Insel ist gebirgig und rein vulkanischen Ursprungs; steile, zerrissene
Tuff- und Lavafelsen bilden ihre
Küsten. Der scharf
gezackte, 795 m hohe
Epomeo, von dem man den besten Überblick über die
Insel hat, war ein Hauptherd der vulkanischen
Kräfte;
außer ihm, der 1302 seinen letzten
Ausbruch hatte, und dem nachNW. vorgeschobenen
MonteVico trägt die
Insel noch elf kleinere
Kegel. Der vulkanische
Boden ist außerordentlich fruchtbar. Daneben nährt auch
Fischerei
[* 2] die Bewohner,
und eine wichtige Erwerbsquelle sind die warmen
Mineralquellen, deren es 35 gibt, die berühmtesten die von
Casamicciola.
Diese ziehen im
Sommer, Juni bis
September, zahlreiche Besucher herbei. I. ist seit den ältesten
Zeiten,
zuletzt 1301, von gewaltigen vulkanischen
Ausbrüchen heimgesucht worden, häufiger noch von
Erdbeben,
[* 3] im 19. Jahrh. fünfmal,
zuletzt und am heftigsten wobei
Casamicciola und Lacco Ameno zerstört wurden. Übrigens wurden für die Verunglückten
und Geschädigten mehr als 6 Mill. Lire, davon 2 Mill. im
Ausland, ¾ Mill. in
Deutschland,
[* 4] gesammelt.
Man hat diese
Erdbeben von dem
VulkanEpomeo abgeleitet, auf dessen fortdauernde, wenn auch schlummernde
Kräfte die zahlreichen
heißen
Quellen deuten; wahrscheinlicher aber handelte es sich um Einsturzerdbeben.
Die feste kristallinische Lavenoberfläche der
Insel ruht auf lose verfestigten
Tuffen, in welchen sich weiche
Thonmergel eingelagert finden.
Letztere werden durch die
Wirkung des
Wassers, besonders der heißen
Quellen, ihres
Kalkes beraubt
und in eine schlüpfrige
Masse verwandelt, welche unter dem
Druck des überlagernden Gesteins plötzlich ausweicht, den Zusammenbruch
und damit das
Erdbeben herbeiführt.
Vgl.
Johnston-Lavis, Monograph of the earthquakes of I. (Neap. 1886). -
Die Hauptorte der
Insel sind: Casamicciola (s. d.) an der Nordseite,
Forio (s. d.) an der Westseite und
das Städtchen I. an der Ostseite,
Procida gegenüber, mit (1881) 2741 Einw., einem
Hafen,
Seebad und schöner
Kathedrale, Bischofsitz;
davor auf einem 180 m hohen
Felsen, der nur durch einen schmalen
Damm mit der
Insel verbunden ist, ein
Kastell,
das unter den
Bourbonen als Staatsgefängnis diente.
[* 6]
Marktflecken und berühmter Badeort in der oberösterreich. Bezirkshauptmannschaft
Gmunden, liegt
reizend im
Mittelpunkt des
Salzkammerguts, 468 m ü. M., in einem freundlichen Thalbecken am Einfluß
des aus dem St.
Wolfgangsee kommenden
Flusses I. in die
Traun und am
Westende des Totengebirges, ist
Station der Salzkammergutbahn,
Sitz eines Bezirksgerichts, einer
Salinen- und
Forstverwaltung, hat ein großes Salzsudwerk, eine kaiserliche
Villa mit
Park,
ein neues großes Kurhaus mit
Park,
Museum,
Theater,
[* 7] eine stattliche katholische und eine neue prot.
Kirche, mehrere große
Hotels, viele prachtvolle Landhäuser und
Gartenanlagen und (1880) 2124 Einw. Als Badeort hat sich I.
erst seit 1822 zu seiner jetzigen Berühmtheit und Vornehmheit emporgeschwungen. Die Badeanstalten sind sehr mannigfaltig;
es gibt
Solbäder,
Bäder mit Zusatz von
Schwefelquelle, von eisenhaltigem Moorwasser (Bergschlamm) etc.,
Dampfbäder, eine Molkenanstalt,
Kaltwasserheilanstalt und eine
Salzquelle.
Letztere (die
Maria Luisen-Quelle), 2 km von I. entspringend, enthält (nach
Fr. v.
Erlach) in 1000 Teilen 0,027 Jodnatrium, 10,204
Chlornatrium, 0,205Chlormagnesium, 0,249 schwefelsaure Kalkerde, 0,311 schwefelsaures
Natron, 0,295 kohlensaure Kalkerde etc. und wird mit besonderm
Erfolg bei Drüsenanschwellungen
(Kropf),
Leiden
[* 8] der
Magen- u. Darmschleimhaut, zu geringer Gallenabsonderung,
Wurmsucht, chronischen Hautleiden, Schleimasthma etc. innerlich gebraucht.
Hautausschlägen,
Gicht und
Hämorrhoiden,
Rhachitis, nervösen
Krankheiten etc. Die Jahresfrequenz von I. beträgt zwischen 4000 und 5000 Kurgäste.
Das
Salz
[* 11] von I. ist aufgelöstes
Steinsalz, das in dem 4 km südöstlich entfernten, 936 m hohen Ischler Salzberg gewonnen
wird. Derselbe steht schon seit 300
Jahren im Betrieb und enthält 12 horizontal getriebene
Galerien. Das
Sudwerk in I. (1571 erbaut) verarbeitet jährlich über ½ Mill.
hlSalzsole (vom Ischler Salzberg und von
Hallstatt) und produziert
daraus
ca. 160,000 metr. Ztr.
Salz. Außerdem hat I. bedeutenden Holzhandel,
¶
mehr
Gips- und Kreidebrüche und einen stark vertretenen Gewerbestand. Außer den Anlagen in I. selbst, wie der Sophienesplanade,
dem Rudolfsgarten mit Büste des ErzherzogsRudolf, Erzbischofs von Olmütz,
[* 13] Wirers Garten
[* 14] mit der Kolossalbüste des WienerArztesDr. Wirer von Rettenbach, durch dessen Bemühungen sich I. zum Kurort gestaltete, bietet die Umgebung nach
allen Richtungen hin die herrlichsten Spaziergänge und mannigfaltigsten Ausflüge und übertrifft in dieser Hinsicht die
meisten andern Badeorte. Eine schöne Rundschau gewährt die Franz-Josephswarte am Siriuskogel. Zum Gemeindegebiet von I.
gehört unter andern auch Laufen an der Traun (welche hier den wilden Fall bildet), mit schöner Wallfahrtskirche, der älteste
Marktflecken des Salzkammerguts (seit 1282).