Frankreich« führen; nördlich davon die ärmliche tertiäre
Platte der Gâtine und südlich vom
Cher und
Indre das traurige,
wenig fruchtbare
Plateau von St.-Maure, welches nach
S. hin in die sumpfige
Brenne übergeht. Die
Bevölkerung
[* 2] beträgt (1886)
340,921 Einw. Im allgemeinen kommen vom
Areal 3520 qkm auf Ackerland, 353 aufWiesen, 511 auf Weinland, 817 auf
Wald u. 604 auf
Heideland etc.
Produkte sind:
Getreide,
[* 3]
Wein (durchschnittlich 1 Mill.
hl, gute
Sorten von Vouvray und
Bourgueil),
Obst,
Hanf.
in derLogik das
Verfahren, von dem Besondern auf das Allgemeine zu schließen oder Merkmale, die man an
einzelnen
Dingen einer Art und
Gattung findet, auf alle
Dinge derselben Art und
Gattung zu
übertragen. Während die strengen
Schlüsse, Syllogismen im engern
Sinn, welche vom Allgemeinen auf das ihm untergeordnete Besondere gehen, apodiktischeGewißheit
geben, sobald nur die
Prämissen richtig sind, kann die I. in der
Regel nur
Wahrscheinlichkeit gewähren. In der syllogistischen
Schlußfolge:
»AlleMenschen sind sterblich,
Cajus ist ein
Mensch, folglich ist
Cajus sterblich« ist der letzte
Satz apodiktisch
gewiß, sobald nur der erste und zweite richtig sind.
Dagegen kann man auf dem Weg der I. daraus, daß die bis jetzt beobachteten
Bewegungen der Himmelskörper
nach dem
Gesetz der
Gravitation vor sich gehen, nur mit
Wahrscheinlichkeit folgern, daß alle
Bewegungen von Himmelskörpern
nach diesem
Gesetz erfolgen. Je größer die Zahl der übereinstimmenden
Fälle ist, aus welchen
man eine I. auf das Allgemeine
macht, desto mehr nähert sich beim
Schluß auf das Ganze die
Wahrscheinlichkeit der
Gewißheit. So ist obiger
Schluß, daß
alle Himmelskörper nach dem
Gesetz der
Gravitation sich bewegen, viel sicherer als die Folgerung, daß, weil die
Erde bewohnt
ist, auch die übrigen
Planeten
[* 12] bewohnt seien.
Nur dann, wenn die einzelnen
Fälle, von denen man den
Schluß auf die ganze Art oder
Gattung macht, vollständig
und übereinstimmend sind, können auch die Induktionsschlüsse auf volle
Gewißheit Anspruch machen; eine solche I. nennt
man eine vollständige. Die
Obersätze der Syllogismen sind, sobald sie sich auf Erfahrungsdinge beziehen, erst aus solchen
vollständigen
Induktionen abgeleitet; z. B. der
Satz:
»AlleMenschen sind sterblich« behält nur dadurch
seine
Wahrheit, daß alle einzelnen
Menschen auch wirklich gestorben sind.
Da es sich in den
Naturwissenschaften um lauter
Erfahrungssätze handelt, so leuchtet nach dem Gesagten ein, daß hier die I.
der einzige Weg ist, zu allgemeinen
Lehrsätzen zu gelangen. Darum nennt man diese
Wissenschaften induktive.
Eine wissenschaftliche
Methode, die sich ausschließlich auf I. gründet, nennt man ebenfalls induktiv oder auch induktorisch.
Die induktorische
Methode hat bis jetzt in
England ihre eifrigsten und glücklichsten Bearbeiter gehabt.
