ist der stumpfe Winkel 105° 5', für Magnesit 107° 28', so zwar, daß bei einem wachsenden Gehalt an Magnesium im Kalkspat auch
die Werte des Rhomboederwinkels wachsen und ein als Mittelspezies zwischen Kalkspat und Magnesit aufzufassender Körper, der
Bitterspat (CaMg)CO3 ^[(CaMg)CO3], in Rhomboedern von 106° 17' spaltet. In dieselbe isomorphe Reihe
gehören noch Eisenspat (FeCO3 , Rhomboederwinkel 107°), Manganspat (MnCO3 , Rhomboederwinkel
106° 51') und Zinkspat (ZnCO3 , Rhomboederwinkel 107° 40') sowie die große Anzahl der diese Endglieder verknüpfenden
Mittelspezies.
Die mineralogische Systematik wird nur dann den natürlichen Verhältnissen Rechnung tragen können, wenn sie solche isomorphe
Reihen nicht trennt, sondern als zusammengehörige Körper zur Geltung bringt. Da die I. in weitaus den
meisten Fällen an gleiche Säureradikale, aber variierende Basen geknüpft ist, ergibt sich im allgemeinen die (in dem den
hier besprochenen Spezies zu Grunde gelegten System befolgte) Regel, die Salze nach dem Säureradikal anzuordnen und nur dann
Salze verschiedener Säuren in Eine Abteilung zusammenzufassen, wenn die I. an gleiche Basis-, aber verschiedene
Säureradikale geknüpft ist.
Dieser Fall tritt ein bei den Phosphaten und Arseniaten, die im Mineralsystem zu Einer Ordnung der Sauerstoffsalze zusammengesetzt
sind. So sind nicht nur Apatit (3Ca3P2O8 + CaCl2) ^[(3Ca3P2O8 + CaCl2)] und Pyromorphit (3Pb3P2O8
+ PbCl) ^[(3Pb3P2O8 + PbCl)] isomorph, sondern es gehört auch Mimetesit (3Pb2As2O8 + PbCl2)
^[(3Pb2As2O8+PbCl2)] in dieselbe Reihe. Weitere Beispiele für I. sind: Roteisenstein (Fe2O3) ^[(Fe2O3)]
und Korund (Al2O3) ^[(Al2O3)], Witherit (BaCO3) ^[(BaCO3)], Strontianit (SrCO3) ^[(SrCO3)], Aragonit
(CaCO3) ^[(CaCO3)] und Weißbleierz (PbCO3) ^[(PbCO3)], Schwerspat (BaSO4) ^[(BaSO4)], Cölestin (SrSO4)
^[(SrSO4)], Anhydrit (CaSO4) ^[(CaSO4)] und Bleivitriol (PbSO4) ^[(PbSO4)] etc. -
Mitunter wird der Begriff der I. auch weiter gefaßt. Er bezeichnet dann nur nahe Verwandtschaft der Form ohne Rücksicht auf
analoge chemische Zusammensetzung und selbst ohne Rücksicht auf Zugehörigkeit zu demselben Kristallsystem. Über isodimorphe
Reihen vgl. unter Heteromorphismus.
Hook., Gattung aus der Familie der Sapotaceen, große Waldbäume im südlichen Indien, auf
Ceylon, der Malaiischen Halbinsel und auf den Inseln des Archipels mit ganzen, lederartigen Blättern, kleinen, unscheinbaren
Blüten in den Blattwinkeln oder am Ende der jungen Zweige und fleischigen Früchten mit einem oder zwei öligen Samen.
I. gutta
Hook. (Dichopsis gutta Benth. Hook., Guttaperchabaum, s. Tafel »Industriepflanzen«),
ein 13 m hoher Baum mit
einem starken Stamm von 50-100 cm Durchmesser, langgestielten, umgekehrt eiförmigen, ganzrandigen, oberseits hellgrünen, unterseits
goldgelb glänzenden, filzigen Blättern und in den Blattwinkeln stehenden, sehr kurz gestielten, fast nickenden Blüten.
Der Guttaperchabaum wächst auf Singapur und nördlich bis Pinang, auf der Ostküste von Sumatra und Java
und auf Borneo; die Malaien benutzten seinen erstarrten Milchsaft seit langer Zeit zu Messer-, Axtgriffen etc., und seit 1842 kommt
derselbe als Guttapercha (s. d.) nach Europa. Auch eine andre Spezies, I. acuminata (?) in Indien, liefert Guttapercha.
