einst bedeutende, jetzt herabgekommene Stadt in der rumän.
Dobrudscha, wenig oberhalb des Donaudelta, mit
3-4000 Einw. Hierhin verlegt man die
Schiffbrücke, welche
Dareios auf seinem
Zuge gegen die
Skythen über die
Donau schlagen
ließ. 3 km unterhalb erfolgte 1829 der Donauübergang der
Russen.
Gegen die
Ordonnanzen vom Jahr 1830 protestierte er im
Namen des Advokatenstandes. Auch begab er sich als einer der ersten
auf das Stadthaus, wo er von der zusammengetretenen provisorischen
Regierung zum
Direktor des
»Bulletin des lois« ernannt ward.
Am27. Aug. zum
Rat am
Kassationshof ernannt, redigierte er die von den 221 durchgesehene
Charte und trat im
Oktober d. J. in die Deputiertenkammer, wo er für das
MinisteriumLaffitte stimmte, aber unter dem
MinisteriumPérier zur
Opposition
übertrat.
»Essai historique sur l'étude du droit naturel, du droit
publique et du droit des gens« (das. 1826);
»Code électoral et municipal« (2. Ausg., das. 1831, 3 Bde.);
ȃtat religieux de la
France et de l'Europe« (das. 1843-1844, 2
Tle.);
»Histoire de Justinien« (das. 1856, 2 Bde.)
sowie die Übersetzung von Procopius' »Anecdota« (das.
1856).
Seine »Pandectes françaises« (Par. 1834, 2 Bde.),
eine vollständige Sammlung der französischen
Gesetze,
Verordnungen, Aktenstücke bis auf die neueste Zeit, für den praktischen
Gebrauch bestimmt, sind unvollendet geblieben. I. war auch der
Gründer und längere Zeit Mitarbeiter der
»Gazette des Tribunaux«
und nahm thätigen
Anteil an der von
Wolowski gestifteten
»Revue de législation et de jurisprudence«. -
Sein Sohn
Emile I., geb. 1827, gest. 1876 in
Paris, widmete sich dem ärztlichen
Beruf und veröffentlichte unter anderm: »Études
chimiques, physiologiques et cliniques sur l'emploi thérapeutique du chlorate de potasse« (Par.
1856);
»Parallèle des maladies générales et des maladies locales« (das.
1866) und (in den »Guides-Joanne«) ein »Itinéraire
descriptif, historique et
archéologique de l'Orient« (2. Ausg. 1873, fortgesetzt von Chauvet).
(griech.),
Linien, welche auf Erdkarten diejenigen
Orte verbinden, die in den einzelnen
Monaten gleiche
Abweichung
vom normalen Monatsmittel besessen haben.
Sie lassen erkennen, für welche
Orte die einzelnen
Monate zu
kalt oder zu warm waren, und für welche diese
Abweichung dieselbe
Größe hatte (s.
Lufttemperatur).
(griech.),
Linien, welche auf Erdkarten zwischen den
Punkten gezogen sind, an denen die Mitteltemperatur
des
Ortes um gleichviel
Grade von der mittlern
Temperatur des
Parallelkreises, unter welchem der betreffende
Ort liegt, abweicht.
Dove nennt die
Differenz zwischen der Mitteltemperatur eines
Ortes und der Mitteltemperatur seines
Parallelkreises
die
thermische Anomalie, und daher verbinden die I. die
Orte gleicher
Anomalie.
[* 5] Je nachdem man die Mitteltemperatur eines
Jahrs
oder der einzelnen
Monate einführt, erhält man verschiedene
Kurven, aus denen interessante
Schlüsse über die klimatischen
Verhältnisse der Erdoberfläche gezogen werden können (s.
Lufttemperatur).
der fünfte in der
Reihe der zehn attischen Redner, aus
Chalkis auf
Euböa,
Schüler des
Isokrates, lebte in
Athen
während der ersten Hälfte des 4. Jahrh.
v. Chr. wahrscheinlich als
Metöke, indem er Prozeßreden für andre schrieb und
rednerischen
Unterricht erteilte, unter andern auch an
Demosthenes. Von den 64
Reden, welche ihm das
Altertum
beilegte, sind außer nicht unbedeutenden Bruchstücken 11 auf Erbschaftsangelegenheiten bezügliche erhalten, die eine Hauptquelle
des attischen
Privatrechts sind.
Lassen dieselben die natürliche
Eleganz und Einfachheit, welche
Lysias auszeichnen, vermissen,
so empfehlen sie sich dafür durch eine gebildetere Kunstform wie durch
Kraft
[* 6] und Gedrungenheit des
Stils.
Ausgaben besonders von
Schömann (mit
Kommentar, Greifsw. 1831),
Scheibe (Leipz. 1860) und Buermann (Berl. 1882); Übersetzung
von
Schömann (Stuttg. 1830, 2 Bde.).
einer der bedeutendsten Nebenflüsse der
Donau, entspringt inTirol
[* 7] am Stalter
Anger nordwestlich
von der Speckkorspitze und zwischen den beiden mittlern
Ketten des Karwendelgebirges, nordöstlich von
Innsbruck,
[* 8] fließt erst 22 km
weit nach. W., wendet sich bei Scharnitz nach N. und durchbricht unterhalb in dem Scharnitzer Engpaß (wo ehemals die
FestePortaClaudia) die Kalkalpen. Weiterhin, von
Mittenwald (920 m ü. M.) an, nach
NO., dann wieder nach N.
fließend, macht der auf 7 m eingeengte
Fluß einen
Fall von 8 m
Höhe und tritt bei
Tölz (640 m ü. M.) aus dem
Gebirge. Er
empfängt auf dieser
Strecke, dem Oberlauf, rechts die
Riß und die
Achen oder
Walchen (aus dem
Achensee), links
die Jachenau (aus dem
Walchensee). Von
Tölz an verfolgt die I. mit einem
Bogen
[* 9] nach W. bis
Freising
[* 10] nordöstliche
Richtung, fließt
am ausgedehnten
ErdingerMoos (am rechten
Ufer zwischen
München
[* 11] und
Freising) vorüber, wendet sich von
Freising an (438 m ü. M.)
entschieden nach
NO. und mündet nach einem
Laufe¶
mehr
von 352 km bei Isarmünd (312 m ü. M.) unterhalb Deggendorf in die Donau. Der größte Zufluß des Mittellaufs ist die Loisach
(aus dem Kochelsee), die bei Wolfratshausen links mündet; auf dem Unterlauf fließt bei Moosburg links die Amper zu. Die schöne
grüne I. fließt in weitem kiesreichen Bett,
[* 13] unterhalb München 130-320 m breit, zahlreiche Inseln einschließend,
immer mit starkem Gefälle, bleibt aber für die Schiffahrt, die man von Tölz an rechnet, wegen des starken Falles und der sehr
ungleichen Wassermenge unbedeutend.
Nur mit beladenen Flößen wird sie abwärts befahren. Die I. ist der eigentliche bayrische Nationalfluß. Mehr als jeder andre
Fluß durchströmt sie die bayrische Hochebene in ihrer ganzen Länge;
an ihr liegen die besten Fruchtfelder des Bayernlandes, an ihr die alten bayrischen Herzogsitze München und Landshut
[* 15] sowie das alte BistumFreising;