zu erhalten, kann man auch jede
Elektrode mit dem Knopf einer
Leidener Flasche
[* 2] und die äußern Belegungen der beiden
Flaschen
(durch einen Stanniolstreifen Q) unter sich verbinden
[* 1]
(Fig. 3). Jede
Flasche
[* 3] lädt sich innen mit der
Elektrizität
[* 4] der zugehörigen
Elektrode, während die auf dem äußern
Beleg abgestoßene gleichnamige
Elektrizität durch den Stanniolstreifen
nach dem äußern
Beleg der andern
Flasche wandert, um dort die entgegengesetzte innere zu binden und selbst gebunden zu werden;
ist nach kurzer Zeit die hierzu erforderliche
Spannung erreicht, so vereinigen sich die
Elektrizitäten der innern Belegungen
durch einen mit lautem
Knall zwischen den
Elektroden überspringenden
Funken, während die gleichzeitig
frei werdenden
Elektrizitäten der äußern Belegungen durch den Stanniolstreifen sich ausgleichen. In derselben
Weise wie
diese zwei
LeidenerFlaschen wirkt die der
Maschine
[* 5] gewöhnlich beigegebene Verstärkungsröhre, eine Glasröhre, welche innen
mit einem Stanniolstreifen, außen mit zwei Stanniolringen beklebt ist; mit diesen
Ringen wird sie auf die Messingstiele der
beiden
Kämme gelegt: Die
Ringe entsprechen alsdann den innern Belegungen der beiden
Flaschen, der innere Stanniolstreifen den
miteinander zusammenhängenden äußern Belegungen derselben.
Entfernt man die beiden
Elektroden so weit voneinander, daß die auf ihnen angesammelten
Elektrizitäten sich nicht mehr ausgleichen
können, so fließen sie durch die
Kämme auf dieScheibe zurück und vernichten deren
Ladung oder kehren
sie sogar um. Um das Erlöschen der
Maschine bei zu großer
Entfernung der
Elektroden zu verhindern, sind die überzähligen
Kämme tt und vv
[* 1]
(Fig. 1) an einem lotrechten
Träger
[* 6] ru von Hartkautschuk angebracht, welche bez. mit gg und ii die zurückgestauten
Elektrizitäten aufnehmen und gegen die
Scheibe strömen lassen. Das Ausströmen der
Elektrizitäten aus
den
Spitzen derKämme, von welchem das zischende
Geräusch herrührt, ist im
Dunkeln sichtbar; die positive
Elektrizität erscheint
in Form von garbenartigen Lichtbüscheln, welche von den
Spitzen des
Kammes gg aus auf der
Scheibe der Drehungsrichtung entgegen
sich ausbreiten, die negative in Form von Lichtpünktchen an den
Spitzen des
Kammes ii.
Dreht man die
Maschine, während sie geladen ist, so fühlt man einen größern
Widerstand, als wenn sie nicht geladen ist;
was man im erstern
Fall an
Arbeit mehr zu leisten hat, wird in
Elektrizität verwandelt. Verbindet man die
Elektroden einer thätigen I. mit den
Kämmen einer zweiten, von welcher der Schnurlauf abgenommen ist, und erteilt der
Scheibe
der letztern einen kleinen Anstoß, so gerät dieselbe in rasche Drehung. Während die erste
MaschineArbeit in
Elektrizität
verwandelt, wird in der zweiten
Elektrizität in mechanische
Arbeit umgesetzt.
(lat.), in der reform.
Kirche diejenigen Anhänger der Calvinischen
Lehre
[* 9] von der
Prädestination, welche
annahmen, daß Gott seinen Ratschluß der Erwählung erst mit Bezug auf den vorausgesehenen
Sündenfall
gefaßt habe.
(lat. Infula), bei den alten
Römern eigentümliche Art Kopfbedeckung (auch vitta), bestehend in einer breiten
wollenen
Binde, welche bald breit um das
Haupt gelegt, bald turbanartig gewunden ward, weiß (selten scharlachrot)
und an beiden Seiten mit herabhängenden
Bändern versehen. Als Zeichen religiöser
Weihe und Unverletzlichkeit ward sie gewöhnlich
von
Priestern und
Vestalinnen, später auch von den
Kaisern und höhern
Magistraten getragen. Auch Schutzflehende legten diese
Binde an. Als Zeichen heiliger Bestimmung ward
sie den Opfertieren um das
Haupt gebunden; auch leblose Gegenstände
wurden zum
Zweck der
Weihe damit versehen. Da eine solche
Binde schon im 11. Jahrh.
Abzeichen der
Geistlichen war, so brauchte
man das
Wort I. gleichbedeutend mit Priesterornat,
Mitra
[* 10] (s. d.).
Schon im 13. Jahrh. aber wurde I.
nur für die von der bischöflichen
Mitra sowie von derKaiserkrone auf den
Rücken herabhangenden
Bänder, die eigentlich nur den
Bischöfen,
nicht den
Äbten zukamen, gebraucht. Eine
Mitra, die Infuln hatte, und ein
Abt, der solche führen durfte, hießen infuliert.