mythischer Urheber der magisch-aphrodisischen Verwendung des Vogels wird Iason angeführt, welchen Aphrodite lehrte, den nach
vier Seiten auseinander gespannten Vogel unter Zaubersprüchen herumzudrehen, um dadurch Medeas Liebe zu gewinnen. Der Name I.
ward dann auf magischen Liebesreiz überhaupt ausgedehnt. Die bildende Kunst eignete sich den Vogel I. als Symbol der
Liebesverlockung an.
(Ysabel), Stadt im zentralamerikan.
Staat Guatemala, am Südufer der Laguna Dolce, aus welcher der Rio Dolce abfließt,
mit (1886) 3728 Einw. Der Ort ist nur für kleine Küstenfahrer zugänglich (s. Livingston).
Indianerdorf im mittelamerikan. Staat Salvador, 400 m ü. M., 25 km nordöstlich von Sonsonate, am Fuß des
Vulkans I., der sich 1798 bildete und 760 m über seine Umgebung emporragt.
(ized, vom pers. »Gott«),
diejenige Abart des dualistischen Religionssystems der Perser, in welcher das böse Prinzip (s. Ahriman)
für mächtiger als das gute angesehen und daher am meisten verehrt wurde.
(spr. ischó), Nikolaus, ungar. Bildhauer, geb. 1830 zu Horváti im Borsoder Komitat, studierte in Saros-Patak,
ward Honved und trat nach der Katastrophe bei Világos, seiner Neigung folgend, bei dem Bildhauer Ferenczy in
die Lehre, arbeitete dann bei Gasser in Wien und ging später nach München, wo er mit der Statuette des trauernden Schäfers
seinen Ruf begründete. Nach Pest zurückgekehrt, erhielt er den Auftrag, die Statue zum Denkmal des Dichters Csokonay in Debreczin
anzufertigen, welche Aufgabe er glücklich löste. Er führte verschiedene Porträtbüsten mit scharf
ausgeprägter nationaler Charakteristik sowie eine Anzahl von Modellen zu Statuetten von nationalem Genre aus und hinterließ
das nahezu fertige Modell zum Petöfi-Monument, das in Pest errichtet worden ist. I. starb 29. Mai 1875 in Pest.
Vulkan auf dem Hochland von Mexiko, 5205 m hoch, mit dem benachbarten Popocatepetl (5420
m) durch einen 3700 m hohen Sattel verbunden. Am Nordfuß desselben führt die Straße von Puebla nach Mexiko in 3100 m Höhe.
lat. J, j (Jot, ungut Jod), der tönende Reibelaut, der entsteht, wenn man bei tönender Stimme
den mittlern Teil der Zunge dem harten Gaumen nähert und durch diese Enge den Stimmton austreten läßt. Der entsprechende
tonlose Reibelaut ist das ch in ich. Es gibt aber auch ein halbvokalisches, wie ein rasch gesprochenes i klingendes j, z. B.
im englischen yes; auch in der süddeutschen Aussprache kommt es häufig vor. Die Griechen und Römer kannten
den Konsonanten J nicht, wenn auch den letztern nicht entging, daß sie das j vor einem Vokal anders und zwar ähnlich wie
einen Konsonanten aussprachen, wie auch mehrere, darunter besonders Cicero, z. B. maiius statt maius schrieben.
Erst
im 16. und 17. Jahrh. ward das j in lateinischen Büchern eingeführt und ging von da bald ins Hochdeutsche
über, wo es nun die zehnte Stelle im Alphabet einnimmt. In den nordischen und slawischen Sprachen hat das j ebenfalls erst in
neuerer Zeit Eingang gefunden. Die Engländer und Franzosen drücken den Laut des j durch y aus, dagegen
wird j im Englischen etwa wie dsch, im Französischen und Portugiesischen wie ein sehr weiches sch ausgesprochen; im Spanischen
fällt er mit der Aussprache des hier wie ein scharfes ch gesprochenen x zusammen, daher man viele Wörter, die man sonst mit
x schrieb, jetzt mit j schreibt (z. B. Mejico statt Mexico).
