1) Stadt im nordwestlichen
Böhmen,
[* 10] 733 m ü. M., im
Erzgebirge an der Weseritz gelegen,
Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einerBerg- und Hüttenverwaltung, hat eine Dekaneikirche, wichtigen
Bergbau,
[* 11] der vom
Staat und einer Privatgewerkschaft betrieben wird und Silbererz (1885: 227 metr. Ztr.),
Nickel,
Wismut und Uranerz ergibt, ehemals aber namentlich in
Silber viel bedeutender war, außerdem eine
ärarische Uranfabrik, eine große Tabaksfabrik (1000 Arbeiterinnen),
Handschuh- und Korkstöpselfabrikation, Spitzenklöppelei
und (1880) 6628 Einw.
Von J. haben die
Thaler (Joachimsthaler), die hier zuerst geprägt wurden, ihren
Namen. Die Stadt brannte fast
gänzlich ab und hat jetzt meist neue schöne Gebäude.
Vgl.
Laube, Aus der Vergangenheit Joachimsthals
(Leipz. 1875). -
2) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam,
[* 12]
Kreis
[* 13]
Angermünde, zwischen dem Werbellin- und Grimnitzsee, hat eine 1820 nach
SchinkelsEntwurf im modern-gotischen
Stil erbaute
Kirche, bedeutenden
Handel mit Pflastersteinen, große
Sägemühlen und Ziegeleien,
eine Zementfabrik und (1885) 1834 evang. Einwohner. - J. ward 1604 von
dem
KurfürstenJoachimFriedrich angelegt, der daselbst 1607 auch eine
Fürstenschule gründete, die 1636 von
den
Sachsen
[* 14] zerstört, 1650 als Joachimsthalsches
Gymnasium nach
Berlin verlegt wurde. In der
Nähe die durch ihren Wildstand
ausgezeichnete Schorfheide mit dem königlichen Jagdschloß
Hubertusstock.
(Joachas), 1) König von
Israel 815-798
v. Chr., Sohn und Nachfolger des
Jehu, ließ sein
von den Syrern bedrängtes
Reich zur völligen
Schwäche herabsinken.
2) König von
Juda, jüngerer Sohn
des
Josias, ward nach dessen
Tod 609
v. Chr. anstatt des ältern
Sohns, Eljakim, vom
Volk auf
den
Thron
[* 15] erhoben, aber schon nach drei
Monaten vom König
Necho von
Ägypten
[* 16] abgesetzt und gefangen nach
Ägypten geführt, wo er starb.
Vielleicht war sein
Name vor seiner Thronbesteigung Schallum
(Jer. 22, 11).
(spr. chhoánes),Vicente, span.
Maler, geboren um 1523 zu
Fuen de la Higuera, scheint sich in
Italien
[* 17] nach
Raffael
gebildet zu haben und ließ sich sodann in
Valencia
[* 18] nieder, arbeitete aber auch in andern spanischen
Städten.
Er soll sich zu jeder
Arbeit, die für kirchliche
Zwecke bestimmt war, durch die heiligen
Sakramente vorbereitet haben. Er starb
in Bocairente, nachdem er dort die Altarwand der Parochialkirche mit Gemälden geschmückt hatte, J.'
Gemälde, meist
Darstellungen religiöser Gegenstände, zeichnen sich vornehmlich durch
Anmut, Richtigkeit der
Zeichnung und
Perspektive und guten
Faltenwurf aus. Im
Kolorit folgte er der römischen
Schule, doch ist dasselbe etwas stumpf. Zu J.' besten
Werken gehören: in der
Kathedrale zu
Valencia die
TaufeChristi und die
heilige Familie;
in der Nikolauskirche
daselbst das
Abendmahl des
Herrn, mit einem
Flügel bedeckt, auf welchem die Erschaffung der
Eva neben dem schlafenden
Adam dargestellt
ist;
(spr. scho-ann),Adolphe, geograph. Schriftsteller, geb. zu
Dijon,
[* 20] ward in
Paris
[* 21] 1836
Advokat, wandte
sich aber bald darauf der Journalistik zu. Eine
Reise nach der
Schweiz und dem
Schwarzwald veranlaßte ihn zur Abfassung
eines Reisehandbuchs (1841), welches der Ausgangspunkt einer ganzen
Reihe ähnlicher und zum Teil umfangreicher Werke wurde,
die sich nicht nur auf die interessantesten
Orte und
LandschaftenFrankreichs, sondern auch auf
Deutschland,
England,
Schweiz,
Orient erstrecken und oft aufgelegt wurden. Ein gedrängter
Auszug aus den größern Reisebüchern erscheint seit 1866 unter
dem
Titel:
»GuidesDiamant«.
[* 22] Außerdem gab J. ein vorzügliches
»Dictionnaire géographique de la
France«
(2. Ausg., Par. 1872) heraus. Er starb in
Paris.
(Jehoasch), 1) König von
Juda 837-797
v. Chr., Sohn des Ahasja, ward alsKind bei der Thronusurpation
seiner Großmutter
Athalia und der Ermordung aller
Brüder und
Kinder Ahasjas 843 in den
Tempel
[* 23] gerettet, dort heimlich erzogen
und 837 in seinem 7. Lebensjahr vom Hohenpriester Jojada an der
Stelle der ermordeten
Athalia auf den
Thron erhoben. Jojada
führte für den jungen König die
Vormundschaft. J. regierte aber auch, als er selbständig geworden,
ganz nach dem
Willen der Priesterschaft.
Da er aber einem
Streifzug der Syrer gegen
Jerusalem
[* 24] durch eine
Kontribution aus dem
Tempelschatz vorbeugte, so ward eine
Verschwörung gegen ihn angezettelt und J. von zweien seiner
Diener ermordet.
2) Sohn und Nachfolger des
Joahas als König von
Israel (798-790
v. Chr.), schlug den König von
Juda,
Amazia,
und machte eine reiche
Beute aus dem königlichen und dem Tempelschatz. Von dem
¶
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Propheten Elisa zum Kampf gegen die Syrer, welche das ReichIsrael wiederholt bedrängten, ermutigt, eroberte er das ostjordanische
Gebiet zurück.