache
[* 14] in zahlreiche andre
europäische Sprachen übersetzt wurden.
Sie zeichnen sich insgesamt durch lebhafte
Phantasie, spannende
Fabel und manchmal durch gesunden
Humor aus, sündigen
jedoch durch krasse Unwahrscheinlichkeit, grobe Effekthascherei und bedauerliche
Flüchtigkeit der
Arbeit. Die bedeutenden
derselben sind: »Die weiße
Rose« (1854);
J. bearbeitete auch den ungarischen Teil des vom
KronprinzenRudolf herausgegebenen Prachtwerkes »Österreich-Ungarn«.
[* 16] »Ausgewählte
Schriften« von ihm erschienen deutsch
Budapest 1881-83 (120 Lfgn.). Er ist seit 1860 Mitglied der
Kisfaludy-Gesellschaft,
seit 1861 Mitglied der ungarischen
Akademie.
erster Handelshafen
Japans, an der Jedobucht prächtig gelegen und mit der Hauptstadt
Tokio
[* 17] durch eine
Eisenbahn
von 30 km
Länge verbunden, war früher nur ein Fischerdorf, ist, seitdem
Japan
[* 18] dem
Ausland eröffnet wurde, zu einer
Stadt mit (1884) 84,383 Einw. (80,683
Japaner, 2471
Chinesen, 616
Engländer, 187 Amerikaner, 170 Deutsche, 101
Franzosen etc.)
emporgewachsen. Der europäische Stadtteil, welcher sich an der tiefen
Bucht hinzieht, ist sauber und hübsch gebaut.
Hier sind die fremden Handelshäuser etabliert: 53 englische, 25 amerikanische, 20 deutsche, 12 französische, 7 schweizerische, 4 italienische, 1 holländisches.
Von fremden
Banken bestehen 4 englische und 1 französische, außerdem 15 fremde Dampfschiffsagenturen und 89 fremde
Feuer-,
Schiffs-,
Transport- und Lebensversicherungsgesellschaften. Die Stadt hat
Gasbeleuchtung, mehrere
Kirchen, gute Gasthöfe,
Klubs,
Zeitungen in englischer und französischer
Sprache,
Hospitäler etc. J. ist der Hauptausfuhrhafen für die beiden wichtigsten
Exportartikel: Seide
[* 19] und
Thee, der wichtigste Eingangshafen
für fremdeArtikel. 1884 besuchten
¶
mehr
298 fremde Handelsschiffe von 570,577 Ton. den Hafen; die Einfuhr wertete 19,433,361, die Ausfuhr 21,458,083 Jen. J. ist Sitz
eines deutschen Konsuls.