Derselbe erteilte 14
Herren in herkömmlicher
Weise den
Ritterschlag. Das erste Ordenskapitel tagte und
entwarf die
Statuten, welche durch
Urkunde vom 8. Aug. von dem König als
Protektor des
Ordens genehmigt wurden. Die gegenwärtige
Organisation derBalleiBrandenburg (jetziger Herrenmeister
PrinzAlbrecht vonPreußen)
[* 10] ist der frühern nachgebildet. Die Ordensmitglieder
stufen sich ab in: 1) Kommendatoren
(Komture) und Ehrenkommendatoren, welche unter dem Vorsitz des Herrenmeisters
nebst den Ordensbeamten das Ordenskapitel bilden;
3) Ehrenritter, die durch ihren Lebenswandel eine den
Zwecken des
Ordens entsprechende
Gesinnung an den
Tag legen, jährliche Beiträge (36 Mk.) zahlen, aber das Ordensgelübde nicht abgelegt haben.
Das Ordensgelübde der
Rechtsritter besteht in dem
Versprechen, der christlichen
Religion, besonders der evangelischen
Konfession,
getreu zu bleiben, das Ordenskreuz als Zeichen der
Erlösung zu
tragen, würdigen Wandels sich zu befleißigen, den
Kampf gegen
den Unglauben, den
Dienst und die
Pflege der Kranken als
Zweck des
Johanniterordens anzuerkennen und dem
Ordenspatron (König von
Preußen) in Ordenssachen treu, hold und gewärtig sein zu wollen, endlich die
Ehre des
Ordens überall
zu wahren.
Niemand kann
Rechtsritter werden, der nicht vorher im
Noviziat Ehrenritter gewesen. Das Ordenskapitel entscheidet über
die
Aufnahme neuer Mitglieder, die alle von
Adel sein müssen. Jeder Ehrenritter zahlt bei der
Aufnahme 900 Mk. in die Ordenskasse,
damit diese über die zur Erreichung des Ordenszwecks,
Pflege Kranker und Siecher, erforderlichen Geldmittel verfügen könne.
Es steht jedem Mitglied frei, sich mit seinen Beiträgen entweder direkt derBallei oder einer der 13
Genossenschaften
in
Deutschland
[* 11] anzuschließen.
Das Ordenszeichen (s. Tafel
»Orden«, Fig. 31), ein goldenes achtspitziges, weiß emailliertes
Kreuz, mit
goldenen
Adlern zwischen den
Armen und einer
Krone bei den
Rechtsrittern, mit schwarzen
Adlern und ohne
Krone bei den Ehrenrittern,
wird an einem schwarzen
Band
[* 12] um den
Hals, das einfache weiße Ordenskreuz auf der linken
Brust festgenäht
getragen. Die Ordenskleidung ist eine scharlachrote
Uniform mit weißem
Kragen und weißen
Aufschlägen, goldenen
Litzen und
gelben
Knöpfen, weiße
Beinkleider und goldene
Epauletten, ein dreieckiger
Hut
[* 13] mit weißer Plümage bei den
Rechtsrittern, ohne
diese bei den Ehrenrittern mit dem Ordenskreuz. Für den
Dienst der freiwilligen
Krankenpflege im
Feld undLazarett
ist eine Interimsuniform bestimmt. Der Herrenmeister trägt ein größeres
Kreuz an breitem
Band.
In den kriegerischen Ereignissen
der letzten Jahre hat der
Orden Gelegenheit gefunden, in seinem eigentlichen
Beruf, der freiwilligen
Krankenpflege nämlich,
sich besonders zu bethätigen.