zu gegenseitiger Erheiterung einander aufzugeben pflegten, und in denen ein reicher
Schatz von Kenntnissen,
Künsten,
Sitten
und Wörtern, welche auf die
Jagd Bezug haben, aufgespeichert ist. Viele dieser
Sprüche, die meist mit
»Lieber Weidmann, sag
mir an« u. dgl. anfangen, sind in
Handschriften des 16. und 17. Jahrh. erhalten, reichen aber offenbar
in ein höheres
Alter zurück; sie sind zusammengestellt in
Grimms
»Altdeutschen Wäldern« (Bd. 3).
Vgl.
Grässe, Jägerbrevier
(2. Aufl.,
Wien
[* 2] 1869).
(Groß-J.), Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Gumbinnen,
[* 3]
Kreis
[* 4]
Insterburg,
[* 5] mit 490 evang. Einwohnern, bekannt
durch die
Schlacht zwischen
Russen und
Preußen
[* 6] Jene, 100,000 Mann stark, waren unter
Apraxins
Oberbefehl im Juni d. J. verwüstend in
Preußen eingedrungen und hatten bei J. eine feste
Stellung eingenommen, welche im
Rücken und in den
Flanken durch natürliche Hindernisse gesichert war. Hier griff sie
Feldmarschall Lehwaldt auf Befehl
Friedrichs
d. Gr. mit der zum
SchutzPreußens
[* 7] bestimmten
Armee von 24,000 Mann an und richtete seinen
Stoß vornehmlich
auf den feindlichen linken
Flügel.
»Historija knjizevnosti naroda hrvatskoga i srbskoga« (»Geschichte
der serbisch-kroatischen Litteratur«, Bd. 1, das.
1867) nebst »Prilozi« (»Beilagen«,
das. 1868).
Für die slawische
Philologie sind besonders wichtig sein
»Quatuor evangelicorum codex glagoliticus«
(Berl. 1879),
»Carminum christianorum versio palaeoslovenico-rossica« (1886)
und für die
Frage nach dem Ursprung des glagolitischen
Alphabets seine »Kritiko-paleograficeskija statji«
(»Kritische Abhandlungen
über
Paläographie«, Petersb. 1884) u. a. Auch gab er
zahlreiche serbisch-kroatische und altbulgarische Schriftdenkmäler sowie den Briefwechsel zwischen
Kopitar und
Dobrovsky (Berl.
1885) heraus.
Deutsch schrieb er: »Das
Leben der
Wurzel
[* 16] dê in den slawischen
Sprachen« (Leipz. 1870). Mit
Leskien u. a. gründete
er das
»Archiv für slawische
Philologie« (Berl., seit 1876),
dessen Redaktion er noch führt. Seine im
»Rad« (1875) erschienene
Abhandlung »Gradja
za istoriju slovinske narodne poesije« (»Materialien
zur Geschichte der slawischen Nationalpoesie«) wurde in mehrere
slawische Sprachen übersetzt.
Stadt in
Galizien, Bezirkshauptmannschaft
Czortkow, hat eine ärarische Tabaksfabrik, Bierbrauerei,
[* 17] Ziegelbrennerei,
Kürschnerei,
Getreide- und Mehlhandel und (1880) 3186 Einw.
Kreisstadt im
KönigreichSerbien,
[* 18] an der Belitza, nicht weit von deren Mündung in die Morava gelegen, mit
Progymnasium und 4385 Einw. An der Ostseite der Stadt befinden sich die Überreste einer
Moschee, welche eine der größten in
Serbien gewesen sein soll. J. ist einer der Hauptplätze des serbischen
Schweinehandels.
Der
Kreis J. umfaßt 1531 qkm (27,8 QM.) mit (1884)
61,973 Einw.
(Jaxt),
Fluß in
Württemberg,
[* 21] entspringt in den Ellwanger
Bergen,
[* 22] fließt, dem
Kocher fast parallel, anfangs in
nördlicher und nordwestlicher, zuletzt in südwestlicher
Richtung, bildet auf eine
Strecke die
Grenze zwischen
Württemberg und
Baden
[* 23] und mündet nach einem
Laufe von 195 km bei
Jagstfeld,
Wimpfen gegenüber, rechts in den
Neckar. - Nach
ihm ist der Jagstkreis benannt, einer der vier Regierungsbezirke
Württembergs, der auf 5141 qkm (93,37 QM.)
1885: 405,085 Einw. zählte (darunter 277,206
Evangelische, 123,538 Katholiken und 3768
Juden),
Ellwangen zur Hauptstadt hat
und in folgende 14
Oberämter zerfällt: