Trauben, auf Kalkboden in Südwest- und Westdeutschland, I. umbellataL., einjährig, mit violetten oder purpurnen
Blüten,
in
Spanien,
[* 2] werden in mehreren
Varietäten als Freilandpflanzen in
Gärten kultiviert, ebenso die ausdauernde I. sempervirensL., während einige ausdauernde
Arten, wie I. semperflorensL., sich für Topfkultur eignen.
Gebirge, Gebirgssystem in
Spanien, bildet den hohen Ostrand des zentralen
Tafellandes und zugleich die Hauptwasserscheide
der
Halbinsel zwischen dem Atlantischen und
MittelländischenMeer, indem es sich, abweichend von den übrigen Gebirgssystemen,
von
NW. nach SO. erstreckt. Es besteht teils aus
Gebirgsketten und Berggruppen, teils aus dazwischen eingeschobenen
Hochebenen und
Parameras und breitet sich, von den Ebroquellen beginnend, gegen S. zu bedeutend aus, indem hier seine Verzweigungen
den ganzen breiten und terrassierten
Ost- und Südabhang des
Tafellandes bedecken und bis an die
Küsten herantreten, welche
sie in weiter
Ausdehnung
[* 3] von der Mündung des
Llobregat an bis gegen die des
Rio
[* 4]
Segura hin umgürten. Im
einzelnen läßt sich dieses Gebirgssystem, das den
Osten beider
Kastilien, ganz
Valencia,
[* 5] Südaragonien und Südkatalonien
(im ganzen wohl 40,000 qkm) bedeckt und im allgemeinen einen mit seiner Konvexität gegen
NO. gekehrten
Bogen
[* 6] von 650 km
Länge
beschreibt, naturgemäß in drei Abteilungen scheiden:
1) Die altkastilische
Kette am rechten Ebroufer, welche sich wieder aus der
Sierra Demanda (2305 m), der
GruppedesPico de Urbion (2252 m), der Cebollera (2176
m) und der
Sierra del Moncayo (2349 m) zusammensetzt.
2) Das südaragonische
Hochland, welches südlich vom
Jalon als Fortsetzung der altkastilischen
Kette anhebt und
aus der
Sierra de Cucalon und andern nach SO. gerichteten
Zügen besteht, an den
Quellen des
Guadalaviar und des Alfambra aber
sich zu einem weitverzweigten Bergland verbreitet. Dasselbe greift aus der aragonischen
ProvinzTeruel auch in die angrenzenden
ProvinzenCuenca, wo es die Serrania de
Cuenca bildet, und in die valencianische
ProvinzCastellon hinüber,
wo es sich gegen das
Meer zu abdacht, nördlich aber bis zur Ebromündung reicht und jenseit derselben in der katalonischen
Bergstraße seine Fortsetzung findet.
Hervorragende Gebirgszüge sind in diesem Teil des iberischen Gebirgssystems die
Sierra de
Albarracin (s. d.),
Sierra de
Gudar
(1770 m),
Sierra de Javalambre (2002
m) und die
Gruppe des Peña Golosa (1813 m). Das südaragonische
Hochland
erscheint als ein ausgedehntes
Plateau, welches von den
Thälern der nach allen Seiten abgießenden Gewässer durchfurcht wird.
Schroffe, zerklüftete
Felsengebirge mit tiefen Schluchten bilden dagegen die östlichen, die
ProvinzCastellon erfüllenden
Verzweigungen.
3) Das südvalencianische Bergland, zwischen dem Unterlauf des
Guadalaviar und des
Segura, vom
Jucar in
zwei Teile geschieden, bestehend aus einer
Menge paralleler, wenig oder gar nicht zusammenhängender, von weiten
Thälern geschiedener
Gebirgsmauern, darunter die
SierrasMartes,
Enguera, Grosa, de las Cabres etc. Dieselben verlaufen gegen die
Küste hin und endigen
vielfach in schroffen Felsenkaps. Die bedeutendste
Erhebung ist hier der Moncabrer (1386 m). Das Iberische Gebirge
scheint meist der
Juraformation
[* 7] anzugehören oder auch aus ältern Tertiärbildungen
(Nummulitenkalk) zu bestehen;
Marmor und
Sandstein sind häufig; die größern
Thäler enthalten Tertiärlager. Wie
für den mittlere Teil des ganzen
Zugs die Form der
Parameras, so ist für den südlichen die der
Muelas
(»Mühlsteine«),
[* 8]
d. h. isolierter, abgestutzter und
schroff abfallender Felsenkegel, charakteristisch. S.
