der
MindenerRegierung ernannt. Nach
Wartenbergs Entlassung 1711 leitete I. die auswärtige
Politik ganz allein und mit solcher
Umsicht und Geschicklichkeit, daß auch
FriedrichWilhelm I. dies
Departement dem gewandten
Minister fast ganz überließ. I.
verstand es namentlich,
Preußen
[* 2] von lästigen Verpflichtungen gegen fremde Mächte frei und unabhängig zu erhalten
und kriegerische Verwickelungen zu vermeiden. Er starb in
Berlin.
[* 3]
von seinen theologischen erregten seine freimütigen Forschungen
über das
BuchHiob: »Natura atque virtutes Jobi« (Leipz. 1798) und die
»Urkunden des ersten
BuchesMoses in ihrer Urgestalt«
(Halle
1798) zu ihrer Zeit Aufsehen.
Seine kleinern Abhandlungen erschienen unter dem
Titel: »Opuscula philologica« (Erf. 1797, 2 Bde.).
(spr. iljawu),Stadt in der portug.
ProvinzBeira,
DistriktAveiro, am
Ufer des Strandsees, welchen die Mündung
der Vouga bildet, mit (1878) 7752 Einw.,
Fischerei
[* 9] und Salzgewinnung.
[* 10] 3 km südlich von I. befindet sich die
große
Glas- und Porzellanfabrik von
Vista Alegre.
(San Jorgé de I.), Hafenstadt in der brasil.
ProvinzBahia,
[* 11] an der Mündung des
Rio
[* 12] Caxoeira, der
Schiffen von
3-5 m Tiefgang zugänglich ist, 1530 gegründet und früher von Bedeutung;
Fluß in
Zentralasien,
[* 14] entsteht im chines.Kuldscha aus dem Zusammenfluß des Kunges, der am
Arschangebirge, und des Tekes, der am
Thianschan nahe dem
Chan Tengri entspringt, und durchfließt zuerst in westlicher
Richtung
das chinesische, dann das russische
Kuldscha und die
ProvinzSemiretschinsk, wendet sich bei Iltisk, nördlich von Wernoje,
nach
NW., tritt nun in ein ödes Steppengebiet (Sarytschikatrauwüste im N., Taukumsteppe im
S.) und ergießt
sich, ein 13,000 qkm großes
Delta
[* 15] bildend, in den Balchaschsee.
Die zahlreichen
Kanäle sind aber mit Ausnahme des Hauptbettes nur selten mit
Wasser gefüllt. Die
Länge des I. ist 1500 km;
bei
Kuldschaist er 160 m, weiter abwärts bis 1000 m breit; in der Hälfte seines
Laufsist er für kleine
Fahrzeuge von hinreichender Tiefe schiffbar. Das Ilithal bildet eine von verschiedenen Völkerstämmen bewohnte
Oase, die
sich zu beiden Seiten des
Flusses hinzieht. Das
Klima
[* 16] ist im
Winter streng (bis -25° R.) mit starkem Schneefall, im
Sommer sehr
heiß (bis +40° R.);
Regen fällt selten, daher der I. und seine Nebenflüsse durch
Kanäle zur
Bewässerung
stark herangezogen werden.
Man baut alle Getreidearten,
Mais,
Reis,
Baumwolle,
[* 17]
Tabak,
[* 18] von
Früchten Äpfel, Pfirsiche,
Aprikosen, Granatäpfel u. a. Im Iligebiet
sind auch die
Thäler des Borochud, der beiden Usseks und das
Thal
[* 19] des Kasch kulturfähig, besonders das
erste ist außergewöhnlich fruchtbar. An den
Ufern des Kasch
finden sich Steinkohlenlager. Rußland behielt den 11,288 qkm
(205 QM.) großen Teil des Ili- oder Kuldschagebiets mit 70,000 Einw. 1881 für
sich, als es die größere östliche Hälfte an
China
[* 20] zurückgab. Vgl.
Kuldscha.
intra murospeccaturetextra (lat.), »Es
wird innerhalb und außerhalb der
Mauern von
Ilium
(Troja)
[* 23] gesündigt«, d. h. es werden auf beiden Seiten (überall) Fehler
gemacht
(Citat aus Horaz'
Episteln, 1.
Buch, 2, 16).
nach griech.
Mythus Tochter des
Priamos und der
Hekabe,
Gattin des Thrakerfürsten Polymestor, erzog den ihr von
den Eltern anvertrauten jüngsten
Bruder,
Polydoros, als ihren eignen Sohn, während sie ihren wirklichen Sohn Deiphilos für
denPolydoros ausgab.
Als darauf Polymestor, von den Griechen bestochen, den vermeintlichen
Polydoros ermordet,
blendet und tötet ihn I.
Tafel
(Tabula iliaca), eine kleine antike Reliefplatte aus weichem,
Palombino genanntem
Marmor, nicht lange vor 1683 in
den
Ruinen des alten Bovillä, wo
Tiberius der gens
Julia ein Heiligtum gestiftet hatte, gefunden, jetzt
im kapitolinischen
Museum zu
Rom.
[* 26] Sie führt ihren
Namen von der darauf in kleinsten griechischen
Buchstaben eingeritzten Inhaltsübersicht
der Homerischen
Epen, welche die Ereignisse des Trojanischen
Kriegs darstellten. Das Relieffeld zeigt inmitten einen aufrecht
stehenden, eng beschriebenen
Pfeiler, links davon in symmetrischer
Komposition eine
Darstellung der Zerstörung
Trojas und
vor den Stadtthoren das
GrabHektors; das Schiffslager und den
Auszug des
Äneas; darüber und darunter, ebenso auf der rechten
Seite des
Pfeilers sind in schmalen
Streifen durch kleine Reliefbilder die einzelnen
Szenen des Trojanischen
Kriegs, als
Illustration
zu den beigeschriebenen Inhaltsüberschriften der
Gesänge, angedeutet.
Das linke Drittel derPlatte mit
Pfeiler und Nebenseite ist nicht erhalten. Eine
Inschrift nennt einen gewissen
Theodoros als Verfertiger der für Unterrichtszwecke erfolgten Zusammenstellung. Derselbe
Name findet sich auch auf der Rückseite
eines ähnlichen in oder bei
Rom entdeckten, jetzt im
PariserMünzkabinett verwahrten
Reliefs. Der hohe
Wert der Ilischen Tafel
beruht darin, daß
sie der Litteraturgeschichte einen sichern
Anhalt
[* 27] gibt für Untersuchungen über die
meist völlig verlornen pseudohomerischen Gedichte, welche
»Ilias« und
»Odyssee« fortzusetzen bestimmt waren. Wir kennen jetzt
solcher Täfelchen eine ganze
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