aus
Ostjaken,
Jakuten,
Tungusen und
Tataren. Davon sind noch 12,000 Schamanen, aber auch die Getauften sind eigentlich nur dem
Namen nach
Christen. Die Hauptstadt des
Gouvernements ist Krasnojarsk (s. d.); nächstbedeutend ist die 1618 gegründete
Stadt J., am linken
Ufer des
Jenissei, mit (1881) 11,395 Einw., welche einen früher zwar
viel bedeutendern, aber immer noch sehr ansehnlichen
Handel mit
Pelzwerk
[* 2] treiben. J. ist das
Zentrum der
Metallindustrie des
Jenissei.
AndreOrte von Bedeutung sind
Minussinsk und
Turuchansk.
(spr. dschenner),Edward,
Mediziner, geb. zu
Berkeley in
Gloucester, bildete sich anfangs bei einem
Wundarzt in
Sudbury bei
Bristol, studierte seit 1770 zu
London
[* 3] und ließ sich in seiner Vaterstadt als Wundarzt
nieder. Auf die Schutzkraft der in jener Gegend öfters beim
Rindvieh herrschenden
Kuhpocken gegen die Menschenblattern schon
früher von einer Bäuerin aufmerksam gemacht, widmete er dieser Angelegenheit seit 1775 seine besondere
Aufmerksamkeit und
vollzog 1796 die ersteImpfung,
[* 4] worauf er 1798 seine
Entdeckung in der
Schrift »An inquiry into the causes
and effects of the cow-pox, or variolae vaccinae« (Lond.; deutsch von
Ballhorn, Hannov. 1799) veröffentlichte.
1)
Adolf,
Komponist, geb. zu
Königsberg
[* 12] i. Pr., erhielt seine musikalische
AusbildungdurchL.Ehlert
und
Fr.
Marpurg und machte unter Leitung derselben so gute Fortschritte, daß er bereits nach zweijährigem
Studium mit
Kompositionen verschiedener
Gattung erfolgreich in die
Öffentlichkeit treten konnte. Die Sorge um seine
Existenz
führte ihn 1856 nach Rußland, von wo er jedoch schon nach Jahresfrist zurückkehrte, um die Kapellmeisterstelle am
Theater in
[* 13] Posen
[* 14] anzunehmen. 1858 begab er sich nachKopenhagen,
[* 15] wo er während eines zweijährigen
Verkehrs mit
NielsGade zu voller künstlerischer
Reife gelangte, und ließ sich dann als
Lehrer in seiner Vaterstadt nieder.
Als solcher wirkte er hier mit bestem Erfolg, bis er 1866 nach
Berlin
[* 16] übersiedelte und als Kompositionslehrer in
TausigsKlavierschule
eintrat. Aber auch diese
Stelle mußte er 1868 aufgeben, da
sich ein Brustleiden bei ihm ankündigte,
welches ihn leider nicht wieder verlassen sollte. Von nun an lebte er, in erster
Reihe durch die Rücksicht auf seine
Gesundheit
bestimmt, abwechselnd in
Dresden,
[* 17]
Graz
[* 18] und zuletzt in
Baden-Baden,
[* 19] wo er starb. J., dessen schöpferische Thätigkeit
auch während der Jahre körperlichen
Leidens nicht erlahmte, hat sich namentlich durch seine
Lieder ein bleibendes Denkmal
gesetzt; viele derselben, wie z. B. der
Cyklus
»Dolorosa« und
Scheffels
»Gaudeamus«, gehören zu dem Bedeutendsten, was nach
Schumann in dieser
Gattung produziert worden ist. Kaum weniger wertvoll sind seine Klavierkompositionen, von denen unter
andern der
Cyklus »Eroticon« eine weite Verbreitung gefunden hat.
J., einer der beliebtesten Erzähler der Gegenwart, trat zuerst mit einem
Buch:
»Deutsches Land und
Volk zu beiden Seiten des
Ozeans« (Stuttg. 1867),
und mit einzelnen
Novellen, in denen der Einfluß seines Landsmanns Theod.
Storm unverkennbar war, in
die Litteratur. Von den darauf folgenden
Arbeiten dieser
Gattung sind besonders nennenswert die
Novellen:
»Magister Timotheus« (Schlesw. 1866),
»Aus den Tagen der Hansa« (Freiburg
1885, 3 Bde.) u. a.
Jensens Talent, das sich am klarsten und kräftigsten in den Romanen: »Eddystone«, »Unter heißerer Sonne« und »Minatka« ausspricht,
ist durch lebhafte und bewegliche Phantasie, große Schilderungskraft und lebendiges Kolorit ausgezeichnet.
Namentlich ist er ein Meister stimmungsvoller Beleuchtung,
[* 35] doch zeigt seine Darstellung nicht selten einen gewissen Zug
zum Manierierten
und Forcierten. Seine Dramen: »Dido« (Berl. 1870),
»In Wettolsheim« (Freiburg
1884) und »Der
Kampf fürs Reich« (das. 1884) ermangeln im ganzen des knappen dramatischen Zuschnitts;
bedeutend dagegen
sind seine epischen Dichtungen: »Die Insel« (Berl. 1874),
der graziöse, märchenduftende »Holzwegtraum« (Stuttg.
1879) und namentlich die lyrischen Leistungen des Dichters, wie die »Gedichte«
(das. 1869; neue Ausg., Berl. 1872),
der prächtige Terzinencyklus »Um
meines Lebenstages Mittag« (das. 1876) und die »Stimmen des Lebens« (Dresd. 1881).
3) Jens Arnold Diedrich, dän. Marineoffizier und Reisender, geb. zu
Flensburg,
[* 36] untersuchte 1877 mit Steenstrup und 1878 mit Kornerup und Groth von Godthaab und Frederikshaab aus das Innere von Grönland
und drang dort ca. 8 km weiter vor, als 1870 Nordenskjöld gekommen war, der nur etwa 60 km zurückgelegt
hatte. Es gelang ihm auch, mehrere hohe Berge zu besteigen; doch erblickte man, soweit das Auge
[* 37] reichte, nur Eis
[* 38] und Schnee.
[* 39] Auch 1879 setzte J. mit Kornerup und Hammer
[* 40] seine Forschungen fort.