Karte
»Spanien und
Portugal«.
(Ibidinae), Unterfamilie aus der
Ordnung der
Watvögel
[* 11] und der
Familie der Ibisse (Hemiglottides), mittelgroße,
kräftig gebaute
Vögel
[* 12] mit kleinem
Kopf, mittellangem
Hals, schlankem, langem, sichelförmig abwärts gekrümmtem, von der
Wurzel
[* 13] nach der
Spitze allmählich verdünntem, rundem, nur an der
Spitze hartem
Schnabel mit einer Längsfurche auf dem Oberschnabel,
mäßig hohen
Füßen, ziemlich langen
Zehen, deren drei vordere durch eine kleine Spannhaut vereinigt werden, schmalen, scharfen
Krallen, großen, breiten, zugerundeten
Flügeln, unter deren
Schwingen die zweite am längsten ist, und
kurzem, abgerundetem oder etwas ausgeschnittenem
Schwanz.
Der rote Ibis (Ibis rubraVieill.), 63
cm lang, dem vorigen sehr ähnlich, aber im
Gesicht
[* 20] nackt, gleichmäßig
lebhaft scharlachrot, mit gelben
Augen, fleischrotem, an der
Spitze bräunlichem
Schnabel und gelbroten
Füßen, bewohnt
Mittelamerika
und das nördliche
Südamerika
[* 21] an den
Küsten oder den Flußmündungen und nistet im
Schilf. Die
Jungen sind blaßbraun, unten
weiß und werden erst nach der zweiten
Mauser rot. Sie lassen sich leicht zähmen, und man bringt sie
auch nach
Europa, wo sie sich aber niemals so intensiv färben wie in der
Heimat.
7,5cm lang, 1,3 m breit, mit am
Grund ziemlich
dickem
Schnabel, nacktem
Kopf und
Hals, verlängerten, zerschlissenen Schulterfedern und langen, starken
Füßen, ist weiß, unter den
Flügeln gelblich, mit bläulich-schwarzen Schwingenspitzen und Schulterfedern, karminroten
Augen,
schwarzem
Schnabel und schwarzbraunen
Füßen, lebt im südlichen
Nubien, im
Sudân, erscheint dort mit Beginn der
Regenzeit,
brütet und verschwindet mit seinen
Jungen nach 3-4
Monaten wieder, ohne indes weit fortzuziehen. Seine
Haltung¶
mehr
ist würdevoll; er schreitet gemessen, fliegt leicht und schön und besitzt große geistige Fähigkeiten. Er lebt gesellig,
nistet auf dornigen Mimosen, baut einfaches, kunstloses Nest und legt 3-4 weiße Eier. Er nährt sich hauptsächlich von Insekten,
frißt aber auch Süßwasserweichtiere und kleine Lurche.
[* 23] In der Gefangenschaft hält er sich gut, wird
sehr zahm und zeigt sich stets friedlich, pflanzt sich auch bei guter Pflege fort. Im Sudân stellt man ihm nicht nach, verzehrt
aber gern das Fleisch eines zufällig gefangenen.
Früher erschien der Ibis in Ägypten
[* 24] mit dem Steigen des Nils und wurde deshalb heilig gehalten; sein Leib wurde einbalsamiert,
und in der Pyramide von Sakkâra fanden sich Tausende von Ibismumien. Nach Herodot bekämpfte der Ibis Drachen, Schlangen
[* 25] und
andres Ungeziefer Ägyptens, und in Übereinstimmung mit dieser Sage und weiterer Ausführung derselben wußten die alten Schriftsteller
die wunderbarsten Dinge vom Ibis zu erzählen. Derselbe galt als Lehrmeister des Menschen in vielen Dingen
und sollte nach der Aussage der Priester von Hermopolis unsterblich sein. Älian u. a. bringen ihn mit dem Mond
[* 26] in Verbindung:
er soll sich mit der Zahl seiner Eier (4) nach dem Mond richten und sie in so viel Tagen ausbrüten, wie der Mond zur Vollendung
seiner Bahn braucht.