Stadt in der österreichisch-schlesischen Bezirkshauptmannschaft
Freiwaldau, hat ein Bezirksgericht, Bierbrauerei
[* 2] und (1880) 2292, mit dem anschließenden Dorf J. 3362 meist deutsche Einwohner.
Über der Stadt auf steil abfallendem
Felsen
das
SchloßJohannesberg, die Sommerresidenz der Fürstbischöfe von
Breslau,
[* 3] mit Parkanlagen.
(spr. chhaucha),Stadt im
DepartementJunin
(Peru),
[* 8] am gleichnamigen
Fluß, in fruchtbarem alten Seebecken, hat
eine höhere
Schule und (1876) 2806 gewerbthätige Einwohner.
Franz,
Schauspieler und Theaterdirektor, geb. 1834 zu
Wien,
[* 11] debütierte am Burgtheater daselbst 1854, kam 1855 nach
Mainz
[* 12] und nach einem längern Aufenthalt in
Paris
[* 13] 1856 an das Stadttheater in
Hamburg,
[* 14] 1858 an das Hoftheater zu
Dresden
[* 15] und 1871 an
das Carltheater in
Wien, wo er sich als
Schauspieler durch virtuoses, reich nüanciertes
Spiel und scharfe
Charakteristik allgemeine
Beliebtheit erwarb. 1872 übernahm er dieDirektion des Carltheaters, das er bis 1878 leitete. Die außerordentlichen
Fähigkeiten, welche J. dabei bewährte, veranlaßten zugleich seine
Berufung als
Direktor des
Wiener Hofoperntheaters,
dem er
von 1875 bis Mitte 1880 vorstand. 1881 übernahm er das Ringtheater daselbst, das 8. Dez. d. J.
niederbrannte, und lebte seitdem dem
Theater
[* 16] fern, bis er 1884 wieder die Leitung des
Theaters an der
Wien
übernahm, von der er jedoch nach kurzer Zeit wieder zurücktrat. - Seine
Gattin Emilie, geborne
Krall, geb. 1832 zu
Wien, wirkte
bis 1871 erfolgreich als Sängerin.
voralpines, durch
Wasserfälle geschmücktes Nebenthal der
Saane im schweizer. Kanton Freiburg,
[* 17] auf dessen
Alpen hauptsächlich der Gruyèreskäse bereitet wird. Das Thalvolk ist katholisch, in der
GemeindeJaun oder
Bellegarde (868
Einw.) deutscher Abstammung, während die Bewohner des untern Teils, in
Charmey oder Galmis (1110 Einw.), in Cerniat (607
Einw.) und Crésuz (130 Einw.), französisch sprechen. 1872 wurde,
mit Unterstützung des
Bundes, der
Bau derJaunthalstraße (Bulle-Boltigen) begonnen, die an
Stelle des
doppelt so langen Umwegs über
Saanen bei Broc
(Bruck) in das Seitenthal einzweigt und, anfangs dem alten Fahrweg folgend,
nach dem Thalort
Jaun (1011
m) und von hier über die
Bernisch-Freiburger Grenzberge bis nach Reidenbach (840 m) führt,
wo sie in die Simmenthaler
Straße einmündet. Die Paßhöhe beträgt 1650 m; die Steigung erreicht an einzelnen
Stellen fast 10 Proz.
Als freisinniger Anhänger der konstitutionellen
Richtung bekannt, ward er 1832 zum Landtagsabgeordneten erwählt. Seine Thätigkeit
als solcher zog ihm aber die Ungunst der
Regierung zu, und er ward deshalb nach
Auflösung des
Landtags 1833 pensioniert.
Mittels Urlaubsverweigerung wurde er auch vom folgenden
Landtag fern gehalten. 1848 ward er Mitglied des
Vorparlaments und der
Nationalversammlung und trat 16. Juli als
Minister des Innern an die
Spitze des großherzoglich hessischen
Ministeriums.
(J. y
Aguilar, spr. chháureghi i aghilar),Juan de, span. Dichter, geboren um 1570 zu
Sevilla
[* 24] aus einem alten viscayischen
Geschlecht, ging nach
Rom,
[* 25] um sich dort in der
Malerei auszubilden, beschäftigte sich aber
gleichzeitig viel mit
Poesie und ließ 1607 eine Übersetzung von
Tassos »Aminta« erscheinen, die seinen
Namen allgemein bekannt
machte. In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Stallmeister der
KöniginIsabella, der ersten Gemahlin
Philipps IV., und starb im
Januar 1649 in
Madrid.
[* 26] Außer der formvollendeten Übersetzung des »Aminta«, die in
verbesserter Gestalt auch in der
Ausgabe seiner kleinern Gedichte
(»Rimas«,
Sevilla 1618; auch in der »Biblioteca de autores
españoles«, Bd. 42) enthalten ist, veröffentlichte J.
eine freie Bearbeitung von Lukans »Pharsalia«
(Madr. 1614) und ein größeres Originalgedicht: »Orfeo«
(das. 1624).
In dem »Discurso poetico«
(Madr. 1624) trat er gegen
Gongora auf, obschon seine spätern Werke selbst die Einwirkung
dieses Dichters verraten. In der
Malerei, über die er einen »Discurso apologetico« (1633) veröffentlichte,
soll er besonders im
Porträt Treffliches geleistet haben. Seine sämtlichen poetischen Werke sind in
Fernandez' »Coleccion«, Bd.
6-8
(Madr. 1789-1819), wieder abgedruckt.