aromatische
Sträucher und kleine
Bäume mit wechselständigen, kleindrüsig punktierten Blättern, end- oder gegen die
Spitze derZweige achselständigen, einzelnen oder in armblütigen, cymösen
Infloreszenzen geordneten
Blüten und mehr oder weniger wirtelig-sternartig
ausgebreiteten, lederigen bis holzigen, zusammengedrückten, einsamigen
Früchten.
Fünf nordamerikanische und ostasiatische
Arten. I. anisatumL. (gemeiner
Sternanis), ein immergrünes Bäumchen von 6-8 m
Höhe mit länglichen,
ganzrandigen, lederartigen, 5-8
cm langen Blättern, einzelnen, achselständigen, blaß grünlichweißen
Blüten und einer
aus meist acht dicht aneinander gedrängten, in eine
Spitze ausladenden, einsamigen Karpellen bestehenden
Frucht, welche eiförmige,
zusammengedrückte, glänzende, braune
Samen
[* 2] einschließt, wächst reichlich in den hohen
Gebirgen von
Jünnan in
Südwestchina, wo er auch kultiviert wird, und seine
Früchte kommen als
Sternanis
(Badian,
Fructus anisi stellati) in den
Handel.
Sie sind außen matt graubraun oder rostbraun, runzelig, innen gelblichbraun glänzend, schmecken angenehm süß aromatisch,
eigentlich mehr an
Fenchel als an
Anis erinnernd und enthalten 4-5 Proz. ätherisches
Öl, welches im wesentlichen
mit
Anis- und
Fenchelöl gleiche chemische
Zusammensetzung besitzt und gewöhnlich unter + 2° erstarrt. Die Karpelle enthalten
außerdem viel
Zucker;
[* 3] die
Samen sind reich an fettem, aber arm an ätherischem
Öl. Man benutzt den
Sternanis medizinisch wie
Anis (namentlich im
Brustthee) und das ätherische
Öl, welches zum großen Teil aus
China
[* 4] importiert wird,
zu
Likören. In
Asien
[* 5] findet
Sternanis ausgedehntere Verwendung als Küchengewürz und zum
Dessert.
Vald' (spr. wall diljeh), ein zum
Rhône sich öffnendes
Walliser Seitenthal, von der Viège durchflossen, seit
einiger Zeit wegen seiner
Wasserfälle bei der Touristenwelt beliebt.
Darin liegt der Luftkurort Champéry, 1033 m ü. M.,
und in einem Seitenthal das
Bad
[* 9] Morgins mit
Stahlquelle.
(abgekürztIll., spr. ilinói [3silb.]), einer der
Vereinigten StaatenNordamerikas, wird begrenzt im O. vom
Michigansee und
Indiana, im S. von
Kentucky, im W. von
Missouri und
Iowa, im N. von
Wisconsin, liegt zwischen
37°-42° 30' nördl.
Br. u. 87° 49'-91° 28' westl. L. v. Gr.
und hat einen Flächeninhalt von 146,717 qkm (2564 QM.). Die Oberfläche des
Landes ist größtenteils eben oder wellenförmig
und hat eine mittlere
Erhebung von 170 m. Eigentliche
Hügel kommen nur im
NW. vor, im sogen. Bleibezirk;
im S. des
Staats, am
Mississippi und Illinois, unterbrechen die Einförmigkeit des
Terrains sogen.
Bluffs, d. h. ehemalige steile
Uferwände, die in unmittelbarer
Nähe des
Flusses oder in größerer
Entfernung von demselben 30-100 m hoch ansteigen und dem
Flußufer entlang ziehen, so daß zwischen ihnen und dem
Fluß eine mehr oder weniger breite
Ebene bleibt.
Der bei weitem größte Teil des
Landes besteht aus
Prärien mit ungemein fruchtbarem
Boden, die durch
StreifenWaldes in verschiedene
Abschnitte geteilt sind. Ihr
Boden ist tief und fruchtbar, ohne
Steine und erzeugt üppigGras und
Kräuter,
die früher zahllose Büffelherden nährten. Im
Sommer erscheinen die
Prärien des
Landes wie ein wogendes buntes Blumenmeer.
Die sogen. Eichenlichtungen haben häufig nur eine dünne Bodenschicht, dagegen ist in den
Gründen an den Flußufern die
fruchtbare
Erde mehr als 8 m mächtig und überaus fruchtreich.
Ein Fünftel des Alluvialbodens eignet sich indessen
nur für Waldwuchs, namentlich der 134 m lange und
über 7 km breite sogen. American Bottom zwischen dem
Mississippi und der dem
Fluß entlang aufwärts ziehenden Bluffreihe.
