in die
Philosophie eingeführt, die sich bei ihm theoretisch zur Dämonologie, praktisch zur
Theurgie gestaltete. Jene enthielt
die
Lehre
[* 2] von dem
Wesen und den
Klassen der
Geister sowie von der Art und
Weise ihres Erscheinens und Wirkens, diese die
Mittel,
sich durch geheimnisvolle
Handlungen und
Symbole ihres Einflusses zu bemächtigen und gleichsam die
Götter
auf die
Erde herabzuziehen. Um dieser magischen
Kunst willen wurde I. für einen Wunderthäter gehalten und von seinen
Schülern
als »göttlicher und wundervoller
Lehrer« verehrt.
Sein Hauptwerk in 10
Büchern, von welchen 5 erhalten sind (das erste, über das
Leben des
Pythagoras, hrsg. von
Nauck, Leipz.
1884; das zweite, »Ermahnungsrede zur
Philosophie«, hrsg. von Kießling, das. 1813; das
dritte, über das gemeine mathematische
Wissen, hrsg. von
Villoison, Kopenh. 1790; das vierte, über des
Nikomachos arithmetische
Einleitung, hrsg. von Tennullius, Arnh. 1668; das siebente,
die Theologumena der
Arithmetik, hrsg. von
Ast, Leipz. 1817), behandelt die
PythagoreischeLehre und
Schule,
mit welcher er die neuplatonische zu verschmelzen suchte.
Zugeschrieben wird ihm eine dem ägyptischen
Priester Abammon in den
Mund gelegte Antwort auf ein Schreiben des
Porphyrios an
dessen
Schüler Anebon unter dem
Titel: »De mysteriis Aegyptiorum« (hrsg. von
Parthey, Berl. 1857),
worin eine »drastische Homose«,
d. h. eine innige, nicht auf dem Weg der
Vernunft, sondern mittels den
Priestern allein überlieferter
und nur von diesen zu erlernender mystischer
Wörter und
Symbole zu erlangende Vereinigung des menschlichen mit dem göttlichen
Wesen, gelehrt wird.
ein Versfuß, der aus einer kurzen und einer darauf folgenden langen
Silbe (^ -) besteht und,
im
Gegensatz zum
Trochäus (- ^), einen energischen, vorstrebenden und drängenden
Gang
[* 3] hat. Als Erfinder desselben gilt
Archilochos
(s. d.), der Begründer der sogen. iambischen
Poesie bei den Griechen, mit ihren polemischen und satirischen
Tendenzen (daher
I. auch s. v. w. Schmähgedicht). Der I. spielt namentlich im
Deutschen in allen
Zweigen derDichtkunst
eine Hauptrolle. Die einfachste metrische
Verbindung, in welcher er auftritt, ist die iambische
Dipodie (s. d.). Von vielseitigerer
Verwendung ist der drei- und vierfüßige I., katalektisch und
hyperkatalektisch:
Durch die erlaubte Beimischung von
Anapästen wird ihm ein bewegterer
Charakter erteilt. Am schlagendsten
tritt das
Charakteristische des iambischen
Metrums hervor im fünffüßigen I., der für das lyrisch-didaktische Gedicht, das
Epos und das
Drama gleichmäßig geeignet und geradezu als das wichtigste von allen deutschen Versmaßen zu bezeichnen ist.
Lebendigkeit,
Spannung und
Energie, dazu bei richtiger Behandlung
hinlängliche
Elastizität, um nicht durch
Einförmigkeit zu ermüden, zeichnen ihn aus und befähigen ihn vorzugsweise zum
Ausdruck des dramatischen
Affekts.
Die Behandlung desselben von seiten unsrer
Klassiker ist eine verschiedene (vgl.
Zarncke, Über den fünffüßigen I. mit besonderer
Berücksichtigung auf seine Behandlung durch
Lessing,
Schiller und
Goethe, 1866). Jedenfalls verträgt er nicht nur, sondern
er erfordert geradezu häufige
Einschnitte
(Enjambements) und die Abwechselung mit
Anapästen und
Spondeen;
auch ist der freieste
Wechsel derCäsuren, selbst mit Cäsurlosigkeit, für den modernen dramatischen Fünffüßler geboten.
Für das
Epos ist der reimlose I. in
Deutschland nicht gebräuchlich geworden. Dagegen bildet der fünffüßige I. in
Verbindung
mit demReim die Grundlage der mannigfachen italienischen Strophenbildungen, welche sich mit ihren wohllautenden
Formen auch in der deutschen
Dichtkunst eingebürgert haben:
Sonett,
Ottave Rime
(Stanze),
Terzine,
Kanzone etc.
Ferner ist zu erwähnen:
der sechsfüßige I. oder
Senarius:
^ - ^ - ^ - ^ - ^ - ^ -,
der aus drei Doppeliamben, welche mit
Anapästen und
Spondeen wechseln können, besteht und je nach der
Cäsur in zwei verschiedene
Verse zerfällt: den
Trimeter (s. d.), den
Vers der griechischen Tragiker, und den französischen
Sechsfüßler oder
Alexandriner (s. d.);
endlich der achtfüßige I. oder
Tetrameter (s. d.).
(Iapydes), im
Altertum eine illyr.
Völkerschaft, von welcher der Landstrich zwischen den
Flüssen Arsia und
Tedanius Iapydia hieß.
Der nördliche und westliche Teil desselben kam 129
v. Chr. unter römische Herrschaft, der südliche
und östliche Teil aber ward erst unter
Augustus unterworfen.
im engern
Sinn die südöstlichste
Halbinsel, also s. v. w.
Kalabrien, das von den Iapygen (lat.
Apuli),
einem von den übrigen Bewohnern Altitaliens verschiedenen Volksstamm, bewohnt war.