Die italienische Aussprache hat das j für lateinisches i nach Konsonanten, z. B. in fiume, lateinisch fiumen, in den Lautverbindungen
ci und gi mit folgendem Vokal, wo es aber nur ganz schwach mitklingt, z. B. Brescia, maggiore (spr. brescha oder breschja,
madschore oder madschjore); außerdem wird in der Schrift j (spr. i) zuweilen für das ii des Plurals gesetzt
(z. B. collegj für collegii). Bei arabischen, türkischen, persischen, indischen und andern
Wörtern wird häufig der Laut sch oder dsch von Franzosen und Engländern mit j wiedergegeben; Wörter dieser Art sind in diesem
Buch unter Dsch oder Sch zu suchen.
[Abkürzungen.]
In der Chemie ist J das Zeichen für Jod. - J. P. in England = Justice of the Peace, »Friedensrichter«. Im übrigen
steht in lateinischen Abkürzungen meist I an Stelle von J, z. B. I. C. statt J. C. (vgl. Artikel »I«, S. 861).
(jetzt Wadi Zerka), linker Nebenfluß des Jordans in Palästina, entspringt westlich von Rabbath Ammon (Amân)
und bildete die Grenze zwischen den Stämmen Gad und Manasse.
eine Stadt Palästinas, in der Landschaft Gilead, deren Bewohner den Benjaminiten verschwägert waren und den
Leichnam Sauls den Philistern entführten und begruben;
jetzt Kefr Abil, am Wadi Jabis.
(Jablonowoi), Gebirgsrücken in Ostsibirien, der sich von der chinesischen Grenze in nordöstlicher Richtung
mitten durch ganz Transbaikalien nach Jakutsk hineinzieht und zuletzt die Grenze gegen die Amurprovinz bildet.
Es ist eine schmale Kette von mäßiger Höhe (1500 m), welche die Wasserscheide zwischen Amur und Lena bildet, in ihrem südlichern
Teil jedoch von der Ingoda, die zum Amurgebiet gehört, durchbrochen wird.
Der Erzreichtum des Gebirges hat neuerdings eine
stärkere Bevölkerung angezogen.
poln. Grafen- und Fürstenfamilie, die ihren Vornamen Pruß von den alten preußischen Herzögen, ihren
Geschlechtsnamen dagegen von dem Flecken Jablonow in Großpolen ableitet. Die namhaftesten Sprößlinge derselben sind:
1) Stanislaus, geb. 1634, war einer der ersten Teilnehmer der gegen König Michael gerichteten
mehr
Konföderation, entschied nach dessen Tode die Königswahl zu gunsten Sobieskis (1674) und erwarb sich als Feldherr durch Verteidigung
des Vaterlandes, besonders gegen die Türken, große Verdienste, die ihm 1682 die Krongroßfeldherrnwürde und 1692 die Kastellanei
Krakau eintrugen. Als einer der Feldherren der polnischen Befreiungsarmee vor Wien gegen die Türken ward
er vom Kaiser Leopold zum deutschen Reichsfürsten ernannt, was später Karl VII. für seine Nachkommen bestätigte. Er starb 1702. In
Lemberg ist ihm ein Standbild errichtet.
2) Joseph Alexander Pruß, Fürst von Jablonow, geb. 4. Febr. 1712, ward Woiwod von Nowgorod und erhielt 1743 die Würde eines deutschen
Reichsfürsten, verließ 1768 der Unruhen wegen sein Vaterland und ließ sich in Leipzig nieder, wo er 1. März 1777 starb.
Als Freund der Wissenschaften legte er reiche Sammlungen von Büchern, Münzen etc. an, schrieb selbst mehrere polnische, lateinische
und französische Werke, gründete 1768 in Leipzig die noch jetzt bestehende »Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft
der Wissenschaften« und stattete dieselbe mit einem Kapital aus, von dessen Zinsen drei goldene Preismedaillen geprägt und
nebst Geldpreisen für die beste Beantwortung der aus den Fächern der polnischen Geschichte, der politischen Ökonomie, Physik
und Mathematik gestellten Fragen verteilt werden. Nachdem die Thätigkeit der Gesellschaft längere Zeit unterbrochen gewesen
war, wurde sie 1828 wieder aufgenommen.
Vgl. »Acta Societatis Jablonoviae« (Leipz. 1772-73, 6 Bde.),
»Nova acta S. J.« (das. 1802-1845, 9 Bde.)
und »Preisschriften« (das. 1847-85, Bd.
1-25).
Die Familie blüht noch in Rußland und Österreich. Haupt der Familie ist Fürst Stanislaus, geb. 19. Jan. 1846, der in Krakau lebt.