(spr. chha-èn), span.
Provinz in der
LandschaftAndalusien, grenzt im N. an die
ProvinzCiudad Real, im O. an
Albacete,
im
S. an
Granada
[* 2] und im
W. an
Cordova und hat ein
Areal von 13,480 qkm (244,8 QM.). Das Land ist zum größern
Teil gebirgig und gehört in seinem nördlichen Teil dem marianischen Gebirgssystem mit dem Hauptzug
der
Sierra Morena und den südlichen
Vorlagen Loma de
Chiclana und Loma de
Ubeda, im südlichen Teil dem bätischen Gebirgssystem
an, von dem es die steile
Sierra Magina (2179 m), den Jabalcuz, die
Sierra de
Lucena, dann die östlich zum südvalencianischen
Bergland führenden Verbindungsglieder
Sierra del Pozo (1369 m),
Sierra de
Cazorla und
Sierra de
Segura enthält.
Die östlichen
Gebirge enthalten große Kiefernwaldungen. Der Hauptreichtum der
Provinz sind die Bleigruben von
Linares und
Umgebung, welche in Bezug auf
Qualität und
Quantität zu den ersten der
Welt gehören und vom
Staat sowie von
Privaten (über 800 Bergbaukonzessionen)
ausgebeutet werden. Die
Produktion beläuft sich auf mehr als 800,000 metr. Ztr.
Erz. Der Silbergehalt dieser
Erze wechselt zwischen. 20 und 60 g
Silber auf 50 kg
Blei.
[* 7] Mit dem
Bergbau
[* 8] stehen Bleigießereien
in
Verbindung, welche vorzüglich Tafeln,
Kugeln,
Schrot und
Bleiweiß
[* 9] herstellen.
s.
Gräber^[= Die Bestattungsarten waren schon in der Vorzeit je nach den verschiedenen Zeitperioden und Völkersc ...] (prähistor.),
Megalithische Monumente und
Dolmen.
Küstenstadt der türk.
ProvinzSyrien, 55 km westnordwestlich von
Jerusalem,
[* 14] liegt amphitheatralisch auf einem
Hügel am
Mittelmeer und wird auf der Landseite von schönen Fruchtgärten umgeben. Die ehemals starken
Befestigungen sind verfallen,
die
Straßen eng; nur auf dem höchsten
Punkt finden sich breitere
Straßen mit
Schulen, Warenhäusern, den
Wohnungen der fremden
Konsuln. J. ist auch Sitz eines deutschen
Konsuls. Die Stadt hat 3
Moscheen, ein römisch-katholisches,
griechisches und armenisches
Kloster und 8000 Einw. (davon vier Fünftel Mohammedaner).
Außerhalb sind von einem
Franzosen und einem
Russen zwei große
Hospitäler errichtet worden. Die
Reede
ist schlecht und voll
Klippen,
[* 15] dennoch ist J. durch seinen Pilgerverkehr (jährlich 80,000) und als
Hafen von
Jerusalem von
Bedeutung. 1883 liefen 236 fremde
Schiffe
[* 16] von 14,786
Ton. ein; J. ist
Station des Österreichischen
Lloyd. Die Einfuhr
(Petroleum,
Fabrikate) wertete 1885: 4,7, die Ausfuhr
(Seife,
Getreide, Ölfrüchte u. a.) 5,2 Mill.
Mk. In der
Nähe eine blühende
Kolonie württembergischer
Templer (s.
Tempelgesellschaft), welche 1868 eine zwei Jahre vorher
gegründete, aber zu
Grunde gegangene amerikanische
Kolonie dicht bei der Stadt übernahmen und in kurzer
Entfernung davon Sarona
gründeten. Am Weg nach
Jerusalem eine gleichfalls blühende
Kolonie der
Alliance Israélite und weiter
nach der
Küste hin eine verkommene ägyptische
Kolonie. - J., das Japho der
Bibel
[* 17] und
Joppe der Alten, war schon im
Altertum
eine berühmte, feste Seestadt der Phöniker.
Hierher ließ König
Salomo von
Tyros aus die
Baumaterialien zum
Tempel
[* 18] schaffen.
