»Delectus epigrammatum graecorum« (Gotha 1826),
von Älians »De natura animalium« (Jena 1832, 2 Bde.). Von seinen Übersetzungen
sind zu nennen: die des Vellejus (Leipz. 1793),
der »Atheniensischen Briefe« (a. d. Engl. mit Anmerkungen, das. 1799-1800, 2 Bde.),
einer Auswahl griechischer Epigramme unter dem Titel: »Tempe« (das. 1803, 2 Bde.),
der »Staatsreden, nebst der Rede für die Krone des Demosthenes« (das. 1805, 2. Aufl. 1833);
Beiträge zu
Osianders und Schwads sowie zu Klotz' Übersetzungswerken.
Außerdem lieferte er Beiträge zu der »Bibliothek der alten Litteratur
und Kunst«, zu den als Nachträge zu Sulzers »Theorie der schönen Wissenschaften« erschienenen »Charakteren der vornehmsten Dichter
aller Nationen« (Leipz. 1793-1803, 7 Bde.),
zu Wielands »Attischem Museum«, das er mit Wieland und Hottinger herausgab (Zür. 1802-1810),
zu Wolfs »Litterarischen Analekten«
etc., endlich »Beiträge zur ältern Litteratur oder
Merkwürdigkeiten der öffentlichen Bibliothek zu Gotha«, mit Ukert (Leipz. 1835-43, 3 Bde.).
Seine »Vermischten Schriften«, von denen der 7. Band die Selbstbiographie J.' unter dem Titel: »Personalien«
(2. Aufl. 1848) enthält, erschienen Gotha und Leipzig 1823-1844, 8 Bde.;
dazu als 9. Band »J.' Briefwechsel mit Franz Göller«
(hrsg. von Düntzer, das. 1862).
Vielfach aufgelegt und nachgeahmt ward sein »Elementarbuch der griechischen Sprache« (Jena 1805 ff., 4 Bde.).
Seine belletristischen Schriften, unter denen »Allwin und Theodor«, »Rosaliens Nachlaß«, »Feierabende in
Mainau«, »Die beiden Marien« etc. am bekanntesten sind, zeichnen sich durch lebendige Schilderung der
Charaktere und Situationen aus. Sie erschienen gesammelt unter den Titeln: »Auswahl aus den Papieren eines Unbekannten« (Leipz.
1818-22, 3 Bde.);
»Ährenlese aus dem Tagebuch des Pfarrers zu Mainau« (das. 1823-25, 2 Bde.);
»Schule für Frauen« (das. 1827-29, 7 Bde.);
»Erzählungen« (das. 1824-37, 7 Bde.);
»Schriften für die Jugend« (das. 1842-44, 3 Bde.).
Aus seinem Nachlaß veröffentlichte Wüstemann »Hellas« (Berl. 1852), eine Ausarbeitung der 1808-1809 dem Kronprinzen Ludwig von
Bayern gehaltenen Vorträge.
Vgl. Wüstemann, Fr. Jacobsi laudatio (Gotha 1847).
2) Paul Emil, Maler, Sohn des vorigen, geb. 1803 zu Gotha, erhielt seine künstlerische Bildung auf der Münchener Akademie und
machte sich zuerst durch einen Karton: Merkur, den Argus überlistend, bekannt. Im J. 1824 begab er sich nach Rom, wo er durch
eine Auferweckung des Lazarus Aufsehen erregte. 1836 malte er eine Reihe Geschichtsbilder im Schloß zu
Hannover. Seine Meisterschaft in der Wiedergabe des Nackten und der Modellierung bekundete er besonders in der Darstellung eines
Sklavenmarktes sowie in dem schlafenden und dem wachenden nackten Knaben.
Graziöse Darstellungen des weiblichen Körpers sind die Griechin bei der Toilette und die zitherspielende Türkin.
Ausgezeichnet durch Lichteffekt ist sein Bild aus »Tausendundeiner Nacht«, die Scheherezade in dem Augenblick darstellend, wo
das Licht zuerst das Gemach erhellt. Auch als Bildnismaler war J. hervorragend; von ihm selbst lithographiert sind die Porträte
Goethes, Bretschneiders, Rosts, Dörings, seines Vaters u. a. Er starb 6. Jan. 1866 in Gotha.
3) Jakob Albert Michael, belg. Maler, geb. 19. Mai 1812 zu Antwerpen, konnte sich, anfangs für die Buchdruckerei
bestimmt, erst später der Kunst ganz widmen und bildete sich hauptsächlich durch Galeriestudien. Mit Schiffen belebte Marinen
und über Felsen wild dahinbrausende Wasserfälle
gelangen ihm besonders. 1847 machte er eine Studienreise nach Deutschland,
nachdem er schon früher den Orient, Ägypten, Konstantinopel und Norwegen besucht hatte. In Deutschland befinden sich von ihm
in der Berliner Nationalgalerie: griechische See, von 1848; in der Neuen Pinakothek zu München: der Schiffbruch des Schiffs Floridian
an der Küste von Essex 28. Febr. 1848, ein Sonnenaufgang im Archipel, von 1852, und die Ansicht eines Teils
des Seehafens bei Konstantinopel. Er starb 9. Dez. 1879 in Antwerpen.