Schiebt man nun diese vom
Strom umflossene
Spule B rasch in die Höhlung der
Spule A, so erkennt man an der Ablenkung der
Magnetnadel
des
Galvanometers, daß in der Drahtrolle A ein
Strom entstanden ist, welcher die entgegengesetzte
Richtung hat wie
der in B vorhandene; dieser
Strom, welcher durch
Annäherung der Drahtwindungen
B an die Drahtwindungen
A in letztern erregt
oder, wie man sagt, induziert (eingeführt) wurde, dauert aber nur während der kurzen Zeit der
Annäherung; er hört sogleich
wieder auf, sobald die
RolleB inRuhe gekommen ist und nun ruhig innerhalb der
Rolle A verweilt, denn die
Nadel des Gal-
vanometers kehrt sofort, nachdem das Einschieben vollendet ist, wieder in ihre Gleichgewichtslage zurück. Zieht man aber
jetzt die Rolle B rasch wieder heraus, so zeigt die Magnetnadel, indem sie nach der entgegengesetzten Seite ausweicht und sogleich
wieder in die Ruhelage zurückkehrt, an, daß in der Drahtrolle A ein kurz dauernder elektrischer Strom
erregt wurde, welcher mit dem erregenden Strom gleichgerichtet ist. Da gleichgerichtete Ströme sich gegenseitig anziehen,
entgegengesetzte sich aber abstoßen (s. Elektrodynamik),
[* 16] so ergibt sich aus diesem Versuch, daß, wenn ein galvanischer Strom
in der Nähe eines in sich geschlossenen Leiters bewegt wird, in letzterm jedesmal ein Strom entsteht, welcher
die Bewegung des erstern zu hemmen trachtet.
Durch das abwechselnde Hineinschieben und Herausziehen der vom »induzierenden«
Strom, welchen man auch den primären oder Hauptstrom nennt, durchflossenen Hauptrolle B in die Nebenrolle A wird bewirkt,
daß in dem Hohlraum der letztern ein Strom abwechselnd entsteht und wieder verschwindet. Derselbe Erfolg
wird aber viel bequemer erreicht, wenn man die Hauptrolle ein für allemal in der Nebenrolle stecken läßt und nun den Hauptstrom
abwechselnd schließt und öffnet.
Beim Schließen des Hauptstroms entsteht alsdann in der Nebenrolle der dem Hauptstrom entgegengesetzte Schließungsstrom, beim
Öffnen der ihm gleichgerichtete Öffnungsstrom. Diese beiden sekundären oder Nebenströme (»Induktionsströme«)
veranlassen die Galvanometernadel zu entgegengesetzten, aber gleichen Ausschlägen und sind sonach von gleicher Stärke.
[* 17] Das
Schließen und Öffnen des Hauptstroms kann, wie in
[* 15]
Fig. 1, durch ein Quecksilbernäpfchen bewirkt
werden, welches mit dem einen Ende (c) des Hauptdrahts verbunden ist, indem man den vom einen Pol p des galvanischen
Elements kommenden Poldraht in dasselbe eintaucht und wieder herauszieht, während der zweite Poldraht mit dem andern
Ende (d) der Hauptrolle verbunden bleibt. Um in der Nebenrolle eine rasche Aufeinanderfolge abwechselnd entgegengesetzt gerichteter
Induktionsströme zu erhalten, muß man dafür sorgen, daß der Hauptstrom schnell hintereinander unterbrochen und wieder
geschlossen werde.
Hierzu bedient man sich am besten selbstthätiger Unterbrechungsvorrichtungen (Rheotome). Eine solche
ist z. B. das Blitzrad (s. d.) von Neeff;
ein selbstthätiges und in jeder Hinsicht vollkommneres Rheotom ist der in
[* 15]
Fig. 2 dargestellte
magnetische (Wagnersche) Hammer;
[* 18]
der Strom geht vom galvanischen Element zur Klemmschraube a, durch einen Metallstreifen zur
Messingsäule b, durch die Platinspitze c auf ein kleines Platinblech, welches auf die Messingfeder p
gelötet ist, und von hier in die Messingsäule d, von welcher ein Draht nach der Hauptrolle führt;
nachdem er diese durchlaufen,
kehrt er über e zurück, umkreist die Drahtwindungen des ElektromagnetsM und fließt über f nach dem
negativen Pol des galvanischen Elements.