Simon Makkabäus entriß die Stadt dauernd den
Syrern, befestigte sie und erweiterte den
Hafen.
Später ein berüchtigter Piratensitz, wurde J. von Vespasian
zerstört. Unter
Konstantin d. Gr. wurde die Stadt zum Bischofsitz erhoben. Der
KalifOmar eroberte sie 636. Eine große Bedeutung
erhielt sie als Hauptlandungsplatz der
Kreuzfahrer, die sie 1099 nahmen. 1102 siegte hier König
Balduin vonJerusalem über
den
Sultan von
Ägypten;
[* 19] 1187 nahm
SultanSaladin, 1191 Safaddin die Stadt mit
Sturm, und schon war die
Besatzung
der
Citadelle im
Begriff, zu kapitulieren, als
Richard Löwenherz mit einigen Kriegsfahrzeugen von
Ptolemais kam und die
Sarazenen
aus der Stadt warf.
Doch fiel J. später noch mehrmals in die
Hände der
Sarazenen, ward 1252 durch
Ludwig den
Heiligen neu befestigt,
ging aber 1267 bei einem
Einfall der Ägypter auf immer für die
Christen verloren. In der neuern Geschichte ist J. besonders
durch die Erstürmung seitens der
Franzosen unter
Napoleon I. und durch das über die türkischen Gefangenen verhängte
Blutbad merkwürdig. 1832 bemächtigte sich
Mehemed Ali der Stadt, doch ward ihm dieselbe 1840 von den
Türken mit britischer
und österreichischer
Hilfe wieder entrissen. Die günstige
Lage ließ J. nach jeder Zerstörung immer wieder aufblühen.
welcher die »Geschichte des
DeutschenReichs
unter
Konrad III.« (Hannov. 1845) folgte. Er trat sodann als Mitarbeiter bei den
»Monumenta Germaniae historica« ein,
für welche er eine große Zahl vorzüglicher Quellenausgaben geliefert hat.
Da er indes von seiten des
Leiters derselben,
Pertz, dafür nicht die gebührende
Anerkennung fand und als
Jude keine Aussichten auf eine akademische Laufbahn hatte, unterbrach
er 1850 seine historischen
Arbeiten, um
Medizin zu studieren. Nachdem er 1853 promoviert und das medizinische
¶
mehr
Staatsexamen bestanden, kehrte er doch zu seiner frühern wissenschaftlichen Thätigkeit als Mitarbeiter an den »Monumenta«
zurück und ward 1862 zum außerordentlichen Professor der historischen Hilfswissenschaften an der Universität zu Berlin ernannt.
Obwohl seine Vorlesungen über Paläographie, Chronologie, Diplomatik u. dgl. große Anerkennung und viele Zuhörer fanden, erlangte
er doch, auch nachdem er 1868 zum Christentum übergetreten war, nicht die erstrebte höhere wissenschaftliche
Stellung, und zerfallen mit seinen frühern Freunden, in seinem Ehrgeiz bitter gekränkt, nahm er sich in Wittenberge
durch einen Schuß selbst das Leben. Seine selbständigen Hauptwerke sind die »Regesta pontificum romanorum«
(Berl. 1851; 2. Aufl., Leipz.
1885) und die »Bibliotheca rerum germanicarum« (Berl. 1864 bis
1872, 6 Bde.), beides Musterwerke an tief eindringender Sachkenntnis,
kritischem Scharfsinn und genauester Sorgfalt.
SeinRuf war immer mehr gewachsen, so daß man ihn zum Nachfolger Dawisons in Dresden
[* 34] ausersah, in dessen Stellung er 1864 eintrat.
J. nimmt unter den deutschen Schauspielern eine hervorragende Stellung ein, obwohl er dem modernen Virtuosentum wie der Reklame
fern steht. Seine Hauptrollen: Nathan, Richard III., Shylock, Jago, FranzMoor, Mephisto, Philipp II., Marinelli, Carlos, Thorane,
Narziß, Tartüff, OnkelMoses etc., haben auch bei seinen zahlreichen Gastspielen ungeteilte Anerkennung
gefunden.