aber erst im vorigen
Jahrhundert in
Gebrauch und soll andeuten, daß sich reichlich I. einfinden, wenn man die verschiedenartigsten
organischen
Substanzen mit
Wasser übergießt (infundiert) und stehen läßt. Eine Zeitlang war es fast Modesache, mit solchen
Aufgüssen zu arbeiten, und zahlreiche
Bücher wußten die abenteuerlichsten
Geschichten über die wunderbaren, nur
mit dem
Mikroskop
[* 2] zu beobachtenden Organismen zu erzählen. Durch O.
Fr.
Müller (»Animalcula infusoria«, 1786) wurde die Kenntnis
der I. wesentlich erweitert; aber erst mit
Ehrenbergs umfassenden Untersuchungen (»Die I. als vollkommene Organismen«,
1838) beginnt für diesen Teil der
Zoologie ein neuer
Abschnitt.
von Balbiani, Claparède und
Lachmann (ȃtudes sur les infusoires
et les rhizopodes«, Genf
[* 8] 1858-61),
Engelmann,
Cohn u. a. noch viele Einzelheiten zu
Tage gefördert haben, so ist doch namentlich
von
Häckel (1873) gezeigt worden, daß sich diese alle auf Sonderungen im
Organismus einer einzigen
Zelle zurückführen lassen.
Dec.,
Gattung aus der
Familie der Mimosaceen, von der zahlreiche
Arten im tropischen
Südamerika,
[* 9] besonders in
Brasilien
[* 10] und
Guayana, vorkommen, große
Sträucher oder
Bäume von 15-20 m
Höhe, mit gefiederten Blättern mit 2-5 oder 6
Paar breiten
Fiederblättchen und oft geflügeltem oder blattähnlichem Blattstiel, weißen oder gelblichen, in ährenförmigen
Trauben oder fast kugelförmigen
Köpfen stehenden
Blüten und platten oder rundlichen
Früchten mit verdickten Rändern und
in ein meist weißliches
Mus eingebetteten
Samen.
[* 11]
I. spectabilisWilld., ein schöner, großer
Baum auf
Panama,
[* 13] wird seiner oft über 60
cm langen
Früchte halber auch in
Neugranada kultiviert und liefert ein wohlschmeckendes
Fruchtmus.
I.MarthaeSpr., auf den westindischen
Inseln und im nördlichen
Chile,
[* 14] besitzt sehr gerbsäurereiche
Früchte, welche als
Algarobilla in den
Handel kommen und zum
Färben benutzt werden. Der Tanningehalt dieser jetzt auch im europäischen
Handel erscheinenden
Früchte soll bis 70 Proz. betragen.
die eßbaren Wurzelknollen mehrerer
Arten von
Dioscorea. ^[= L. (Yamswurzel), Gattung aus der Familie der Dioskoreaceen, tropische, ausdauernde Schlingpflanzen ...]
Der
Papst erklärte indes die
Scheidung für ungültig, und als
Philipp sich mit den
Hohenstaufen verbündete,
forderte
Innocenz III. den König auf, I. wieder aufzunehmen, und ließ auf dessen Weigerung 1199 über
Frankreich das
Interdikt
aussprechen. Nach längerm Sträuben mußte sich
Philipp 1201 fügen und sich von
Agnes trennen; aber erst 1213 wurde
I. nach 17jähriger Gefangenschaft in
Etampes wieder am
Hof
[* 21] aufgenommen. Sie blieb kinderlos und starb 1236 in
Corbeil.
(spr. indschenjeri),Angiolo, ital. Dichter und
Litterator, geboren um 1550 zu
Venedig
[* 22] aus einer angesehenen Bürgerfamilie, stand nacheinander im
Dienste
[* 23] der
Herzöge von
Guastalla, von
Urbino, von
Savoyen, wurde zuletzt
Sekretär
[* 24] des
Kardinals Cinzio
Aldobrandini in
Rom und
[* 25] starb
um 1613. I. ist besonders bekannt durch seine Verehrung für
Tasso,
dem er in
Turin,
[* 26] als derselbe 1578 als Flüchtling dahin
kam, ein
Asyl verschaffte, und dessen
Epos er zum
Druck beförderte
(Casalmaggiore 1581). Von seinen Werken sind eine italienische
Bearbeitung von Ovids »Remedia amoris« in
Ottave Rime
(Avignon 1576),
die
Abhandlung
»Del buon segretario«
(Rom 1594) und der »Discorso della poesia rappresentativa
e del modo di rappresentare le favole
sceniche«
(Ferrara
[* 27] 1598) hervorzuheben.
Jagstkreis,
OberamtKünzelsau, amKocher, hat ein
Schloß, Weinbau,
(1885) 1432 evang. Einwohner und ist Hauptort einer fürstlich
Hohenloheschen Standesherrschaft, die seit 1806 unter württembergischer
Hoheit steht.
Synagoge, eine Papierfabrik, vorzüglichen Weinbau (Rotwein), Reste einer alten Burg und (1885) 3162 meist evang. Einwohner.
- Nieder-I., das Ruinen eines alten Palastes, ebenfalls Weinbau sowie Papierstoff-, Zement-, Schwärze- und Chemikalienfabrikation
und (1885) 2756 meist evang. Einwohner hat, ist der Sage nach Geburtsort KaiserKarls d. Gr., der hier 768-774 eine
durch seltene Pracht ausgezeichnete Pfalz erbaute. Das Gebäude war mit 100 Marmorsäulen, Skulpturen und Mosaikzieraten aus
Italien,
[* 31] meist Geschenken des PapstesHadrian I., geschmückt und wiederholt der Schauplatz glänzender und wichtiger Reichsversammlungen.