[* 2] L.
(Brachsenkraut), einzige
Gattung aus der
Ordnung der
Isoeteen, umfaßt mehr als zehn
Arten perennierender,
teils auf dem
Grunde der Gewässer wurzelnder, teils amphibischer, teils landbewohnender
Kräuter besonders in
Europa
[* 3] und den
Mittelmeerländern. I. lacustris Durieu, mit knolligem, zweilappigem
Stengel,
[* 4] schief absteigenden
Lappen, 5-30
cm langen, pfriemenförmigen,
steifen, dunkelgrünen Blättern, dünnhäutigen Sporangien und an der Oberfläche höckerig-körnigen
Makrosporen, findet sich auf dem
Grund von
Seen im größten Teil
Europas. I. echinospora Durieu, mit knolligem, zweilappigem
Stengel, fast horizontalen
Lappen, 5-15
cm langen, pfriemenförmigen, biegsamen, hellgrünen Blättern, derbhäutigen Sporangien
und mit großen, spitzen
Stacheln besetzten
Makrosporen, wächst auf demGrund von
Seen, besonders in Nordeuropa,
Frankreich und im
Schwarzwald.
I. BrauniiUng. und I. Scheuchzeri
Heer finden sich fossil in Miocänschichten.
(griech.), auf Erdkarten gezogene
Linien, welche die
Orte mit gleicher Bodenwärme (in einer Tiefe, in
welcher die jährlichen
Variationen eben verschwinden) verbinden.
(griech.), von
Magne inParis
[* 6] erfundenes
Verfahren, alte
Drucke so zu präparieren, daß sie Druckfarbe, wenn
solche vermittelst einer
Walze auf dieselben gebracht wird, an den bedruckten
Stellen annehmen, an den unbedruckten jedoch
abstoßen, so daß man ihren Gegenstand dann auf den lithographischen
Stein oder eine Zinkplatte überdrucken und originalgetreu
vervielfältigen kann.
Das
Verfahren ist nicht veröffentlicht worden, scheint aber nur in einer Art anastatischen
Druckes (s. d.) zu bestehen.
(griech.), Wortfigur, beruhend auf der gleichen Silbenzahl der korrespondierenden
Satzglieder in einer
Periode, wurde besonders von den griechischen Rednern angewandt.
Vom politischen
Leben hielt er sich fern; doch suchte er auf die politischen Verhältnisse
Athens wie ganz
Griechenlands durch eine
Reihe von Kunstreden, die nur zur
Lektüre bestimmt waren, einzuwirken. So zuerst in dem hochgefeierten
»Panegyrikos«, einer Art Festrede, die er 380 nach 10 oder gar 15jähriger
Arbeit veröffentlichte (hrsg. von
Herold, griechisch u. deutsch, Nürnb. 1859); sie sollte die
Notwendigkeit eines gemeinsamen
Kampfes aller Griechen gegen die
Perser unter
AthensHegemonie darthun.
Im
»Areiopagitikos« (hrsg. von
Mehler,
Groning. 1861) empfahl er seinen Mitbürgern die Wiederherstellung der Solonischen
Verfassung
zum
Zweck einer
WiedergeburtAthens.
Noch im 98. Jahr vollendete
er den »Panathenaikos«, eine
Lobrede auf
Athen, nicht lange bevor er sein
Leben wenige
Tage nach der
Schlacht bei
Chäroneia 338 durch freiwilligen Hungertod beschloß, angeblich aus
Schmerz über den
Sturz der griechischen
Freiheit.
Das
Altertum kannte unter seinem
Namen 60
Reden, von denen jedoch nur die kleinere Hälfte für echt galt. Uns sind, außer
zehn jedenfalls untergeschobenen
Briefen, 21
Reden erhalten, bis auf sechs für andre geschriebene Gerichtsreden
sämtlich der epideiktischen
Gattung angehörig. I. erscheint in denselben als vollendeter Redekünstler; er ist weniger durch
Tiefe der
Gedanken ausgezeichnet als durch die sorgfältige Auswahl der im reinsten
Attizismus gehaltenen
Ausdrücke, die rhythmische
Abrundung des Periodenbaues, die geschickte Anwendung der
Figuren und aller
Mittel, welche die
Rede wohlklingend
machen.
Sie wurden, außer in den Sammlungen der Redner, herausgegeben von
Dindorf (Leipz. 1825), Bailer (Par. 1846), Benseler (2.
Aufl. von
Blaß, Leipz. 1878, 2 Bde.),
Sandys (Lond. 1868); ausgewählte
RedengabenBremi (Gotha
[* 9] 1881), Rauchenstein (5. Aufl.,
Berl. 1882), O.
Schneider (2. Aufl., Leipz. 1874-75, 2 Bde.)
heraus. Übersetzungen lieferten Benseler (Prenzl. 1829-31, 4 Bde.;
Leipz. 1854-55, 2 Bde.),
Christian (3. Aufl., Stuttg. 1869),
Flathe (das. 1869).
(Isolano),
JohannLudwigHektor,
Graf von, kaiserlicher
General im Dreißigjährigen
Kriege, geb. 1586 aus
einem cyprischen, dann in der
Emilia angesessenen Adelsgeschlecht, trat früh in kaiserliche
Kriegsdienste. 1602 geriet er in
türkische Gefangenschaft, entkam jedoch und wurde darauf
Kommandeur eines Kroatenregiments, mit welchem er in den ersten
Zeiten des Dreißigjährigen
Kriegs gegen
Mansfeld und später unter Savelli in
Pommern
[* 15] focht. Wegen der
ausgezeichneten Leistungen seiner leichten
Reiterei wurde I. 1632 zum
General über die Kroaten ernannt und 1634 mit den Wallensteinschen
Gütern Aicha und
Friedenstein beschenkt.
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