Fluß in der österreich. Grafschaft Görz, entsteht in den Julischen Alpen zwischen Mangart
und Terglou, fließt in sehr gewundenem Lauf und einem meist engen Gebirgsthal, nimmt unterhalb Tolmein links die Idria auf,
tritt bei Görz in die Ebene von Friaul, empfängt zwischen Görz und Gradisca von
O. her die Wippach, darauf rechts den Torre
(mit dem Natisone), bildet die Insel Morosini, von wo er schiffbar wird, und mündet unterhalb Monfalcone
als Sdobba in einem Delta in den Golf von Triest.
Seine Länge beträgt 125 km. Bis Görz ist er 3½-4½ m tief, reißend, mit Stürzen und Stromschnellen. Seine Breite beträgt
bei Gradisca 76 m, weiter unten doppelt so viel. Er ist in Bezug auf sein geringes Alter (kaum 400 Jahre)
ein merkwürdiger Fluß. Im Altertum scheint die jetzige Thalebene des obern I. ein langer See erfüllt zu haben, dessen Abfluß
durch den Natisone direkt das Deltaland erreichte. Eine Stauung des Sees infolge eines Bergsturzes dürfte den Oberlauf des
Natisone unterbrochen und ihn zum Oberlauf des I. gemacht haben. Die Gewässer des mittlern I. füllten
gleichfalls einen See, der durch die Mündungen des Timavo unterirdisch zum Meer abfloß. Infolge Einsturzes des Felstunnels
suchte sich der I. mit der Wippach einen neuen Weg bei Gradisca vorbei.
(griech.), von gleichem Umfang. Isoperimetrische Figuren sind solche, deren Umfange gleich sind. Von
zwei geradlinigen, regelmäßigen Polygonen dieser Art hat dasjenige die größte Fläche, welches die meisten Seiten hat.
Das isoperimetrische Problem, von Jak. Bernoulli 1697 aufgestellt, fordert, unter Kurven von gleicher Länge und derselben Grundlinie
eine aufzufinden, die so beschaffen ist, daß eine andre über derselben Grundlinie befindliche Kurve,
deren Ordinaten zu den Ordinaten oder Bogen jener erstern Kurve in irgend einem bestimmten Verhältnis stehen, mit der Grundlinie
den größtmöglichen Raum einschließt. Namentlich hat sich Euler mit dieser schwierigen Aufgabe viel beschäftigt.
(griech.), von gleichem Zahlenwert.
Isopsephische Verse sind solche, deren Zahlbuchstaben
dem Wert nach eine gleiche Zahl bilden;
eine mühsame Spielerei, die in der Epoche der Alexandriner aufkam.
(Pikrocyaminsäure, Phenylpurpursäure) C8H5N5O6 , Produkt der Einwirkung
von Cyankalium auf Pikrinsäure. Die Masse wird dunkelrot, und es scheidet sich isopurpursaures Kali aus, aus welchem
man andre Salze der I. darstellen, die Säure selbst aber nicht isolieren kann. Die Salze sind meist braunrot, schillern grün
metallisch und geben intensiv purpurfarbene Lösungen. Das Kalisalz ist löslich in Wasser und Alkohol, explodiert beim Erhitzen
auf 215° sowie beim Reiben und entwickelt beim Übergießen mit Säuren einen stechenden Geruch. Das Ammoniaksalz,
welches man aus dem Kalisalz und Salmiak erhält, ist dem Murexid höchst ähnlich und verbrennt bei schnellem Erhitzen wie
Schießpulver. Mit dem Ammoniaksalz (Granatbraun des Handels) kann man Wolle und Seide granatrot und braun färben; die Farbe ist
an der Sonne ziemlich beständig.
(besser: Isorrhachien, griech.; engl.
Cotidal lines), auf Karten Linien, welche die Orte von gleichen Flutzeiten miteinander verbinden;
s. Ebbe und Flut, S. 273.
(griech.), bei den alten Griechen eine Vergünstigung, wodurch die Schutzgenossen (Hintersassen) in Bezug auf
Leistunge an den Staat den Bürger gleichgestellt wurden und auch Grundeigentum
mehr
erwerben durften, ohne daß sie deswegen in die Rechte des Staatsbürgertums eintraten.