Insektenleim,
s. Brumataleim. ^[= eine von dem Lehrer Becker in Jüterbogk angegebene klebrige Masse, welche man zum Fangen der ...]
Insektenleim - Insel
s. Brumataleim. ^[= eine von dem Lehrer Becker in Jüterbogk angegebene klebrige Masse, welche man zum Fangen der ...]
(kaukasisches oder persisches I.), ein sehr beliebtes und sehr wirksames Mittel zur Vertilgung der Wanzen, Flöhe, Motten, Ameisen, Fliegen, [* 2] Blattläuse, Kopfläuse etc., besteht aus den getrockneten und gepulverten Blütenköpfchen von Pyrethrum carneum und roseum, zwei im Kaukasus einheimischen, doch bereits auch im südlichen Rußland, Deutschland [* 3] (Erfurt, [* 4] Schlesien), [* 5] Holland, Frankreich etc. teils zur Zierde in Gärten, teils zur Gewinnung von I. angebauten Pflanzen.
In Schutz nehmen - Ins
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Insekten.Ein ebenfalls sehr wirksames I. liefert P. cinerariaefolium Trev. in Dalmatien (im Handel als Flores Chrysanthemi). In neuerer Zeit werden meist die ganzen Blütenköpfchen in den Handel gebracht, die dann erst zum Gebrauch zu zerreiben sind. Das I. ist von ziemlich grober Beschaffenheit, grüngelber Farbe und eigentümlich aromatischem Geruch. Es betäubt die Insekten [* 6] und tötet sie bei längerer Einwirkung, während es für den Menschen unschädlich ist. Es muß in Flaschen aufbewahrt werden, verliert indes unter allen Umständen mit der Zeit seine Wirksamkeit. Es wird sehr stark verfälscht, sowohl in den Produktionsländern als bei uns; man muß daher beim Einkauf vorsichtig sein und die Wirkung des Pulvers auf Insekten prüfen.
Die Anwendung desselben besteht einfach darin, daß man es überall dorthin streut, wo man Insekten vertilgen will. Man bedient sich hierzu für manche Fälle kleiner Papierröllchen, Glasröhren oder kleiner Blasebälge, mit welchen man z. B. die Fensterscheiben anbläst. Sehr wirksam ist auch eine Tinktur, die man durch Übergießen von 1 Teil I. mit 2 Teilen Wasser und 2 Teilen starkem Alkohol und Filtrieren [* 7] nach acht Tagen bereitet. Diese Tinktur kann besonders bei Bettstellen angewandt werden. Reisende in den Tropen benetzen mit der verdünnten Tinktur den Körper und schützen sich dadurch sehr wirksam vor Moskitos. Polsterwerk kann man mit I. räuchern, indem man letzteres auf glühende Holzkohlen streut und das Polsterwerk darüberhält. Ein wässeriger Aufguß als Klystier [* 8] ist gegen Askariden bei Menschen empfohlen worden. Von einheimischen Pflanzen dienen die Blüten von Anthemis cotula und Lepidium ruderale als wirksames I.
Eier europäischer Vöge
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Eier.Sammlung von Insekten zur Beförderung des Studiums derselben. Je nach den speziellen Zwecken, welchen die Sammlung dienen soll, berücksichtigt sie mehr systematische oder biologische Verhältnisse. Sie sucht möglichste Vollständigkeit zu erreichen in gewissen Klassen oder Ordnungen oder in der Fauna eines Landes, sie strebt nach großen Reihen von Formen einzelner Arten, Lokalrassen, durch Züchtung umgewandelter Insekten etc. und berücksichtigt auch die verschiedenen Entwickelungsstadien (Eier, [* 9] Larven, Puppen), oder sie dient ganz speziellen Zwecken, indem sie z. B. für die gegenseitigen Beziehungen zwischen Blüten und Insekten, für die Lehre [* 10] von der Nüancierung etc. Belege sucht; endlich werden für Land- und Forstwirte Sammlungen nützlicher und schädlicher Insekten angelegt.
