Sommer doch so viel
Gras erzeugen, daß das Vieh mit demselben in geheizten
Ställen durchwintert werden kann.
Noch nördlich
vom 70.° ist in Butun eine kleine russische Ansiedelung. Der
Ackerbau hat nur im südlichen
Kreis
[* 2] Oleminsk eine größere
Ausdehnung;
[* 3] hier erhielt man das siebente, in den
Kreisen J. und Wiljuisk nur das zweite
Korn. Gemüsebau
lohnt nicht mehr. J. ist reich an Pelztieren, deren
Felle im
Handel gesucht sind; J. eigentümlich sind die von dort kommenden
Knochen
[* 4] und
Zähne
[* 5] vom
Mammut,
Bison und von andern urweltlichen Vierfüßern, die man an der untern
Lena, am
Olenek und auf den
Neusibirischen Inseln findet.
Einen Hauptreichtum birgt der Oleminskische
Distrikt in den goldreichen
Minen, deren
Ausbeute in den
Jahren 1876-80: 4171
Pud,
im J. 1880: 939
Pud betrug. Die Bewohner sind im N.
Jakuten und
Jukagiren (s. d.), die noch nahe den Mündungen der
Flüsse
[* 6] überwintern,
im S.
Tungusen, dazu kommen noch 7000
Russen. Die russischen
Dörfer (»Verschickte« kommen nicht hierher)
ziehen sich längs der
Lena, dann von der Stadt J. östlich und westlich in schmalen
Streifen hin. Die
Viehzucht
[* 7] bildet den
Haupterwerbszweig.
Schulen bestanden 1883 im Gebiet nur 23 mit 695 Lernenden (darunter 107 Mädchen). Das Gebiet ist
in die fünf
Kreise:
[* 11] J., Oleminsk, Wiljuisk,
Werchojansk, Kolymsk eingeteilt. S.
Karte
»Asien«.
[* 12] Die gleichnamige Hauptstadt,
an der
Lena, wurde 1632 gegründet, hat mehrere
Kirchen und
Schulen, (1879) 4778 Einw., ist der Hauptstapelort für den ostsibirischen
Pelzhandel und steht bei einer Durchschnittstemperatur von -42° C. von Mitte
Dezember bis Mitte
Februar
im
Ruf, der kälteste
Ort derErde zu sein.
(spr. chhalapa), 1) Stadt im mexikan.
StaatVeracruz, 1320 m ü. M., in einer höchst reizenden, gesunden und
fruchtbaren Gegend, in der die
Pflanzen der gemäßigten wie der heißen
Zone gleich gut gedeihen, nett
und reinlich gebaut und von schönen
Gärten umgeben, mit
Kathedrale, 1556 erbautem Franziskanerkloster,
Hospital,
Seminar und
(1880) 12,400 Einw. Mit
Veracruz steht J. durch eine
Eisenbahn in
Verbindung, die Hauptbahn nach
Mexiko
[* 13] führt aber über
Orizaba.
- 2) Departementshauptstadt im mittelamerikan.
StaatGuatemala,
[* 14] am
Fuß des sogen.
Vulkans von Ymay, mit
(1880) 4208 Einw.
Der wichtigste
Fluß ist der
Rio Grande de Santiago
[* 17] (Tolotlan), welcher in
nordwestlicher
Richtung dem
StillenOzean zuströmt; im SO. liegt der 1100 qkm (20 QM.) große
SeeChapala (s. d.),
den derSantiago durchströmt. Der innere Teil des
Landes hat ein gemäßigtes und gesundes
Klima,
[* 18] die Küstenregion
ist dagegen heiß und ungesund. Wo die
Bewässerung nicht fehlt, ist der
Boden fruchtbar und die
Vegetation
reich. Die
Bevölkerung
[* 19] (1882: 983,484), unter welcher sich sehr viele
Indianer befinden, verteilt sich namentlich auf die
südöstlichen Gegenden des
Landes und das
Thal
[* 20] des
Santiago; die Küstenregion ist fast nur von
Negern und Sambos bewohnt.
