altgerman.
Wort, welches s. v. w. allgemein oder umfassend bedeutete und in den ältesten Schriftdenkmälern
gewöhnlich als
Bestandteil zusammengesetzter
Namen (z. B. Irminman, Irmingot, Irmanfrit, Irmangart) vorkommt (auch in Ermanarich
oder
Ermrich und vielleicht in
Arminius klingt es wider), bei den eigentlich deutschen
Stämmen aber als
Beiname desjenigen
Gottes
(Thor?) aufzufassen ist, welchen die nach ihm benannten
Stämme der
Herminonen und
Hermunduren als »gemeinsamen«
Gott verehrten. Nach ihm hieß Irminswagen das Sternbild des
GroßenBären. Auch waren ihm die sogen.Irmensäulen
(s. d.) geweiht.
in welchem er neben der Sproßfolge auch die Lebensverhältnisse dieser
Pflanzen in lichtvoller
Weise darstellte. Er
veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen über morphologische Gegenstände (»Beiträge
zur vergleichenden
Morphologie der
Pflanzen«,Halle 1854-63, 4
Tle.) und wandte seine
Beobachtungen mit Vorliebe
einheimischen
Pflanzen zu. Auch schrieb er: Ȇber einige
Botaniker des 16.
Jahrhunderts, welche die
FloraThüringens und des
Harzes erforschten« (Sondersh. 1862). Ein umfassenderes Werk über Sproßfolge
für das »Handbuch der physiologischen
Botanik« von
Hofmeister,
De Bary u. J.
^[Julius] Sachs hat er als
Manuskript
hinterlassen. Seit 1863 redigierte er das »Sondershäuser Regierungsblatt«.
(Hodenosauni, d. h.
Volk des langen
Hauses),
Name eines einst großen und mächtigen Indianervolkes in
Nordamerika,
[* 16] das in zwei Hauptgruppen zerfiel. Die nördliche (größere)
Gruppe bestand wieder aus zwei Abteilungen, einer östlichen,
welche die sogen. fünf
Nationen: die
Mohawk, Oneida,
Onondaga,
Cayuga und
Seneca,
in sich begriff und meist
im S. des St. Lorenzflusses und des
Ontariosees wohnte, und aus einer westlichen Abteilung, bestehend aus den
Wyandot, den
Huronen und den Attionandaron oder der sogen. neutralen
Nation, welche im N. des
Eriesees wohnte, sowie aus den Andasten (Guyandot)
und Eriga (Cat-Nation) im S. des
Eriesees.
Die
Konföderation deroben genannten fünf
Nationen, wie sie von den Engländern bezeichnet wurden, während
sie bei den
FranzosenIroquois hießen, war schon
vor der Ankunft der
Europäer sehr mächtig und wohl auch in beständigem
Kampf
mit verwandten und andern
Stämmen begriffen. Sie waren in der
Agrikultur und in der Anfertigung ihrer
Waffen
[* 17] sowie
in den wenigen
Künsten der
Indianer weiter vorgeschritten als die
Algonkin und zeigten stets mehr
Intelligenz als diese, besonders
in der Kriegführung.
IhreTeilnahme an den
Kriegen zwischen Engländern und
Franzosen in jenem Teil von
Amerika
[* 18] ist sehr wichtig gewesen. 1714 und 1715 wurden
von der
Konföderation als sechsteNation die Überreste der
Tuscarora aufgenommen, eines früher mächtigen
Irokesenstammes der südlichen
Gruppe in
Nordcarolina, der nach einem unglücklichen
Krieg mit den Carolinern von dort auswanderte.
Überreste der fünf
Nationen und der
Tuscarora finden sich noch in Oberkanada, im
StaatNew York (1883: 5119) und in
Reservationen
westlich vom
Mississippi in einer Gesamtzahl von etwa 15,000
Seelen. Auch die Reste der
Wyandot sind nach
W. verpflanzt worden. Die südliche (kleinere)
Gruppe der I. bestand aus den eben erwähnten
Tuscarora und den Meherrin (Tuteloc).
Gänzlich ausgestorben sind die Attionandaron,
Erie, Nottoway und Anhaften. Die
Sprache
[* 19] der I. hat der
Abbé Cuoq lexikalisch
bearbeitet
(Montreal
[* 20] 1882).
(spr. eir'nbridsch),Stadt in
Shropshire
(England), im tiefen
Thal
[* 21] des
Severn, über den die 1779 von A. Darby
erbaute gußeiserne
Brücke
[* 22] führt, mit Kohlengruben, Eisenhütten und (1881) 3154 Einw.
(griech. eironeia), imReden die »verstellte Unwissenheit oder Zustimmung«, die als
Mittel
zur
¶
mehr
Verspottung, Verhöhnung andrer dient; im ästhetischen Sinn
[* 23]
Figur des feinern Spottes, die das Gegenteil von dem sagt, was
man verstanden wissen will, oder die scheinbar ernst gemeinte Aufstellung des entgegengesetzten Verhältnisses von dem Dargestellten,
in der Absicht, das Verkehrte, Widersprechende oder Lächerliche des letztern desto mehr bloßzustellen. Die I. muß
ganz unbefangen auftreten, wenn es ihr gelingen soll, das Unwahre, Leere und Nichtige einer Meinung, Sache oder Handlung dadurch
recht in die Augen springend zu machen, daß sie jener Meinung, Handlung etc. den Anstrich der eignen Billigung gibt, daß sie
also einen Kontrast zwischen dem eigentlichen Gedanken und dem wörtlichen Ausdruck desselben aufstellt.
Man kann daher die I. auch eine frei durchgeführte Darstellung des Unwahren in der Form des Wahren nennen. Am lebhaftesten
wird sie, wenn der Ton der Rede mitwirken kann. Als wissenschaftliche Lehrweise ist die I. von Sokrates, als Grundlage der Kunstkritik
von der sogen. romantischen Schule angewandt worden. Romantische Ästhetiker, wie Solger und Tieck, verstanden
unter I. das freie Spiel des Künstlers mit seinem Stoff oder, nach TiecksAusdruck, die letzte Vollendung eines Kunstwerkes,
jenen Äthergeist, der befriedigt und unbefangen über dem Ganzen schwebt, was aber dem Sprachgebrauch Gewalt anthut. Andre,
wie namentlich Fr. Schlegel, haben den Ausdruck I. dadurch in Verruf gebracht, daß sie darunter ein Hinwegsetzen
über alles Wesentliche und Ernste, ein blasiertes Über-alles-hinaus-sein verstanden. Eine Abart der I. ist der Sarkasmus; eigentümliche
Durchführungen derselben sind Parodie und Travestie.
Vgl. Schasler, Das Reich der I. in kulturgeschichtlicher und ästhetischer
Beziehung (Berl. 1879).