Man fängt die Insekten mit Kescher, Schere, [* 11] Schirm etc. und erzielt um so größere Ausbeute, je mehr man die Lebensweise der Insekten berücksichtigt. Nächtlich lebende Insekten werden durch Laternenlicht herbeigelockt, auch erlangt man z. B. seltenere Schmetterlinge [* 12] leichter, wenn man ein eben ausgekrochenes Weibchen an geeigneter Stelle aussetzt; es finden sich dann sehr bald Männchen derselben Art ein. Nachtschmetterlinge, die bei Tage an Baumstämmen etc. sitzen, erlangt man am sichersten durch Betröpfeln oder Bespritzen mit Chloroform oder Äther.
Spiritus (Maischmaschi
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Spiritus.Für viele Arten ist Aufzucht aus Eiern oder Raupen der Jagd bei weitem vorzuziehen, und manche sind nur durch Zucht zu erhalten. Die gefangenen Insekten müssen ohne Verletzungen getötet werden, wobei man Äther, Chloroform, Spiritus, [* 13] Cyankalium, auch wohl schweflige Säure, Tabakssaft etc. anwendet. Dann folgt die Präparation, das Ausspannen der Flügel, Ordnen der Beine und Fühler, das Ausdrücken, Aufblasen und Trocknen der Raupen etc. Zur Aufbewahrung dienen mit Glas [* 14] verschlossene Kasten, zur Abhaltung von schädlichen Insekten Naphthalin. Trockenheit des Lokals und Abhaltung des Lichts sind unerläßlich.
(lat. Insula, franz. Ile), ringsum von Wasser umflossener Teil der festen Erdoberfläche. Kleinere Inseln pflegt man auch Eilande und die von zwei Armen eines Flusses gebildeten Werder oder Wörth [* 15] zu nennen (vgl. auch Holm, Schäre). Die Inseln liegen entweder in der Nähe der Kontinente oder fern von ihnen im Ozean zerstreut. Bald bilden sie größere oder kleinere, mehr oder weniger kreisförmige Inselgruppen (oder Archipele, s. d.), bald liegen sie reihenförmig hintereinander (Inselketten).
Asien. Fluß- und Gebir
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Asien.Die im Ozean verbreiteten Inseln lassen sich als die über die Wasserfläche hervorragenden Kämme, Kuppen und Spitzen von Gebirgen betrachten, deren Fuß unter dem Meeresspiegel liegt. Ein sonst vom Meer umflossenes, nur auf einer Seite mit dem Festland zusammenhängendes Land nennt man eine Halbinsel. Die größten Inseln finden sich in dem Meeresraum, welcher Asien [* 16] von dem australischen Kontinent scheidet; von vielen kleinern umgeben, machen sie den sogen. asiatischen Archipel oder Sunda-Archipel aus, welcher gleichsam die Verbindung zwischen Asien und Australien [* 17] bildet.
Eine ähnliche Inselbegleitung zeichnet die Ostseite von Asien aus, wo außer den großen Inseln von Japan [* 18] auch einzelne kleinere Inseln und endlich lange Ketten von kleinen Inseln sich befinden, welche eine Verbindung mit Amerika [* 19] herstellen. Alsdann ist das Meer zwischen Nord- und Südamerika [* 20] ebenfalls von größere und kleinern Inseln erfüllt, die, einen großen Bogen [* 21] beschreibend, den Zusammenhang beider Hälften vermitteln. Von ansehnlicher Größe sind auch die Inseln bei Europa, [* 22] z. B. Großbritannien [* 23] und Irland, und die nördlich von unserm Erdteil liegenden Inseln Island, [* 24] Spitzbergen, Nowaja Semlja; verhältnismäßig nicht unbedeutend sind auch die Inseln des Mittelmeers. [* 25]
Östlich neben Südafrika [* 26] liegt gleichsam wie ein versprengter westlicher Vorposten der Sundagruppe und des australischen Weltteils die große I. Madagaskar. [* 27] Aber die größte aller Inseln ist wahrscheinlich Grönland, das weder mit dem Festland Nordamerika [* 28] noch mit den im N. desselben liegenden Inseln (Baffinsland, Parryinseln etc.) zusammenhängt. Gering ist die Größe der Inseln, welche fern von den Kontinenten im Ozean zerstreut liegen. Unter ihnen spielen die polynesischen Inseln ihrer großen Zahl und Verbreitung halber die Hauptrolle.
