Fluß I. (Idriza), der vom Tarnovaner
Wald kommt, dann nach der
GrafschaftGörz
[* 2] übertritt und unterhalb Tolmein in den
Isonzo
[* 3] mündet. Die Stadt hat ein Bezirksgericht, eine Bergdirektion, die im
Schloß (sogen. Gewerkenburg) ihren Sitz hat, eine Gewerkschule,
ein
Theater,
[* 4] großartige Quecksilberbergwerke und
Hüttenwerke, eine Zinnoberfabrik, außerdem Spitzenklöppelei, bei welcher
etwa 1000
Personen weiblichen
Geschlechts, größtenteils aus den
FamilienderBerg- und
Hüttenarbeiter, Beschäftigung finden,
und wofür seit 1876 eine
Fachschule besteht, und (1880) 4284 Einw.
Seinen Weltruf verdankt
I. dem Quecksilberbergwerk, welches, 1497 entdeckt,
seit 1580 durch den
Staat betrieben wird.
Das Hangende der Lagerstätte besteht aus
Thonschiefer der
Steinkohlenformation, in welchem das
Quecksilber
gediegen vorkommt, die Lagerstätte selbst aus
Kalk und bituminösem
Schiefer der
Triasformation,
[* 5] wo sich das
Metall gemengt,
am reichsten als Zinnobererz, vorfindet. Als besondere Merkwürdigkeit des
Bergwerks kann die große Ergiebigkeit in dem verhältnismäßig
kleinen
Revier bezeichnet werden. Jährlich werden 45-50 Mill. kg
Erz zu
Tage gefördert und in dem nordöstlich
von I. gelegenen, am rechten Idrizaufer konzentrierten
Hüttenwerk zu
Metall verarbeitet. Den
Brennstoff liefert ein eignes
Waldamt, welches über
Forsten mit einem
Areal von 7500
Hektar verfügt. Die Arbeiterzahl beträgt bei demBerg- und
Hüttenwerk
und der Zinnoberfabrik 1300; die
Produktion belief sich 1885 auf 4700 metr. Ztr.
Quecksilber und 400 metr. Ztr.
Zinnober.
[* 6]
Vgl. »Das k. k. Quecksilberamt zu I.«
(hrsg. von der Bergdirektion zu I.,
Wien
[* 7] 1881).
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Wiesbaden,
[* 16] Untertaunuskreis, am Wörs- und Wolfsbach
und an der
LinieFrankfurt
[* 17] a.
M.-Limburg der Hessischen Ludwigsbahn, hat ein
Schloß, eine evangelische und eine kath.
Pfarrkirche,
erstere mit
Wandmalereien von Imrath und
Sandrart, ein
Amtsgericht, eine
Realschule, Saffianlederfabrikation und (1885) 2358 meist
evang. Einwohner. I. ist altnassauisches Besitztum.
(fälschlich Iduna), in der nord.
Mythologie eine Asin,
GattinBragis, war die Aufbewahrerin jener Äpfel, von denen
dieGötter genossen, um sich zu verjüngen. Loki, vom
Riesen Thiassi festgezaubert, versprach diesem für
seine
Freilassung, ihm I. mit ihren Äpfeln auszuliefern, lockte die Asin in einen
Wald, und Thiassi, in Gestalt eines
Adlers,
bemächtigte sich ihrer und entführte sie nach seinem
Palast in Jötunheim. Seitdem wurden die
Asen grauhaarig und
alt; sie ergriffen Loki und drohten, ihn umzubringen, wofern er I. nicht wieder den
Händen des
Riesen entrisse. Da flog Loki
mit dem Falkengewand der
Freyja nach Jötunheim, und da
er denRiesen nicht daheim fand, verwandelte er I. in eine
Nuß und flog
mit ihr davon.
Thiassi, als er das Geschehene wahrnahm, verfolgte als
Adler
[* 18] den
Falken; die
Asen aber warfen ihm brennende
Hobelspäne entgegen, so daß er bald nicht weiterfliegen konnte, und schlugen ihn tot.
Mannhardt,
Schwartz und Rochholtz fassen
die (goldenen) Äpfel als die himmlischen
Gestirne, namentlich die
Sonne.
[* 19] Danach wäre die
Entführung der I. mit ihren
Äpfeln eine der öfters wiederkehrenden Gewittermythen, denen zufolge die Sturmesriesen im Unwetter die
Sonne etc. rauben.
Der
Falke kommt oft in derartigen
Mythen vor.
(griech.Eidyllion, »kleines
Bild«, gewöhnlich Idylle, auch
Ekloge,
Hirten- oder bukolisches Gedicht genannt), in der
Poetik die dichterische
Darstellung
eines heitern und glücklichen Gemütszustandes als eines unmittelbar gegenwärtigen. Durch letztern Umstand unterscheidet
sich das I. von der
Elegie (s. d.), welche zwar auch ein
Glück, aber als entschwundenes schildert. Das I. kann sowohl
in lyrischer als in epischer oder dramatischer Form auftreten, je nachdem der Dichter sein eignes oder fremdes
Glück beschreibt,
oder das letztere durch die Glücklichen selbst beschreiben läßt. M.
Claudius' bekanntes
»Ich bin vergnügt, im Siegeston
verkünd' es mein Gedicht« ist ein lyrisches,
Voß'
»Luise« ein episches, Theokrits und Vergils Hirtengedichte
sind dramatische Idylle. Der
NameHirten-,
Schäfer- oder bukolisches Gedicht kommt daher, weil höfischen
Zeitaltern und höfischen
Dichtern, wie es das Augusteische und Vergil waren, das »Hirtenleben« für
das vorzugsweise glückliche
¶
mehr
galt, wie noch heute in Alpenidyllen und Dorfgeschichten Älpler und Bauern in einer Verklärung prangen, gegen welche die
Wirklichkeit weit zurücksteht. Voß hat in der »Luise« das deutsche Pastoren-, Jean Paul im »Schulmeisterlein Wuz« das Schulmeisterleben
als I. dargestellt. In der bildenden Kunst entspricht dem I. das heitere Genre- und das idyllische Landschaftsgemälde,
in der Musik das sogen. Pastorale. Die ältesten Spuren des Idylls finden sich bei den Hebräern (BuchRuth) und den Indern (die
Schilderung des Priester- und Einsiedlerlebens in der »Sakuntala«); unter den Griechen haben Theokrit, Bion und Moschos, unter
den Römern besonders Vergil (»Eklogen«),