zu
Wolfs »Litterarischen
Analekten«
etc., endlich »Beiträge zur ältern Litteratur oder
Merkwürdigkeiten der öffentlichen
Bibliothek zu Gotha«, mit
Ukert (Leipz. 1835-43, 3 Bde.).
Seine »Vermischten
Schriften«, von denen der 7.
Band
[* 4] die Selbstbiographie J.' unter dem
Titel: »Personalien«
(2. Aufl. 1848) enthält, erschienen Gotha und
Leipzig
[* 5] 1823-1844, 8 Bde.;
Vielfach aufgelegt und nachgeahmt ward sein »Elementarbuch der griechischen
Sprache«
[* 6]
(Jena 1805 ff., 4 Bde.).
Seine belletristischen
Schriften, unter denen »Allwin und
Theodor«,
»RosaliensNachlaß«, »Feierabende in
Mainau«, »Die beiden
Marien« etc. am bekanntesten sind, zeichnen sich durch lebendige Schilderung der
Charaktere und
Situationen aus. Sie erschienen gesammelt unter den
Titeln: »Auswahl aus den
Papieren eines
Unbekannten« (Leipz.
1818-22, 3 Bde.);
2)
PaulEmil,
Maler, Sohn des vorigen, geb. 1803 zu Gotha, erhielt seine künstlerische
Bildung auf der
MünchenerAkademie und
machte sich zuerst durch einen
Karton:
Merkur,
[* 8] den Argus überlistend, bekannt. Im J. 1824 begab er sich nach
Rom,
[* 9] wo er durch
eine Auferweckung des
Lazarus Aufsehen erregte. 1836 malte er eine
Reihe Geschichtsbilder im
Schloß zu
Hannover.
[* 10] Seine Meisterschaft in der Wiedergabe des
Nackten und der Modellierung bekundete er besonders in der
Darstellung eines
Sklavenmarktes sowie in dem schlafenden und dem wachenden nackten
Knaben.
1) Sophus,Maler, geb. zu
Frederikshald in
Norwegen, lebt seit 1853 in
Düsseldorf,
[* 20] wo er bis 1855
Schüler
von
Gude war. Verschiedene Studienreisen in
Norwegen,
Italien
[* 21] und
Deutschland lieferten ihm
Motive zu trefflichen
Bildern, die sich überall Beifall erwarben. Zuerst behandelte er mit Vorliebe die Gegenden seiner
Heimat in
Tages- oder Mondscheinbeleuchtung,
dann wandte er sich mehr denHerbst- und Winterlandschaften im deutschen
Charakter zu. In allen erfreut die
Wahrheit der
Stimmung
und eine echt künstlerische, breite und doch gediegene Darstellungsweise. Seine Gemälde finden meist
in
Amerika
[* 22] und in seiner
HeimatAbsatz.
2)
JensPeter, dän. Schriftsteller, geb. zu
Thisted in
Jütland, studierte
Botanik und gewann die Preismedaille der
Universität für eine Abhandlung über Tangarten. Er wurde ein fleißiger Mitarbeiter der
»Neuen dänischen Monatsschrift«
und übersetzte
Darwins Hauptwerke: Ȇber den Ursprung der
Arten« und »Die Abstammung des
Menschen«. Darauf
sich mehr der
Belletristik zuwendend, veröffentlichte er die
Novellen: »Mogens« (1872) und »Et
Skudd i Taagen« (»Ein
Schuß im
Nebel«, 1875),
welche scharfe Beobachtungsgabe und einen
Blick für das menschliche Seelenleben
verraten. Diese Fähigkeiten entfaltete er in glänzendster
Weise in dem kulturgeschichtlichen
Roman »Fru
Marie Grubbe« (1876, 3. Aufl. 1882),
einem meisterhaften Charakterbild der Gesellschaftsklassen
Dänemarks im 17.
Jahrhundert.
Sein letztes Werk war der
Roman
»Niels Lyhne« (1880, 2. Aufl. 1885), der
Ausdruck der modernen negativen Weltanschauung, aber
an
Schärfe der
Charakteristik seinem Vorgänger nicht nachstehend. J. hat wiederholt
Deutschland und
Italien
besucht; er starb Eine Sammlung seiner Gedichte erschien 1887.
1)
HeinrichFriedrich, kirchenrechtlicher Schriftsteller, geb. zu
Marienwerder,
[* 23] studierte in
Königsberg,
[* 24] Göttingen
[* 25] und
Berlin
[* 26] und habilitierte sich zu
Königsberg, wo er 1831 eine außerordentliche, 1836 eine ordentliche Professur
der
Rechte erhielt. Seine schriftstellerische Thätigkeit wandte sich fast ausschließlich dem
Kirchenrecht
zu, indem er sich bemühte, die theologische und die juristische Seite dieser
Disziplin zu verbinden und auf historischer
Grundlage ein
System des gemeinen und preußischen
Kirchenrechts aufzubauen.
Wir erwähnen von ihm die »Kirchenrechtlichen
Versuche« (Königsb. 1831-33, 2 Bde.)
und die »Geschichte der
Quellen des
Kirchenrechts des preußischen
Staats« (das. 1837-44, 3 Bde.),
über die Ruppsche Angelegenheit (1846), beteiligte er sich in
¶
mehr
Schriften, welche ihn als den Anhänger einer freien evangelischen Kirchenauffassung bekunden. Noch sind sein Werk »Der preußische
Staat« (Leipz. 1854) und die Schrift »Über das österreichische Konkordat« (das. 1856) zu nennen. 1862 von der theologischen
Fakultät zu Königsberg durch das Doktorat der Theologie ausgezeichnet, 1865 zum GeheimenJustizrat ernannt, starb
er
2) Eduard, bekannter Possendichter, geb. zu Großstrehlitz in Oberschlesien, studierte 1854-1858 zu BerlinMedizin,
promovierte 1859 und hat seitdem seinen Wohnsitz in Berlin beibehalten. Noch als Student schrieb er den beliebten Schwank »Faust
und Gretchen« (1856). Seit dieser Zeit hat er eine stattliche Reihe meist einaktiger Gesangspossen selbständig
oder in Gemeinschaft mit andern (O. F. Berg, O. Girndt, G. v. Moser, Jul. Rosen u. a.) verfaßt, und die meisten sind als Repertoirestücke
über alle deutschen Bühnen gegangen.