1882); »Die
Punischen Kriege, nach den
Quellen erzählt«
(Halle
[* 2] 1869-70, 3 Bde.). Auch gab er mit
Creizenach zusammen die neue
Bearbeitung von F.
Chr.
Schlossers
»Weltgeschichte« heraus, für welche er als Fortsetzung die vortreffliche »Geschichte
der neuesten Zeit vom
Wiener Kongreß bis zur Gegenwart«
(Oberhaus. 1874-75, 3 Bde.) schrieb. Ihr
folgte eine
»Weltgeschichte« (Bielef. u. Leipz. 1887 ff., 4 Bde.).
Seine kurze
Beschreibung des deutsch-französischen
Kriegs für die
Schriften des
DeutschenVereins, welche 1876 in großer Zahl
in den rheinischen
Schulen verbreitet wurde, erweckte den heftigen
Zorn der ultramontanen
Partei, nachdem schon früher seine
politische
Broschüre
»Preußen
[* 3] und
Schwaben. Von einem Annektierten«
(Köln
[* 4] 1866) Aufsehen, in Süddeutschland
auch
Widerspruch erregt hatte. Außer einigen Hilfsbüchern für den Geschichtsunterricht schrieb er noch in humanistischem
Sinn:
»Gymnasium und
Realschule erster
Ordnung«
(Mainz
[* 5] 1871) und »Aus der
Praxis. Ein pädagogisches
Testament« (Wiesb. 1883, 2. Aufl.
1885).
Seit 1854 publizierte er mehrere vergleichend-anatomische Abhandlungen, und nach dem Erscheinen der Darwinschen
Lehre
[* 10] trat
er als einer der rührigsten Vertreter derselben auf. In diesem
Sinn schrieb er: »ZoologischeBriefe«
(Wien
1864-76);
»Deutschlands
[* 11] Tierwelt nach ihren Standorten eingeteilt« (Stuttg. 1874, 2 Bde.),
»Lehrbuch der allgemeinen
Zoologie« (Leipz. 1871-77, 2 Bde.)
und veranstaltete eine neue
Ausgabe von Rebaus
»Naturgeschichte« und Calwers »Käferbuch«. Veranlaßt durch
seine anthropologischen
Vorträge, betrat er auch das hygieinische Gebiet und schrieb: »Die menschliche
Arbeitskraft«
(Münch. 1878) und »Seuchenfestigkeit und Konstitutionskraft«
(Leipz. 1878). Mit seiner
Arbeit Ȇber
Geschmacks- und Geruchsstoffe« in der
»Zeitschrift für wissenschaftliche
Zoologie« eröffnete
er ein bis dahin noch unbebautes Forschungsgebiet und gelangte auf demselben zur
»Entdeckung der
Seele«.
Unter diesem
Titel veröffentliche er eine
Schrift (Leipz. 1879; 3. Aufl. 1883-1884, 2 Bde.),
in welcher
er den Nachweis zu führen sucht, daß die spezifischen Duftstoffe in der
Ausdünstung der
Tiere
die Erzeuger der
Affekte,
Triebe und
Instinkte und wahrscheinlich auch die
Träger
[* 12] der Formungskräfte wie der
Entwickelung und
Vererbung sind. Im Verfolg dieser
Studien gelangte er zu einem neuen Bekleidungssystem, welches jede
Pflanzenfaser als schädlich
verwirft und lediglich wollene
Kleider gestattet. Er rief eine lebhafte
Agitation für seine »Normalkleidung«
ins
Leben, hat aber auf dem ganzen Gebiet sehr entschiedenen
Widerspruch gefunden. Seit 1881 gibt er ein der Fortbildung seiner
Lehre gewidmetes Monatsblatt heraus.
im allgemeinen die Jägersprache, mit Rücksicht auf ihre vielen besondern
Ausdrücke, die sie dem Nichtjäger
schwer verständlich machen;
insbesondere Bezeichnung für Jägerlügen, d. h. die aufschneiderische
Darstellung von Jagderlebnissen.
Der
Komment erfordert dabei, daß dieselben nicht wider die
Wahrscheinlichkeit verstoßen, der (kundige)
Zuhörer das Mitgeteilte scheinbar glauben muß, worauf er mit einer Gegenerzählung aufwartet, welche die vorige womöglich
überbietet.
Die gleichnamige Stadt (tschech. Krnow), Hauptort des österreichisch gebliebenen Teils, liegt
an der
Oppa, am
Fuß des Burgbergs und an der Mährisch-Schlesischen Zentralbahn, die sich hier an die Oberschlesische
Bahn
(J.-Ratibor) anschließt, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein fürstlich
Liechtensteinsches
Schloß, eine schöne Dekanatskirche mit 2
Türmen, eine
Synagoge,
Oberrealschule,
Webschule, starke Fabrikation
von Schafwollwaren (Modestoffen, 2500
Arbeiter), Wirkwaren,
Papier,
Orgeln (von vorzüglichem
Ruf),
Maschinen,
Stärke
[* 25] und
Likör
und (1880) 11,792 Einw. J. wurde 1241 von den
Tataren geplündert, sank sehr zur Zeit des Dreißigjährigen
Kriegs und hob sich erst in neuerer Zeit wieder.
und Weidsprüche, altdeutsche Rätselfragen, welche die Waldleute vor und nach der
Jagd¶
mehr
zu gegenseitiger Erheiterung einander aufzugeben pflegten, und in denen ein reicher Schatz von Kenntnissen, Künsten, Sitten
und Wörtern, welche auf die Jagd Bezug haben, aufgespeichert ist. Viele dieser Sprüche, die meist mit »Lieber Weidmann, sag
mir an« u. dgl. anfangen, sind in Handschriften des 16. und 17. Jahrh. erhalten, reichen aber offenbar
in ein höheres Alter zurück; sie sind zusammengestellt in Grimms »Altdeutschen Wäldern« (Bd. 3).