1) Sophus, Maler, geb. 7. Sept. 1833 zu Frederikshald in Norwegen, lebt seit 1853 in Düsseldorf, wo er bis 1855 Schüler
von Gude war. Verschiedene Studienreisen in Norwegen, Italien und Deutschland lieferten ihm Motive zu trefflichen
Bildern, die sich überall Beifall erwarben. Zuerst behandelte er mit Vorliebe die Gegenden seiner Heimat in Tages- oder Mondscheinbeleuchtung,
dann wandte er sich mehr den Herbst- und Winterlandschaften im deutschen Charakter zu. In allen erfreut die Wahrheit der Stimmung
und eine echt künstlerische, breite und doch gediegene Darstellungsweise. Seine Gemälde finden meist
in Amerika und in seiner Heimat Absatz.
2) Jens Peter, dän. Schriftsteller, geb. 7. April 1847 zu Thisted in Jütland, studierte Botanik und gewann die Preismedaille der
Universität für eine Abhandlung über Tangarten. Er wurde ein fleißiger Mitarbeiter der »Neuen dänischen Monatsschrift«
und übersetzte Darwins Hauptwerke: »Über den Ursprung der Arten« und »Die Abstammung des Menschen«. Darauf
sich mehr der Belletristik zuwendend, veröffentlichte er die Novellen: »Mogens« (1872) und »Et
Skudd i Taagen« (»Ein Schuß im Nebel«, 1875),
welche scharfe Beobachtungsgabe und einen Blick für das menschliche Seelenleben
verraten. Diese Fähigkeiten entfaltete er in glänzendster Weise in dem kulturgeschichtlichen Roman »Fru
Marie Grubbe« (1876, 3. Aufl. 1882),
einem meisterhaften Charakterbild der Gesellschaftsklassen Dänemarks im 17. Jahrhundert.
Sein letztes Werk war der Roman »Niels Lyhne« (1880, 2. Aufl. 1885), der Ausdruck der modernen negativen Weltanschauung, aber
an Schärfe der Charakteristik seinem Vorgänger nicht nachstehend. J. hat wiederholt Deutschland und Italien
besucht; er starb 30. April 1885. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien 1887.
1) Heinrich Friedrich, kirchenrechtlicher Schriftsteller, geb. 8. Juni 1804 zu Marienwerder, studierte in Königsberg,
Göttingen und Berlin und habilitierte sich zu Königsberg, wo er 1831 eine außerordentliche, 1836 eine ordentliche Professur
der Rechte erhielt. Seine schriftstellerische Thätigkeit wandte sich fast ausschließlich dem Kirchenrecht
zu, indem er sich bemühte, die theologische und die juristische Seite dieser Disziplin zu verbinden und auf historischer
Grundlage ein System des gemeinen und preußischen Kirchenrechts aufzubauen.
Wir erwähnen von ihm die »Kirchenrechtlichen Versuche« (Königsb. 1831-33, 2 Bde.)
und die »Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des preußischen Staats« (das. 1837-44, 3 Bde.),
welche Vorarbeit in seinem Hauptwerk: »Das evangelische Kirchenrecht des preußischen Staats und seiner Provinzen« (Halle 1864-1866, 2 Abtlgn.),
ihren Abschluß fand. Auch an den kirchlichen Bewegungen der Zeit, so an der Frage über die gemischten Ehen (1835),
über die Kniebeugung der Protestanten in Bayern (1844),
über die Ruppsche Angelegenheit (1846), beteiligte er sich in
mehr
Schriften, welche ihn als den Anhänger einer freien evangelischen Kirchenauffassung bekunden. Noch sind sein Werk »Der preußische
Staat« (Leipz. 1854) und die Schrift »Über das österreichische Konkordat« (das. 1856) zu nennen. 1862 von der theologischen
Fakultät zu Königsberg durch das Doktorat der Theologie ausgezeichnet, 1865 zum Geheimen Justizrat ernannt, starb
er 19. März 1868.
2) Eduard, bekannter Possendichter, geb. 10. Nov. 1833 zu Großstrehlitz in Oberschlesien, studierte 1854-1858 zu Berlin Medizin,
promovierte 1859 und hat seitdem seinen Wohnsitz in Berlin beibehalten. Noch als Student schrieb er den beliebten Schwank »Faust
und Gretchen« (1856). Seit dieser Zeit hat er eine stattliche Reihe meist einaktiger Gesangspossen selbständig
oder in Gemeinschaft mit andern (O. F. Berg, O. Girndt, G. v. Moser, Jul. Rosen u. a.) verfaßt, und die meisten sind als Repertoirestücke
über alle deutschen Bühnen gegangen.
Wir nennen davon: »Meine Tante - deine Tante!« (Berl. 1858);
»Verwandlungen, oder: für jeden etwas!« (das. 1858);
»Bei Wasser und Brot« (das. 1859);
»Lady Beefsteak« (das. 1860);
»Wer zuletzt lacht« (das. 1861);
»Lehmanns Jugendliebe« (das.
1862);
»Backfische, oder: ein Mädchenpensionat« (das.
1864);
»Seine bessere Hälfte« (das. 1864);
»Narziß im Frack«, Soloszene (das. 1865);
»Beckers Geschichte, oder: am Hochzeitstag«
(das. 1867);
»Singvögelchen« (das. 1867);
»Humor verloren - alles verloren!« (das. 1867);
»Kammerkätzchen«
(das. 1869);
»1733 Thaler 22½ Silbergroschen« (das. 1870);
»500,000 Teufel« (das Stück erlebte über 300 Aufführungen in Berlin
hintereinander);
»Die Galoschen des Glücks« (1876);
»Die Lachtaube« (1883);
»Der jüngste Leutnant« (1883) etc.