Die
Königin lebte, äußerst bigott und beschränkten
Geistes, Werken der kirchlichen
Frömmigkeit und zugleich sinnlichen
Genüssen hingegeben: sie erfreute sich einer
Schar wechselnder
Liebhaber. In der
Regierung ihres
Landes war sie von ihrer Umgebung
abhängig, in welcher zuletzt die
Nonne Patrocinio und der
IntendantMarfori den meisten Einfluß besaßen. Wiederholte
Aufstände änderten wohl die Ministerien, brachten aber keine Besserung der
Regierung.
Endlich machte im
September 1868 eine
Erhebung, zu der sich die verschiedensten Parteiführer verbündet hatten, ihrer Herrschaft ein Ende, gerade als sie
mit
Napoleon III. eine Einmischung in die römische
Frage zu gunsten des
Papstes verabredet hatte; sie floh
nach
Frankreich. Der
Krone entsagte sie zu gunsten ihres
SohnsAlfons, der 1875 den
Thron
[* 4] bestieg. Hierauf kehrte.
I. nach
Spanien zurück und lebt teils dort, teils in
Paris.
[* 5]
1) königlich portug. Frauenorden, vom
Prinz-Regenten, spätern König
Johann VI., auf
Ersuchen seiner Gemahlin
CharlotteJoachime und nach ihren Bestimmungen gestiftet, welche hauptsächlich die Überwachung der
Kranken- und Waisenpflege im
Auge
[* 7] haben. Der
Orden
[* 8] zählt 26 von der
Königin zu ernennende
Damen, welche 26 Jahre alt sein müssen.
Die
Dekoration besteht in einer goldenen, von goldenen
Rosen und
Bändern umgebenenMedaille, mit einer
Krone
darüber; die
Medaille zeigt vorn die einem
Armen spendende heil.
Isabella von
Portugal mit der
Devise: »Pauperum solatio« am
Fuß, hinten die Namenschiffer der
Prinzessin und die Umschrift:
»Real ordem de
Santa Isabel 1801«. Der
Orden wird an Festtagen
an rosafarbener, weiß gestreifter
Schärpe, an andernTagen auf der
Brust getragen. -
Die
Dekoration besteht in einem rot emaillierten
Kreuz
[* 10] mit
Strahlen in den
Winkeln, das an einem grünen
Lorbeerkranz hängt und an weißem, orange gestreiftem
Band
[* 11] getragen wird. Der goldene Mittelschild zeigt zwei
Säulen
[* 12] mit
der Weltkugel, umschlungen von
Bändern mit der
Inschrift: »Ne
plus ultra«, das Ganze umgeben von der
Devise:
»A la lealtad acrisolada«
(der erprobten
Treue). Die
Großkreuze tragen das
Kreuz am
Band von der
Rechten zur
Linken und einen ähnlichen
Stern, dessen Mittelschild die Umschrift trägt:
»A la lealtad acrisolada por
Isabel la Catolica«. Die
Komture erster
Klasse tragen
den
Stern auf der
Brust und das
Kreuz um den
Hals, die zweiter
Klasse letzteres ohne
Stern, die
Ritter das
Kreuz
im Knopfloch. Die
Prälaten tragen das
Kreuz an violettem
Bande, die Westindier eine goldene
Medaille mit dem königlichen Brustbild
an schwarzem
Band.
Diese gelobte nämlich, daß
sie ihr
Hemd nicht eher wechseln wolle, als bis ihr Gemahl, der
ErzherzogAlbrecht vonÖsterreich,
[* 14]
Ostende,
[* 15] das er 1601 zu belagern
begann, erobert habe. Da diese Belagerung drei Jahre dauerte, so wäre wohl hinsichtlich der
Farbe die
Sage nicht zu bezweifeln.
Bei kecker Behandlung suchte er namentlich die glänzenden
Farben- und Lichteffekte, das
Perlen und Sprühen der Wogen, die
Wirkungen der
Luft, leicht und geistreich wiederzugeben. Diese einseitige Virtuosität wurde freilich oft zur Gleichgültigkeit
gegen Form und
Charakter der
Dinge selbst, die in seinen letzten Bildern, namentlich in Kostümstücken,
bis zur
Flüchtigkeit ausartete. Doch hat seine flotte, bestechende
Manier einen großen Einfluß auf französische und deutsche
Künstler
(Hoguet, E.
Hildebrandt) ausgeübt. I. hat auch zahlreiche Aquarelle ausgeführt. Er starb