Schriften, welche ihn als den Anhänger einer freien evangelischen Kirchenauffassung bekunden.
Noch sind sein Werk »Der preußische
Staat« (Leipz. 1854) und die
Schrift »Über das österreichische
Konkordat« (das. 1856) zu nennen. 1862 von der theologischen
Fakultät zu
Königsberg
[* 2] durch das Doktorat der
Theologie ausgezeichnet, 1865 zum
GeheimenJustizrat ernannt, starb
er
2)
Eduard, bekannter Possendichter, geb. zu
Großstrehlitz in Oberschlesien, studierte 1854-1858 zu
Berlin
[* 3]
Medizin,
promovierte 1859 und hat seitdem seinen
Wohnsitz in
Berlin beibehalten.
Noch als
Student schrieb
er den beliebten
Schwank
»Faust
und
Gretchen« (1856). Seit dieser Zeit hat er eine stattliche
Reihe meist einaktiger Gesangspossen selbständig
oder in
Gemeinschaft mit andern
(O. F.
Berg, O.
Girndt, G. v.
Moser, Jul.
Rosen u. a.) verfaßt, und die meisten sind als Repertoirestücke
über alle deutschen
Bühnen gegangen.
Derselbe ist wohl identisch mit dem J., welcher
Apostelgesch. 15, 13. f.;
21, 18 f.;
Gal. 2, 9,. 12 schlechthin
so genannt wird und als vorzüglich einflußreicher Vorsteher der jerusalemitischen
Gemeinde erscheint, auch nach Hegesippus
(Eusebs
»Kirchengeschichte«, II, 23) den Beinamen des
»Gerechten«, d. h. des
Mannes nach dem
Sinn des
Gesetzes, führte. Die
griechische Kirche
verehrt ihn am 23. Okt. Derselbe gilt in der
Regel auch als Verfasser des neutestamentlichen
Briefs des J.,
welcher an die
Christen außerhalb
Palästinas gerichtet ist und vorzugsweise den
Zweck gehabt zu haben scheint, die in ihrem
christlichen
Leben sich noch bemerklich machenden Mängel, namentlich Verweltlichung durch
Reichtum und Üppigkeit, Streitsucht
und Überschätzung der
Theorie gegenüber den Werken, zu rügen. Das Interessanteste in dem mangelhaft
bezeugten und
schwerlich schon dem 1. Jahrh. angehörigen
Brief ist die
Polemik 2, 14-26.
Kommentare lieferten C. F. D.
Erdmann
(Berl. 1881), W.
Beyschlag
(Götting. 1882) und Schegg
(Münch. 1883).
Vgl. Weiffenbach, Exegetisch-theologische
Studie über
Jac. 2, 14-26
(Gießen
[* 6] 1871).
Umschwung der Dinge durch den deutschen Krieg 1866 wollte er nicht anerkennen, trat vielmehr im Landtag wie in der von ihm begründeten
Zeitung »Die Zukunft« aufs entschiedenste der Politik der Regierung, der er regelmäßig das Budget verweigerte, entgegen, bekannte
sich zuletzt zu republikanischen, ja antinationalen Grundsätzen, erklärte die Einigung Deutschlands
[* 13] für
das Grab der Freiheit und wurde in seinen Ansichten um so schroffer, je mehr er sich vereinzelt sah.
BeimAusbruch des Kriegs 1870 wurde er als Stimmführer der internationalen Demokratie auf Befehl Vogel v. Falckensteins verhaftet
und einige Zeit in der Festung
[* 14] Lötzen interniert. Er erklärte sich auch sofort gegen die Annexion von
Elsaß-Lothringen.
[* 15] Einer Niederlage in seinem Berliner Wahlkreis bei den Neuwahlen 1871 beugte er durch Ablehnung der Kandidatur
vor und zog sich ganz vom politischen Leben zurück, für das er infolge seiner eigensinnigen Rechthaberei alles Verständnis
verloren hatte. J. starb in Königsberg. Er veröffentlichte: »Gesammelte Schriften und Reden«
(Hamb. 1872, 2. Bde.; Nachträge 1877).
Aus seinem Nachlaß gab Rühl heraus: »Geist der griechischen Geschichte« (Berl. 1884).