Unter seinen zahlreichen Werken befinden sich
Symphonien, größere Vokalkompositionen, Kammermusikstücke
(Quartette,
Trios),
Lieder etc. Besonders fleißig hat J. den
Kanon kultiviert und in dieser von ihm mit technischer Meisterschaft
beherrschten Form treffliche Erzeugnisse in weiterm und engerm
Rahmen geliefert. Er schrieb: »Lehrbuch der
Harmonie« (Leipz.
1883);
(Jahde), schiffbarer Küstenfluß im Großherzogtum
Oldenburg,
[* 17] entsteht bei Loy, 4 km nördlich von der Stadt
Oldenburg,
und mündet
nach 22 km langem
Lauf in den 190 qkm (3½ QM) großen Jadebusen der
Nordsee, der durch den
Andrang der vielen
Sturmfluten, von denen eine 1511 fünf
Kirchspiele verschlang, entstanden ist. Die Einfahrt, von der Norderweser
durch
Sandbänke, wie der
Hohe Weg, die Norderplatte etc., getrennt, ist bei der 3-4 m steigenden
Flut für
Schiffe
[* 18] jeder
Größe
fahrbar.
Das
Fahrwasser ist meist 2 km breit, und die Hauptströmungen der
Ebbe und
Flut frieren nie zu. Diese günstigen
Verhältnisse, verbunden mit der militärisch-politisch wichtigen
Lage der Jademündung, hatten schon die
AufmerksamkeitNapoleons
I. auf sich gezogen, der das
Projekt zu einem dort anzulegenden Kriegshafen ausarbeiten ließ, dessen Ausführung jedoch unterblieb. 1853 erwarb
Preußen,
[* 19] dem eine Nordseestation Lebensbedingung einer künftigen
Kriegsmarine war, von
Oldenburg zwei
kleine Landstreifen am östlichen und westlichen
Ufer des
Busens zur
Anlage eines Kriegshafens, denen später noch andre kleine
Gebiete hinzugefügt wurden; auch ward durch
Vertrag vom die Beschränkung beseitigt, welche für
Preußen hinsichtlich
der
Anlage eines Handelshafens, einer Handelsstadt sowie der Ansiedelung von Handwerkern und Gewerbtreibenden
bestanden hatte.
Die Hafenarbeiten wurden 1855 in
Angriff genommen, schritten aber wegen der Terrainschwierigkeiten nur langsam fort. Am wurde
der Kriegshafen eingeweiht. Der eigentliche
Hafen ist 376 m lang und 220 m breit, die Einfahrt zu demselben (Hafenkanal) 110 m
breit. Auf der
Reede hat das
Fahrwasser zur Zeit der
Ebbe eine Tiefe von 11 m. An den Kriegshafen schließen sich drei
Trockendocks
und zwei
Hellinge (zum
Bau vonPanzerschiffen) an. Im S. des Kriegshafens liegt der Handelshafen, und unweit desselben mündet
der im
Bau begriffene
Ems-Jadekanal. Trinkwasser ist 1865 in der Tiefe von 210 m erbohrt worden. Die Gesamtkosten
für die Hafenanlagen belaufen sich auf mehr als 60 Mill., für die Festungswerke auf 36 Mill. Mk.
Das Jadegebiet gehört gegenwärtig zur preußischen
ProvinzHannover,
[* 20] bildet einen eignen Amtsgerichtsbezirk des
KreisesWittmund
im Regierungsbezirk
Aurich
[* 21] und hat nur eine einzige Ortschaft, die Stadt
Wilhelmshaven
[* 22] (s. d.). S.
Karte
»Oldenburg«.
Alfred, Klavierspieler und
Komponist, geb. zu
Triest,
[* 24] erhielt den ersten Musikunterricht von seinem
VaterEduard I., der, ehemals Musikdirektor in
Wien und tüchtiger Violinspieler, 1839 eine Musikschule
in
Triest gründete. Kaum elf Jahre alt, machte J. seine erste Kunstreise nach
Italien und errang hier sowie später in
Wien
solchen Beifall, daß sich
KarlCzerny erbot, seine weitern
Studien zu leiten. Seit 1844 unternahm J. Kunstreisen durchItalien,
Deutschland,
Belgien,
[* 25]
Frankreich,
Nordamerika
[* 26] und ward 1857 vom König von
Hannover zum Hofpianisten ernannt.
Später lebte er mit seiner
GattinMarie, gebornen
Trautmann, einer vortrefflichen Klavierspielerin und ungewöhnlich begabten
Komponistin, in
Paris,
[* 27] wo er als
Virtuose und als
Lehrer hochangesehen war und starb. JaellsSpiel war vorzugsweise
glänzend, an
Thalberg erinnernd. Seine
Kompositionen, bestehend in Salonstücken, Transskriptionen,
Phantasien über Opernmotive
etc., zeichnen sich mehr durch Brillanz und Wohlklang als durch Tiefe aus.
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