unglücklichen
Jüngling blödsinnig gemacht; auch stotterte er sehr arg. Seine
Katastrophe gab Veranlassung zu allerlei Gerüchten
von einer Mitschuld
Katharinas II., welche den Befreiungsversuch angezettelt haben sollte, um sich bei dieser Gelegenheit
des Prätendenten zu entledigen. Nach dem gegenwärtigen
Stande der historischen Forschung erscheinen diese Gerüchte als
völlig grundlos.
Alexander Andrejewitsch, russ.
Maler, geb. 1806 zu St.
Petersburg, war
Schüler der dortigen
Akademie und seines
VatersAndreiIwanowitsch (1775-1847) und ging nach einer
Reise durch
Deutschland 1830 nach
Rom,
[* 9] wo er sich
unter dem Einfluß der italienischen
Meister des 15. und 16. Jahrh. der religiösen
Malerei widmete. Er beschloß, auf einem
großen Gemälde den
Augenblick darzustellen, wo sich
Christus zum erstenmal dem
Volk zeigt. Doch nahmen
die Vorbereitungen,
Studien und
Skizzen dazu sein ganzes
Leben in Anspruch.
einer der
Helden aus
Artus'
Tafelrunde (s.
Artus), dessen sagenhafte Geschichte im 12. Jahrh. der
Trouvere Chrétien
von
Troyes zu seinem Gedicht
»Chevalier au lion« benutzte. I. besteht an einem Zauberbrunnen einen
Ritter,
dessen
Gattin Laudine er zum
Weibe nimmt. Auf Gaweins
Rat, sich nicht zu verliegen, verläßt er seine Gemahlin mit dem
Versprechen,
innerhalb Jahresfrist zurückzukehren.
Da er aber sein
Wort nicht hält, verliert er Laudines
Gunst und wird
infolge davon wahnsinnig. Umherirrend, befreit er einen
Löwen
[* 17] von einem
Drachen und kommt, fortan von jenem begleitet, nach
zahlreichen
Abenteuern endlich zu Laudine zurück, die sich mit ihm aussöhnt. Das auf bretonischer Grundlage von teilweise
mythischem
Charakter beruhende Gedicht Chrétiens bot
Hartmann von Aue das
Material zu dessen
Erzählung»I.«.
Über den mythischen
Hintergrund der
Sage vgl.
Osterwald, I., ein keltischer Frühlingsgott
(Halle
[* 18] 1853).
in der griech. Sagengeschichte Sohn des
Phlegyas, König der
Lapithen oder Phlegyer,
Vater des
Peirithoos, warb
um
Dia, die Tochter des Deioneus, und versprach diesem große
Brautgeschenke, hielt aber nicht
Wort. Als ihm jener darauf zum
Pfand seine
Rosse wegnahm, lud ihn I. arglistig zu sich ins
Haus und stürzte ihn hier in eine mit
Feuer
gefüllte
Grube, worin er umkam. Darob in
Wahnsinn verfallen, wurde I. endlich von
Zeus
[* 20] entsühnt und sogar an die Tafel der
Götter gezogen. Hier aber entbrannte er in
Leidenschaft für
Hera,
[* 21] und diese entging ihm nur dadurch, daß sie ihn ein ihr
ähnliches Wolkenbild
(Nephele) umarmen ließ, woraus die
Kentauren (s. d.) entstanden.
Da er sich aber
der vermeintlichen
Gunst der
Göttin rühmte, ließ ihn
Zeus zur
Strafe für seinen
Frevel in die
Unterwelt bringen und an
Händen
und
Füßen mit ehernen
Banden auf ein ewig rollendes feuriges
Rad befestigen.
(spr. ißmikilpa),Stadt im mexikan.
StaatHidalgo, 1700 m ü. M., am
Rio de
[* 22]
Tula reizend gelegen, mit ausgedehntem
Acker- und
Gartenbau und (1880) 13,116 Einw. im
Munizipium.
Tochter des
Pan
[* 23] und der
Echo oder
Peitho, verführte den
Zeus zu dem Liebeshandel mit der
Io
und ward deshalb von
Hera in einen
Vogel, den sogen.
Wendehals
(JynxtorquillaL.), verwandelt, welchem man die
Kraft
[* 24] zuschrieb,
Liebe einzuflößen. Als
¶
mehr
mythischer Urheber der magisch-aphrodisischen Verwendung des Vogels wird Iason angeführt, welchen Aphrodite
[* 26] lehrte, den nach
vier Seiten auseinander gespannten Vogel unter Zaubersprüchen herumzudrehen, um dadurch MedeasLiebe zu gewinnen. Der Name I.
ward dann auf magischen Liebesreiz überhaupt ausgedehnt. Die bildende Kunst eignete sich den Vogel I. als Symbol der
Liebesverlockung an.