Sobald aber der Strom durch die Windungen des Elektromagnets fließt, wird dieser magnetisch,
zieht den auf der Messingfeder o o befestigten eisernen
Anker
[* 19] n an und bewirkt durch Herabbiegen der Federo o eine Unterbrechung desStroms bei der Platinspitze c. Infolgedessen erlischt der Magnetismus
[* 20] der Eisenkerne des Elektromagnets
M, die Federo o schnellt wieder zurück: stellt die Schließung bei c wieder her, worauf sich das nämliche Spiel unter raschen
Schwingungen der Feder wiederholt.
Der Hauptstrom erregt bei seinem Beginnen und Aufhören nicht nur in der Nebenrolle, sondern auch in der Hauptrolle selbst,
indem jede Windung des Hauptdrahts auf die benachbarten Windungen wirkt, Induktionsströme, welche man
Extraströme nennt. Da der beim Schließen der Hauptrolle entstehende Extrastrom
[* 21] oder der Gegenstrom dem Hauptstrom entgegengesetzt
gerichtet ist, so schwächt er ihn und bewirkt, daß derselbe nach der Schließung nicht plötzlich, sondern nur allmählich
seine volle Stärke erreicht; beim Öffnen des Hauptstroms dagegen kann der mit ihm gleichgerichtete Extrastrom
nur dann zu stande kommen, wenn neben der nun unterbrochenen Leitung, welche das galvanische Element mit der Rolle verbindet,
noch eine leitende Verbindung, eine sogen. Nebenschließung, zwischen die Drahtenden der Rolle eingeschaltet ist; ist dies
nicht der Fall, so entsteht dieser Extrastrom gar nicht, und der Hauptstrom erlischt beim Öffnen plötzlich.
Die Vorgänge in der Hauptrolle sind demnach beim Schließen und beim Öffnen wesentlich verschieden; während bei der Schließung
die Stromstärke innerhalb einer gewissen Zeit von Null an bis zu ihrer vollen Stärke allmählich zunimmt, sinkt sie beim
Öffnen plötzlich oder doch innerhalb äußerst kurzer Zeit von der vollen Stärke auf Null herab. Da
nun die induzierende Wirkung der Hauptrolle auf die Nebenrolle nur so lange dauert, wie die Stärke des Hauptstroms sich ändert,
so ist der Verlauf des bei Unterbrechung des Hauptstroms auftretenden Nebenstroms oder des Öffnungsstroms auf
eine äußerst kurze Zeit zusammengedrängt, wogegen der Schließungsstrom eine zwar auch sehr kurze, aber doch vergleichsweise
beträchtlich längere Dauer besitzt.
Faßt man jeden Poldraht einer hinreichend starken galvanischen Batterie mit einer Hand
[* 22] an, um den Strom durch den eignen Körper
zu leiten, so empfindet man eine Zuckung in dem Augenblick der Schließung des Stroms; dagegen bringt der
mit unveränderter Stärke durch unsern Körper fließende Strom keine merkliche Empfindung hervor; eine erneute Zuckung tritt
aber ein, sobald der Strom geöffnet wird. Auf unsre Nerven
[* 23] wirkt also nicht der unveränderte Strom erregend ein, sondern sein
Beginnen oder Aufhören oder überhaupt die Veränderung der Stromstärke ist es, welche die Zuckung
hervorruft, und zwar ist die Wirkung um so bedeutender, je jäher diese Veränderung eintritt. Hieraus erklärt es sich, warum
der Entladungsschlag einer Leidener Flasche
[* 24] (s. d.) so heftig empfunden wird; die an sich sehr geringe in der Flasche
[* 25] angesammelte
Elektrizitätsmenge entlädt sich nämlich in äußerst kurzer Zeit und stellt sonach einen elektrischen
Strom dar, welcher