Die Hauptflüsse sind: der
Mississippi, welcher die ganze Westgrenze bildet und sich an der Südspitze des
Staats mit dem
aus
NO. kommenden
Ohio vereinigt, welcher I. von
Kentucky trennt. Der wichtigste Nebenfluß des erstern ist der Illinois, welcher
die Mitte des
Staats durchströmt.
Der
Wabash fließt dem
Ohio zu und bildet einen Teil der Ostgrenze. Das
Klima
[* 22] von I. ist nicht angenehm, wenn auch nicht ungesund.
Im
Winter herrschen
Nord- und Nordwestwinde, das übrige Jahr hindurch
Süd- und Südwestwinde, und die
Luft ist stets bewegt. Die
Sommer sind daher ungewöhnlich heiß, die
Winter sehr kalt. Die mittlere jährliche
Temperatur beträgt
unter 40° nördl.
Br. 12° C., die des
Sommers 25°, des
Winters 0,8° C. Die
Vegetation beginnt im April,
der erste
Frost tritt Ende
September ein.
In denGründen sind
Fieber häufig. I. hatte 1870: 2,539,891, 1880: 3,077,871 Einw.,
einschließlich von 46,368
Farbigen und 583,576 Ausländern (235,786
Deutschen). Die öffentlichen
Schulen wurden 1883-84 von
728,681
Kindern besucht. An höhern Bildungsanstalten bestehen 29
Colleges mit 4793
Studenten. Den Haupterwerbszweig bildet
¶
Sehr ergiebig sind die Produkte der Viehzucht
[* 32] (1880: 6 Mill. Pfd. Wolle, 54 Mill. Pfd. Butter, 1 Mill. Pfd. Käse). Schweine wurden
1884-85: 2,526,743 eingepökelt. Der Bergbau
[* 33] erstreckte sich auf Steinkohlen (1884: 10 Mill. Ton.), Zink
(3000 T.) und Blei
[* 34] (800 T.). An Roheisen wurden 1884: 327,568 T. produziert. Die Industrie ist ungemein vielseitig und beschäftigte 1880 in
14,549 Anstalten 144,727 Menschen. IhreProdukte schätzte man auf 415 Mill. Doll., wobei der Wert des verbrauchten Rohmaterials
mit 290 Mill. Doll. eingeschlossen ist.
Die jetzige Konstitution des Staats wurde 1870 angenommen. Die ausführende Gewalt liegt in den Händen eines auf vier Jahre
gewählten Gouverneurs. Die gesetzgebende Macht wird ausgeübt von einem Senat (51 Mitglieder) und einem Repräsentantenhaus
(153 Mitglieder), deren Mitglieder auf vier, bez. zwei Jahre
gewählt werden und 5 Doll. tägliche Diäten nebst Reisekosten und einer einmaligen Summe von 50 Doll. für Porto u. dgl. empfangen.
Dem Gouverneur steht das Recht des Veto zu, doch kann es durch zwei Drittel der Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaften
beiseite geschoben werden.
Sämtliche Richter werden vom Volk gewählt (diejenigen des Obergerichts auf neun Jahre). Wahlrecht hat
jeder unbescholtene Mann ohne Unterschied der Farbe, der ein Jahr im Staat, 90 Tage in derselben Grafschaft und 30 Tage in dem
betreffenden Wahlbezirk gewohnt hat. Jeder Wähler kann seine Stimmen beliebig unter die zu wählenden Repräsentanten verteilen,
wodurch es auch einer Minorität möglich wird, Vertreter zu gewinnen. Die Verfassung verbietet Lotterien
und die Gründung einer Staatsbank, hindert Städte und Grafschaften, Schulden zu machen, die 5 Proz. des steuerpflichtigen Eigentums
überschreiten, und ordnet den unentgeltlichen Unterricht in den öffentlichen Volksschulen an. Die Todesstrafe wurde bereits 1867 abgeschafft.
Die Finanzen des Staats befinden sich in gutem Zustand. Die Revenue belief sich 1885 auf 3½ Mill. Doll.
Die Staatsschuld ist aus dem Ertrag einer Staatseisenbahn (Illinois CentralRailway) abgetragen worden. Doch betrugen die grafschaftlichen
und städtischen Schulden 1882:
51¾ Mill. Doll., und 1880 wurden 24½ Mill: Doll. an Steuern erhoben. An Staatsanstalten
bestehen: 4 Irrenhäuser, eine Schule für geistesschwache Kinder, eine Blindenschule, eine Taubstummenschule, 2 Zuchthäuser
und eine Besserungsanstalt. Hauptstadt ist (seit 1810) Springfield, die größte Stadt des Landes aber Chicago.