Fluß in der
Walachei, entspringt an der Nordgrenze, östlich vom
TörzburgerPaß,
[* 28] fließt, von links durch
Nebenflüsse
(Prahowa mit Krikowa und Teleaschna) verstärkt, meist in östlicher
Richtung und mündet unterhalb
Hirsowa links
in die
Donau;
225 km lang. Nach ihm ist ein rumänischer
Kreis mit der Hauptstadt Stirbei
(Kalarasch) benannt.
(franz., spr. schalu-), Vorrichtungen, welche
dazu dienen,
Fenster oder
Thüren durch sich gegenseitig deckende
Stäbe, Brettchen oder
Platten so zu schließen,
daß das Eindringen der Sonnenstrahlen sowie der Einblick Unberufener von außen abgehalten, dagegen
Luft und
Licht
[* 31] eingelassen
werden. Bei Gefängnissen hindern J. durch eine umgekehrte
Stellung der Brettchen das Hinaussehen. Die
Platten der J. bestehen
aus
Holz,
[* 32]
Eisen,
[* 33]
Zink, in seltenen
Fällen auch aus
Glas.
[* 34] Die J. dienen als
Ersatz der
Fenster in
Räumen, in
denen
Luft und
Licht fortwährend eindringen,
Sonne,
[* 35]
Regen etc. abgehalten werden sollen. Diese J. sind in einem mit der
Wand derFenster- oder Lukenöffnung fest verbundenen
Rahmen befestigt
(Blendrahmen oder
Futter), in diesen werden
Nuten eingestemmt und
in diese wieder
¶
mehr
mit einer Neigung nach außen 8-15 cm breite, 1,5-2 cm dicke Brettchen eingepaßt. Bei der einfachsten Form sind diese Brettchen
unbeweglich (Persiennes). Bei Wohnhäusern wird diese Form nur in warmen Klimaten angewendet, häufig dagegen bei Schuppen,
Trockenböden, Glockenböden in Türmen, Räumen, aus denen Dämpfe abziehen sollen, etc. Bei Wohnhäusern werden
in der Regel bewegliche Jalousieladen als zweiter Verschluß der Fenster benutzt. Bei diesen sind die einzelnen Brettchen durch
eine Stellstange verbunden, so daß man die Neigung der einzelnen Brettchen regulieren und den zwischen denselben befindlichen
Zwischenraum vergrößern oder verkleinern kann.
Vollkommen geschlossen, überdecken sich die einzelnen Brettchen gegenseitig etwa 2,5
cm und bilden so förmliche Laden. Die Zug- und Rolljalousien (Jalousie-Rouleaus) lassen sich mittels eines Mechanismus hinaufziehen
oder herunterlassen, oder sie werden auf einer oben am Fenster oder der Thür befindlichen Walze auf- und abgewickelt. Die Zugjalousien
bestehen aus ca. 3-4 mm starken und 60-70 mm breiten Holzbrettchen, welche auf Gurten befestigt sind, die
an beiden Enden in Drahtführungen gehen. Eine Doppelschnur dient dazu, die einzelnen Brettchen nach Belieben in eine mehr
oder weniger schiefe oder horizontale Lage zu bringen. Sind die J. ganz hinaufgezogen, so liegen die Brettchen hinter einer
am obern Ende des Fensters angebrachten Schutzblende aus Holz oder Blech. - Bei den Rolljalousien (Rollladen)
werden Stäbe auf Stoff aufgeleimt oder an Stahlbändern befestigt, entweder so, daß sie ganz dicht nebeneinander liegen, oder
daß zwischen denselben kleine Zwischenräume bleiben, um Licht und Luft durchzulassen.
Sie bewegen sich in zwei lotrechten, seitlich in feststehenden Blendrahmen angebrachten Falzen und werden
mittels eines Riemens und einer Riemenscheibe auf einer Welle auf- oder abgewickelt. Sollen diese Rolljalousien oder Rollladen
zum sichern Verschluß von Thüren und Fenstern bei Verkaufslokalen dienen, so verwendet man zu denselben Stahlplatten oder
Wellblech.
[* 37] Fensterjalousien besitzen wohl Vorrichtungen, mittels deren man sie wie Markisen schräg stellen kann.