Verspottung, Verhöhnung andrer dient; im ästhetischen
Sinn
[* 1]
Figur des feinern
Spottes, die das Gegenteil von dem sagt, was
man verstanden wissen will, oder die scheinbar ernst gemeinte
Aufstellung des entgegengesetzten Verhältnisses von dem Dargestellten,
in der Absicht, das Verkehrte, Widersprechende oder Lächerliche des letztern desto mehr bloßzustellen. Die I. muß
ganz unbefangen auftreten, wenn es ihr gelingen soll, das Unwahre,
Leere und Nichtige einer Meinung,
Sache oder
Handlung dadurch
recht in die
Augen springend zu machen, daß sie jener Meinung,
Handlung etc. den
Anstrich der eignen Billigung gibt, daß sie
also einen
Kontrast zwischen dem eigentlichen
Gedanken und dem wörtlichen
Ausdruck desselben aufstellt.
Man kann daher die I. auch eine frei durchgeführte
Darstellung des Unwahren in der Form des Wahren nennen. Am lebhaftesten
wird sie, wenn der
Ton der
Rede mitwirken kann. Als wissenschaftliche Lehrweise ist die I. von
Sokrates, als Grundlage der Kunstkritik
von der sogen. romantischen
Schule angewandt worden. Romantische
Ästhetiker, wie
Solger und
Tieck, verstanden
unter
I. das freie
Spiel des Künstlers mit seinem
Stoff oder, nach
TiecksAusdruck, die letzte Vollendung eines Kunstwerkes,
jenen Äthergeist, der befriedigt und unbefangen über dem Ganzen schwebt, was aber dem Sprachgebrauch
Gewalt anthut.
Andre,
wie namentlich
Fr.
Schlegel, haben den
Ausdruck I. dadurch in
Verruf gebracht, daß sie darunter ein Hinwegsetzen
über alles Wesentliche und
Ernste, ein blasiertes
Über-alles-hinaus-sein verstanden. Eine
Abart der I. ist der
Sarkasmus; eigentümliche
Durchführungen derselben sind
Parodie und
Travestie.
Vgl. Schasler, Das
Reich der I. in kulturgeschichtlicher und ästhetischer
Beziehung (Berl. 1879).
MountainVillage (spr. eir'n mauntin willedsch), Dorf im amerikan.
StaatMissouri, 110 km südsüdwestlich von St.
Louis, bei einem aus
Eisenerz gebildeten, 70 m hohen
Hügel, mit (1880) 1243 Einw.
(spr. eirn'ton),Stadt im nordamerikan.
StaatOhio, am
Ohio, in der
Nähe ergiebiger
Eisen- und Kohlengruben, mit
Gießereien, Maschinenfabriken und (1880) 8857 Einw.;
eine optische Täuschung, welche darin besteht, daß helle Gegenstände auf dunklem
Grund größer und dunkle Gegenstände
auf hellem
Grund kleiner erscheinen, als sie wirklich sind. Man beobachtet die I. besonders auffällig an der Mondsichel,
welche einer
Scheibe von größerm
Halbmesser anzugehören scheint als der Rest des
Mondes, da sie über
letztern übergreift. Die I. zeigt sich bei allen
Entfernungen von der Weite des deutlichen
Sehens bis zu unendlicher
Entfernung.
Je stärker der
Glanz des
Objekts ist, desto auffallender ist die Vergrößerung durch die I., jedoch so, daß diese Vergrößerung
schon bei einem der
Tageshelle gleichkommendenGlanz ihre
Grenze erreicht.
Nach
Plateau erklärt sich die I. durch eine Ausbreitung des Lichteindrucks auf der
Netzhaut unsers
Auges, nach
Helmholtz genügen
zur
Erklärung die Zerstreuungskreise, welche selbst bei vollkommener
Akkommodation infolge der
sphärischen und chromatischen
Aberration des
[* 4]
Auges noch auftreten. S. auch
Gesicht,
[* 5] besonders S, 236.
in der
Mathematik Bezeichnung für eine Zahl, die in
Bezug auf die
Einheit inkommensurabel (s. d.) ist, deren Wert man daher nicht völlig genau,
sondern nur annähernd (durch einen unendlichen, nicht periodischen Dezimalbruch) ausdrücken kann.
Beispiele
bieten die
Wurzeln aus ganzen
Zahlen, die nicht selbst ganze
Zahlen sind, die Kreisumfangszahl π = 3,1415926... u. a.
Wegen dieser
Zusammensetzung des
Vereins richtete er sein
Streben auch vor allem auf die
Befreiung von Südtirol (Trentino) und
Triest von der sogen. österreichischen Gewaltherrschaft, und eine inRom
[* 17] unter Menotti
Garibaldis
Vorsitz abgehaltene
Volksversammlung verlangte sofortige Besetzung von
Trient
[* 18] und
Triest durch Freiwilligenbataillone, wobei
man sich auf die Sehnsucht der Einwohner dieser Gebiete, zu
Italien zu gehören, berief. Der damalige
MinisterpräsidentCairoli,
einst selbst Freischärler, ließ die I. gewähren, wobei sich zeigte, daß sie im
Volk selbst wenig Anhang
fand und über leere
Demonstrationen nicht hinauskam.
(lat.), »unregelmäßig«,
alles, was von der
Regel abweicht oder ihr widerstreitet. IrreguläreRaum gestalten nennt man solche, deren Seiten,
Winkel,
[* 22] Ecken und
Flächen nicht von gleicher
Größe und Gestalt sind, irreguläre krumme
Linien solche, die kein bestimmtes, mathematisch
ausdrückbares
Gesetz verfolgen. IrreguläreTruppen¶
mehr
sind solche, welche, zum Krieg aufgeboten, in Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung ungleichmäßig, auch hierin nicht den
übrigen Truppen des Heers gleichen, letzterm in der Regel nicht als fester Bestandteil angehören und selten feste, taktische
Verbände bilden. Meist werden sie nur zum kleinen Krieg verwendet. In der Türkei
[* 24] bilden irreguläre Truppen
einen wesentlichen Bestandteil der Kriegsmacht, ebenso gibt es solche im russischen Heer, wo auch die Kosaken, welche jetzt
eine ganz bestimmte Organisation erhalten haben, offiziell noch immer als Irreguläre gelten. - I. in der Botanik s. v. w.
zygomorph; s. Blüte,
[* 25] S. 70.