Nikolai Iwanowitsch,
Graf, russ.General, geb. 1804, trat früh in das
Heer ein, focht
unter
Jermolow am
Kaukasus und that sich besonders in den
Kämpfen gegen
Schamyl hervor. Durch wichtige Erfolge, wie den
Sieg
beim
AulIsmail 1858 etc., gelang es J. im April 1859, die
ResidenzSchamyls, Weden, in seine
Gewalt zu bringen, was
des letztern Gefangennehmung in
Gunib und die Unterwerfung des ganzen östlichen
Kaukasus zur
Folge hatte. J. ward dafür in
den Grafenstand erhoben und zum Generaladjutanten des
Kaisers ernannt. 1861 wurde er beauftragt, auch die Tscherkessenstämme
des westlichen
Kaukasus zur Unterwerfung zu zwingen. In dreijährigem
Kampf engte er sie immer mehr ein,
bis er ihnen ihre letzte
Stütze, das feste Wardan, wegnahm und so nur noch die
Wahl ließ zwischen Unterwerfung
oder
Auswanderung nach der Türkei.
[* 11] Die
Mehrzahl wählte die letztere, der Rest aber ward nach
Kuban versetzt und ihr ehemaliges
Gebiet russischen Ansiedlern zugewiesen. Nach Beendigung jenes
Kriegs begab er sich nach
Tiflis, wo er
dem
Statthalter im
Kaukasus, dem
GroßfürstenMichael, zur Seite
stand. Die letzte Zeit seines
Lebens verbrachte er in
Pjatigorsk,
nachdem er 1870 in den
Ruhestand getreten war. Er starb 1873.
(Jesd), Stadt im SO. der pers.
ProvinzIrak Adschmi, liegt (zum Teil in
Ruinen) in einer fast ganz von
Hügeln umschlossenen
Sandebene und besteht aus zwei durch
Mauern und
Thore getrennten Teilen. Die betriebsamen Einwohner, 40,000 an Zahl, worunter 4000
Parsen
und 1000
Juden, fertigen Seidenzeuge (die besten in
Persien),
[* 12] Baumwollwaren, Süßigkeiten,
Schuhe,
Teppiche
u. a. und vertreiben dieselben über einen großen Teil
Asiens. J. ist ein wichtiger Zentralpunkt des Karawanenhandels. In der
Umgegend wird viel
Töpferei betrieben und das beste persische
Opium erzeugt. Die
Parsen (in Stadt und Umgegend
ca. 6500) dürfen
keinen allgemeinen Feuertempel haben, jeder
Hausvater unterhält seine eigne heilige Feuerstätte. Die
Schönheit der
Frauen von J. ist in ganz
Persien sprichwörtlich.
nach der
Kabbala (s. d.) die dritte, aus keiner vorhanden gewesenen
Materie gebildete
Welt, die
Welt der denkenden
Substanzen; dann ein die kabbalistische Litteratur eröffnendes, dem 8. oder 9. Jahrh.
angehöriges, sehr geschätztes
Buch (J., s. v. w.
Buch von der
Schöpfung) in 6
Kapiteln, welches die Grundidee: »die 10
Zahlen
(sefirot) und die 22
Buchstaben (die sogen. 32
Bahnen der
Weisheit) seien der
Grund aller
Dinge«, verarbeitet.
Traditionen schreiben es dem
PatriarchenAbraham oder dem Mischnalehrer
Akiba zu. Ob das im
Talmud erwähnte
»Buch I.« mit dem
jetzt vorhandenen identisch ist, ist nicht erwiesen.
Bald nach seiner Entstehung ward das
Buch J. philosophisch kommentiert
von Saadja
Gaon, Isak Israeli,
Juda Halevi u. a. Herausgegeben ward es
Amsterdam
[* 13] 1642; hebräisch und deutsch
von v.
Meyer (Leipz. 1830). Einen hebräischen
Kommentar zum
Buch J. von Jehuda ben Barsilai aus
Barcelona
[* 14] (Anfang des 12. Jahrh.)
gab Halberstamm im
Verein »Mekize nirdamim« (Berl. 1885) heraus.