Weine, die zu den edelsten
Italiens
[* 2] gehören, und zwar hauptsächlich
Rot- und Likörweine. Zu letztern gehört der
Aleatico,
dem spanischen
Tinto von
Alicante ähnlich, dessen
Farbe und Parfüm er besitzt. Gleichnamige
Weine liefern auch
Elba,
Lucca
[* 3] und
der
Kirchenstaat, der toscanische aber ist der echte. Ein seiner, parfümreicher, herber Weißwein ist
der
Verdua von Arcetri, bekanntlich der Lieblingswein
Friedrichs d. Gr. Zu erwähnen sind ferner der lichtgelbe
Vino santissimo
vom
Monte Catino, der
Ponte a Moriano, der rote
Monte Serrato von
Elba; der beste italienische
Wein aber ist der
Monte Pulciano
(zwischen
Siena und
Rom),
[* 4] ein purpurfarbener Likörwein von ungemein würzigem Parfüm und durch eine gewisse
Stärke
[* 5] gemäßigter
Milde, nur selten echt zu haben.
Von den übrigen sizilischen
Weinen sind hervorzuheben: der rote sehr starke
Catania, der rote köstliche
Faro di Messina, der
weiße starke
Bronte, der sehr starke, trockne Lagrima, die
Weine von Zucco, der höchst delikate weiße
Castro di
San Giovanni, der
Siracusa Albanulle, ein weithin berühmter weißer, auch roter Muskatwein von vielem
Geist,
Feuer
und Wohlgeschmack, der
Castel Vetrano, der Baggaria, Moscario Capriato,
MonteDelfino und
Monte alla
Rosa.
Sprachen, eine der Hauptfamilien des großen indogermanischen Sprachstammes (s.
Indogermanen). Die italischen
Sprachen wurden in der ältesten
Periode der römischen Geschichte vornehmlich in Mittelitalien gesprochen,
während in Oberitalien
[* 13] keltische, in Unteritalien griechisch und messapisch redende
Bevölkerungen saßen, und waren auch
in Mittelitalien durch die benachbarten, damals noch mächtigen
Etrusker eingeschränkt. Das Italische zerfiel von Anfang
an in zwei Hauptzweige: den
lateinischen und den nur aus alten
Inschriften bekannten umbrisch-oskischen.
Der letztereZweig, zu dem auch noch das Volskische, Sabinische, Marsische, Picentinische und andre
Mundarten
gehörten, unterschied sich von dem erstern hauptsächlich in der
Bildung des
Infinitivs und des
Futurums; in lautlicher Hinsicht
hat er mehr
Diphthonge als das
Latein und setzt im Anlaut der
Wörter p, wo die
Lateiner k oder q gebrauchen,
wie z. B. das lateinische Fragpronomen quis im Umbrisch-Oskischen pis lautet. Das Oskische
war die
Sprache
[* 14] der
Samniter, denen die
Römer
[* 15] das
Zepter der Herrschaft über
Italien
[* 16] nach langen und wechselvollen
Kämpfen entrissen;
seitdem kam es allmählich außer
Gebrauch und erhielt sich nur in einigen der südlichen
Provinzen noch bis
in das 1. Jahrh.
v. Chr. hinein.
Ebenso wurden die andern
Dialekte dieses
Zweigs völlig verdrängt durch das
Latein, das mit dem Faliskischen, anfangs auf eine
kleine
Landschaft in Mittelitalien beschränkt, durch das siegreiche Vordringen der
Römer sich nicht nur über ganz
Italien
ausbreitete, sondern auch während der römischen Kaiserzeit in fast allen den
Römern unterworfenen
Provinzen
die herrschende
Sprache wurde und daher die Grundlage der romanischen
Sprachen der Neuzeit bildet.
1)
Fluß in der brasil.
ProvinzBahia,
[* 18] entspringt oberhalb
Jacobina und mündet nach einem
Laufe von 1660 km in 11° 43' südl.
Br. ins
Meer. Er wird bis zur Ortschaft Itapicurú grande, 100 km stromaufwärts,
befahren.
-
(griech.), die besonders von
Reuchlin befürwortete
Aussprache des
Griechischen, wobei das Eta (langes e) wie
Ita (i) ausgesprochen und überhaupt die von der im übrigen
Europa
[* 21] stark abweichende
Aussprache der
Neugriechen zur Richtschnur
genommen wird.