solches zu gewähren, welches den Gegenstand in seinem innersten
Wesen erfaßt, ihn ganz durchdringt und mit ihm selbst identisch
wird. Das
Ziel der
Philosophie ist es, ein solches
Wissen zu verschaffen. Während nun hier, nach dem Sprachgebrauch der neuern
Philosophie, i. und transeunt einander gegenüberstehen, sind bei
Kant i. und transcendent
Gegensätze.
Kant unterschied den immanenten Vernunftgebrauch als denjenigen, der über die
Grenzen
[* 2] der Erscheinungswelt nicht hinausgeht,
von dem transcendenten, d. h. dem die
Grenzen des Gegebenen überschreitenden und in das
Reich der
Ideen emporsteigenden; jener
fällt mit dem zusammen, was von andern dem
Verstand, dieser mit dem, was derVernunft im engern, höhern
Sinn vindiziert wird.
Bezeichnung verschiedener Pflanzengattungen:
Hedera,
Vinca,
Sempervivum. ^[= L. (Hauswurz, Hauslaub), Gattung aus der Familie der Krassulaceen, dickfleischige, ...]
Karl Leberecht, Dichter der Neuzeit, zu den hervorragendsten
Talenten der Übergangsepoche zwischen 1815 und 1840 gehörend,
geb. zu
Magdeburg,
[* 11] wo sein
Vater als
Kriegs- und Domänenrat angestellt war, besuchte bis 1813 dasGymnasium
seiner Vaterstadt, welche damals zum
KönigreichWestfalen
[* 12] geschlagen war, und bezog, um
Rechtswissenschaft zu studieren, im
Frühling des großen deutschen Erhebungsjahrs die
UniversitätHalle,
[* 13] welche indessen unmittelbar danach aufgelöst ward.
Die Beziehungen zu dieser geistvollen
Frau wurden für den Dichter verhängnisvoll; sein
Leben heftete
sich an das ihre, ohne daß
Elisa, die bald nach ihrer Bekanntschaft mit I. von ihrem
Gatten geschieden wurde, das
Verhältnis
in einer
Ehe den
Abschluß finden ließ. I. trat während der Münsterschen Zeit zuerst mit dem
Lustspiel »Die
Prinzen von
Syrakus«
[* 20] (1821) hervor, dem eine Sammlung »Gedichte«
(Hamm
[* 21] 1822) und die
Trauerspiele: »Petrarca« (1822),
»König
Periander und sein
Haus« (Elberf. 1823) u. a. folgten, Werke, in denen
er durchaus die Wege der
Romantiker wandelte. 1824 als
Kriminalrichter an das
Oberlandesgericht seiner Vaterstadt berufen, wohin
ihm die Gräfin folgte, übersetzte er daselbst
WalterScotts »Ivanhoe« (1826),
schrieb die ästhetische Abhandlung »Über
den rasenden
Ajax des
Sophokles« (Magdeb. 1826) und veröffentlichte
¶
die seltsame Tragödie »Cardenio und Celinde« (Berl. 1826),
die das Interesse litterarischer Kreise
[* 24] auf ihn lenkten. Als er 1827 als Landgerichtsrat nach Düsseldorf
[* 25] versetzt ward, folgte
ihm die Gräfin Ahlefeldt auch dahin nach Düsseldorf hatte eben damals einen geistigen Aufschwung genommen;
die Akademie und die DüsseldorferMalerschule erlangten ihre eigentümliche Bedeutung. I., sein Freund v. Üchtritz u. a. brachten
das litterarische Element in die Kunstkreise. Allseitig gehoben, angeregt, gespornt, schuf I. die ersten Werke, welche ihm
Anspruch auf den Namen eines selbständigen Dichters gaben. Bald nacheinander entstanden die Tragödien: »Das
Trauerspiel in Tirol«
[* 26] (Hamb. 1827) und »KaiserFriedrich II.« (das. 1828),
das reizende komische Heldengedicht »Tulifäntchen«
(das. 1827; neue Ausg., Berl. 1862),
die Lustspiele: »Die Verkleidungen« (Hamb. 1828) und »Die
Schule der Frommen« (Stuttg. 1829),
eine neue Folge von »Gedichten« (das. 1830) u. a.
fallen in jene Zeit. Mit dem Roman »Die Epigonen« (Düsseld. 1836; 2. Aufl., Berl.
1856), den er zu Anfang der 30er Jahre begann und bis 1835 vollendete, betrat I. das epische Gebiet, für
welches sich seine Begabung am meisten eignete. Bedeutenden Gehalt und Schwung erhielt sein Leben durch die Leitung des DüsseldorferTheaters zwischen 1835 und 1838. Aus zufälligen Anfängen war der Gedanke, eine Musterbühne zu errichten, emporgewachsen;
I. nahm und erhielt Urlaub von seinem Amt, um sich der Leitung des Theaters ausschließlich zu widmen, und
erreichte mit verhältnismäßig nur geringen Kräften Ungewöhnliches in Repertoire und Ensemble.
Erwies sich auch das Prinzip, dem gewöhnlichen Publikum seine Lieblingsspeisen, der gebildeten Gesellschaft die exklusivsten
litterarischen Genüsse darzubieten, als falsch, so ging Immermanns Reformbühne doch weniger an diesem
innern Widerspruch als am Mangel einer regelmäßigen materiellen Subvention zu Grunde, und es war ein Fehler, daß sich keins
der größern Theater
[* 27] Immermanns dramaturgisches Talent zu eigen zu machen wußte. Der Untergang seiner Lieblingsschöpfung
verstimmte I. tief, beugte aber seinen freudigen Schaffensmut nicht. Er begann den humoristisch-idyllischen
Roman »Münchhausen, eine Geschichte in Arabesken« (Düsseld. 1839, 2. Aufl. 1841; 3. Aufl.,
Berl. 1854),
welcher im Grund aus zwei locker verknüpften Romanen bestand und sich durch Gestaltenreichtum, Fülle realen und
poetischen Lebens im idyllischen Teil (»Der Oberhof«, Sonderausgabe mit Illustrationen von Vautier, das. 1865), durch eine Reihe
satirischer Meisterzüge in der humoristisch-satirischen Zeitdarstellung auszeichnete. Im Herbst 1839 vermählte
sich der Dichter mit Marianne, einer Enkelin des KanzlersNiemeyer in Halle (gest. in Hamburg).
[* 28] Im Glück seiner jungen
Ehe, im Vollgefühl der mit seinem letzten Werk endlich errungenen allgemeinen Anerkennung schritt I. zur Neugestaltung des
Liebesepos »Tristan u. Isolde« (Hamb. 1842; 2. Aufl.
Berl. 1854) und schrieb gleichzeitig an seinen »Memorabilien«
(Hamb. 1840-43, 3 Tle.); aber die Vollendung beider Werke war ihm nicht vergönnt. Am
raffte ein tückisches Nervenfieber
den Dichter mitten aus seinem Schaffen hinweg. I. gehörte zu jenen spröden Talenten, die erst mit den
Jahren voll erglühen und in Fluß kommen.
Mit seinen »Epigonen« und »Münchhausen« hat er der poetischen Darstellung modernen LebensBahn gebrochen und seine Stellung in der
Geschichte der deutschen Dichtung gesichert. Eine Gesamtausgabe seiner Schriften (in sorgfältiger Auswahl) erschien in 14 Bänden
(Düsseld. und Hamb. 1835-43), eine neuere,
herausgegeben von Boxberger, in 20 Bänden (Berl. 1883). Aus seinem Nachlaß veröffentlichte G. zu Putlitz seine »Theaterbriefe«
(Berl. 1851).