(spr. haith), altes Städtchen in der engl.
GrafschaftKent, am östlichen Ende der
Marsch von
Romney (s. d.), einer der sogen.
Cinque Ports (s. d.), aber jetzt durch einen
Kieselstrand vom
Meer abgeschnitten, hat eine
Militärschule und (1881) 4073 Einw. Östlich davon
Shorncliffe, mit stehendem
Lager.
[* 4]
i, lat. I, i,
Vokal, im griech.
AlphabetIota genannt. Das entsprechende phönikische Zeichen drückte
den
Halbvokal j aus; aber die Griechen, welche diesen
Laut in ihrer
Sprache
[* 5] nicht besaßen, erhoben ihr
Iota zum Zeichen für
den
Vokal i und gaben ihm in ihrem
Alphabet die neunte
Stelle, die er auch im lateinischen und deutschenAlphabet
behauptet hat. Die
Aussprache des i, des hellsten der
Vokale, kommt dadurch zu stande, daß der Stimmton durch eine Art von
kurzem Ansatzrohr durchstreicht, das nach hinten durch starkes Emporheben des
Kehlkopfes, nach vorn durch Wölbung der
Zunge
nach
oben, so daß sie sich dem
Gaumen nähert, und durch Zurückziehen der Mundwinkel gebildet wird. Im
englischen
Alphabet ist i wie ei zu sprechen, doch hat das englische kurze i, z. B. in mill, den
Laut des unsrigen. Geschichtlich betrachtet, ist i im
Deutschen und so auch in vielen andern
Sprachen häufig der Vertreter
eines ältern e, z. B. in sieben, lat. septem.
Umgekehrt ging im
Deutschen ein ursprüngliches i durch nachfolgendes a vermöge der sogen.
Brechung
[* 6]
in e über, z. B. in geben,
got. giban.
(IambischePoesie), in der griech. Litteratur eine Gedichtgattung, welche eine der Übergangsstufen
von der
Epik zur
Lyrik bildet und in
Archilochos vonParos (um 700
v. Chr.),
Simonides von
Amorgos und
Hipponax
von
Ephesos
[* 12] (um 540) ihre Hauptvertreter hatte. Während das
Epos für seine
Helden Bewunderung zu erwecken suchte, strebte
die I. durch alle
Mittel des
Witzes und der
Ironie, der
Satire und des
Sarkasmus die Mängel und
Schwächen der menschlichen
Natur
demSpott und der Verachtung preiszugeben und benutzte dazu die einfache und schmucklose
Sprache des gewöhnlichen
Lebens und das iambische
Metrum. Auch
Solon bediente sich zur
Rechtfertigung seiner politischen Bestrebungen gegen seine Gegner
der iambischen Form. Von den spätern Iambendichtern sei noch Herodas als Verfasser von Mimiamben, d. h.
mimusartigen Sittenschilderungen in Choliamben (hinkenden
Iamben), erwähnt.
1) griech. Schriftsteller des 2. Jahrh.
n. Chr., aus
Syrien, verfaßte einen nach dem Hauptschauplatz
»BabylonischeGeschichten« betitelten
Roman von der abenteuerlichen
Liebesgeschichte des Rhodanes und der Sinonis, voller Unzüchtigkeiten und seltsamer
Abenteuer, in denen
Magie eine bedeutende
Rolle spielte. Wir besitzen davon nur einzelne Bruchstücke und einen
Auszug des
Photios (in
Herchers
»Scriptores
erotici graeci«, Bd. 1, Leipz.
1858).
Vgl. Rohde, Der griechische
Roman und seine
Vorläufer (Leipz. 1876).
in die Philosophie eingeführt, die sich bei ihm theoretisch zur Dämonologie, praktisch zur Theurgie gestaltete. Jene enthielt
die Lehre
[* 14] von dem Wesen und den Klassen der Geister sowie von der Art und Weise ihres Erscheinens und Wirkens, diese die Mittel,
sich durch geheimnisvolle Handlungen und Symbole ihres Einflusses zu bemächtigen und gleichsam die Götter
auf die Erde herabzuziehen. Um dieser magischen Kunst willen wurde I. für einen Wunderthäter gehalten und von seinen Schülern
als »göttlicher und wundervoller Lehrer« verehrt.
Sein Hauptwerk in 10 Büchern, von welchen 5 erhalten sind (das erste, über das Leben des Pythagoras, hrsg. von Nauck, Leipz.
1884; das zweite, »Ermahnungsrede zur Philosophie«, hrsg. von Kießling, das. 1813; das
dritte, über das gemeine mathematische Wissen, hrsg. von Villoison, Kopenh. 1790; das vierte, über des Nikomachos arithmetische
Einleitung, hrsg. von Tennullius, Arnh. 1668; das siebente,
die Theologumena der Arithmetik, hrsg. von Ast, Leipz. 1817), behandelt die PythagoreischeLehre und Schule,
mit welcher er die neuplatonische zu verschmelzen suchte.
Zugeschrieben wird ihm eine dem ägyptischen Priester Abammon in den Mund gelegte Antwort auf ein Schreiben des Porphyrios an
dessen Schüler Anebon unter dem Titel: »De mysteriis Aegyptiorum« (hrsg. von Parthey, Berl. 1857),
worin eine »drastische Homose«,
d. h. eine innige, nicht auf dem Weg der Vernunft, sondern mittels den Priestern allein überlieferter
und nur von diesen zu erlernender mystischer Wörter und Symbole zu erlangende Vereinigung des menschlichen mit dem göttlichen
Wesen, gelehrt wird.