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starb, so fiel sein Land erst an Eisenach [* 2] und 1741 zugleich mit diesem an das weimarische Stammhaus zurück. Am ward das 300jährige Jubiläum der Universität gefeiert und dabei zugleich die oben genannte Statue des Gründers enthüllt.
Vgl.
Ortloff, J. und Umgegend (3. Aufl., Jena
[* 3] 1876);
Ritter, Führer durch J. und Umgegend (das. 1885);
Schreiber und Färber, J. von seinem Ursprung bis zur neuesten Zeit (2. Aufl., das. 1858);
Eichstädt, Annales Academiae Jenensis, Bd. 1 (das. 1823);
Biedermann, Die Universität J. (das. 1858);
Keil, Geschichte des jena
ischen Studentenlebens (Leipz. 1858);
Schwarz, Das
erste Jahrzehnt der
Universität J. (Jena
1858).
[Schlacht bei Jena.]
Besonders ist J. geschichtlich denkwürdig durch die verhängnisvolle Schlacht zwischen den Preußen [* 4] und Franzosen. Militärisch ist die gleichzeitige Schlacht bei Auerstädt [* 5] (s. d.) nicht weniger wichtig; weil indes Napoleon selbst bei J. befehligte, haben die Franzosen ihre beiden entscheidenden Siege nach diesem Namen benannt, und in Deutschland [* 6] wird die ganze Epoche des furchtbaren Sturzes der Monarchie Friedrichs d. Gr. mit ihm bezeichnet.
Das Korps Hohenlohe, das bei Beginn des Kriegs von 1806 an der mittlern Saale stand, konzentrierte sich nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalfeld [* 7] (10. Okt.) auf den Höhen zwischen Weimar [* 8] und J., um der Hauptarmee bei ihrem Linksabmarsch nach der Unstrut die Flanke zu decken und ihr dann zu folgen. Es waren 43,000 Mann Preußen und Sachsen. [* 9] Hohenlohe ließ es indessen ruhig geschehen, daß die Franzosen unter Lannes nicht nur 13. Okt. J. besetzten, sondern sich auch des Höhenrandes, des Landgrafenbergs und des sogen. Windknollens, der die preußische Aufstellung beherrschte, bemächtigten, weil er, von Massenbach verleitet, glaubte, aus Rücksicht auf den Befehl des Hauptquartiers eine Schlacht vermeiden zu müssen. Einer solchen gar nicht gewärtig, begab er sich ruhig zur Nachtruhe nach Kapellendorf zurück; während Napoleon, der am Nachmittag in J. eintraf, noch in der Nacht das Geschütz des Lannesschen Korps und der Garden auf die Höhe schaffen ließ und am Morgen des 14. seine Disposition zur Schlacht traf: Lannes im Zentrum sollte den Angriff beginnen, Ney ihm eiligst nachrücken, Augereau mit dem linken Flügel durch das Mühlthal, Soult mit dem rechten durch das Rauhthal in die Flanken des Feindes fallen; es waren im ganzen 125,000 Mann. Um 6 Uhr [* 10] morgens wurden die Dörfer Klosewitz und Lützeroda, die Tauenzien mit 8000 Mann besetzt hielt, von den Franzosen angegriffen und nach zweistündigem Widerstand genommen; Tauenzien zog sich mit Verlust, aber in guter Ordnung auf das Gros nach Vierzehnheiligen und Krippendorf zurück. Das Korps des Generals Holtzendorf ^[richtig: Holtzendorff] (6000 Mann) wurde von Soult seitwärts nach Apolda [* 11] gedrängt.
Hohenlohe hatte inzwischen seine Truppen aufgestellt, die Preußen unter Grawert bei Vierzehnheiligen, die Sachsen bei Isserstädt, und Rüchel, der mit 15,000 Mann bei Weimar stand, zu Hilfe gerufen. Noch am Mittag griff Ney Vierzehnheiligen an und nahm es im ersten Anlauf. [* 12] Zwar hatte er anfangs Mühe, es gegen die tapfer kämpfende preußische Infanterie zu behaupten; indes erhielt er von allen Seiten Verstärkungen, und Augereau und Soult umklammerten bereits die Flanken des Feindes, so daß trotz heldenmütigen Widerstandes nach Vernichtung der berittenen Artillerie die vom mörderischen Feuer gelichteten Regimenter Hohenlohes wichen; von der französischen Reiterei bedrängt, artete ihr Rückzug bald in wilde Flucht aus.
Rüchel, der um 2 Uhr auf dem Schlachtfeld anlangte und vergeblich durch einen mutigen Angriff die Franzosen aufzuhalten suchte, wurde in die allgemeine Flucht mit fortgerissen. Die Trümmer des preußisch-sächsischen Heers retteten sich teils nach Erfurt, [* 13] teils nach Kölleda und Buttelstädt und vermischten sich mit denen der bei Auerstädt geschlagenen Hauptarmee.
Vgl. Müffling, Darstellung der Schlacht bei J. und des Treffens bei Auerstädt (Weimar 1807);
Klopfleisch, Die
Schlacht bei J.
(Jena
1862);
v. d. Goltz, Roßbach [* 14] und J., kriegsgeschichtliche Studie (Berl. 1883).