Inselburgunder - Insig
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Seite 8.984.Man kann annehmen, daß die kontinentalen Landmassen einen Flächeninhalt von 127 Mill. qkm, die Inseln dagegen nur von 6,5 Mill. qkm haben. Hinsichtlich der äußern Umrisse kann man langgestreckte und annähernd kreisförmige Inseln unterscheiden. Die langgestreckten, dabei oft sehr schmalen Inseln, deren gegenüberliegende Enden meist in Spitzen auslaufen, finden sich vorwiegend in der Nähe der Kontinente, deren Küsten sie entweder begleiten, oder lückenhaft miteinander in Verbindung ¶
setzen. Begleitende Inseln sind z. B. die Lofoten, die lange Kette der japanischen Inseln und der Kurilen längs der Ostküste von Asien. Der Form nach gehört auch Madagaskar auf der Ostseite von Südafrika hierher. Verbindende Inseln sind: die Kette der Sundainseln, die ihrerseits durch Neuguinea an Australien, durch die Reihe der I. Formosa, der Philippinen und Molukken an Nordchina angeknüpft wird, ferner die Reihe der westindischen Inseln, welche Nord- und Südamerika miteinander verbindet, sowie die Alëuten zwischen Nordasien und Nordamerika.
Die wichtigsten Forsch
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Afrika.Nicht allein ihrer Lage nach, sondern in manchen Fällen auch ihrer geologischen Beschaffenheit halber sind die langgestreckten Inseln gleichsam als Stücke von Kontinenten zu betrachten und daher mit diesen im allgemeinen von gleicher physikalischer Beschaffenheit. In andern Fällen unterscheiden sich jedoch diese Inseln von dem benachbarten Festland besonders häufig dadurch, daß sie thätige Vulkane [* 30] haben; so die Sundainseln, Molukken, Philippinen, japanischen Inseln, Kurilen, Alëuten, Kleinen Antillen etc. Die annähernd kreisrunden Inseln liegen meist vom Kontinent völlig abgesondert und scheinen zum Teil selbständige Bildungen und in sich abgeschlossene Formationen zu sein, die nicht auf die Festländer und den Lauf ihrer Küsten bezogen werden können. Zu diesen runden Inseln gehören namentlich die große Eilandflur des Großen Ozeans, Polynesien, ferner die isolierten Inseln und Inselgruppen des Atlantischen Ozeans, nämlich St. Helena, Ascension, die Azoren, Island; ebenso, trotz ihrer Nähe bei Afrika, [* 31] Madeira, [* 32] die Kanarischen und die Kapverdischen Inseln.
Ferner gehören hierher die Inseln im Indischen Meer: Réunion, Mauritius, Rodriguez, die Comoroinseln, die kleinen Eilande, die Malediven und die Lakadiven. Die runden Inseln sind entweder hoch oder niedrig. Die hohen Inseln haben neben den gerundeten Umrissen eine mehr oder minder vollkommene Kegelgestalt und erheben sich nicht selten zu einer so bedeutenden Höhe, daß sie mit den ansehnlichsten Bergen [* 33] der Erde wetteifern können; so z. B. die Kanarische I. Teneriffa mit ihrem Pico de Teyde (3640 m) sowie Hawai [* 34] im Archipel der Sandwichinseln, die sich im Mauna Loa (4194 m) unter allen runden Inseln am höchsten über die Meeresfläche erhebt.
Bald tragen diese Inseln einen einzigen Kegelberg, bald haben sie mehrere, größtenteils thätige Vulkane und sind wohl immer vulkanisch. Die niedrigen Inseln verdanken im wesentlichen ihre Entstehung der Thätigkeit der Korallentiere, wie z. B. die Inseln in der Südsee und im Indischen Meer (s. Korallenriffe [* 35] und Koralleninseln). Diese Inseln bilden niedrige, ebene Flächen, welche in ihrer Mitte oft vom Wasser bedeckt sind und stets niedriger bleiben als die sie umgebende, an den Ufern aufgeworfene Korallenmauer (Korallenriff). Aufhäufungen von Sand, die wenig über die Wasserfläche hervortreten, oder auch geringer ausgedehnte Erhebungen von nacktem Gestein haben zwar den Charakter von Inseln, werden aber im Meer und in Strömen nicht als solche, sondern als Sandbänke (s. d.) und Klippen [* 36] (s. d.) bezeichnet.