mittags, pflücken abends die
Früchte und bringen sie nachts in die
Gruben. Sie wohnten in
Hainen und
Gehegen, lebten von Baumfrüchten,
aßen kein
Fleisch und kannten, stets in froher Muße lebend, weder
Krieg noch Streit. Mit größtem
Eifer lagen sie dem
Kultus
des
Apollon,
[* 2] der vom Beginn des
Frühlings bis in den
Sommer hinein bei ihnen zu verweilen pflegte, ob und
wurden weder durch
Krankheit noch durch kraftloses
Alter gestört. Dem heiligen
Volk war ein tausendjähriges
Alter beschieden,
und erst, wenn sie des
Lebens satt waren, starben sie freiwillig eines schnellen, schmerzlosen
Todes.
Wie dieser nach dem unglücklichen
Ausgang des Lamischen
Kriegs, dessen Hauptanstifter er gewesen war, von der
makedonischen
Partei zum
Tod verurteilt, floh er nach
Ägina, wo er auf
Antipatros' Befehl 322 hingerichtet wurde. Von seinen
ihrer Gewandtheit und
Anmut wegen geschätzten
Reden, deren das
Altertum 77 besaß, aber nur 52 als echt anerkannte, waren bis
auf neuere Zeit nur vereinzelte
Fragmente vorhanden; 1847 wurden von den Engländern
Harris und Arden bedeutende
Bruchstücke der erwähnten
Anklage gegen
Demosthenes und der
Rede für
Lykophron sowie die vollständige
Rede für Euxenippos
auf
Papyrusrollen, die aus
Gräbern des ägyptischen
Theben stammten, und 1856 ein großer Teil der 323 gehaltenen Leichenrede
auf die bei der Belagerung von
LamiaGefallenen von dem
Engländer Stobart ebenfalls in
Ägypten
[* 6] aufgefunden.
Harris und Arden veröffentlichten ihre
FundeLondon
[* 7] 1847 und 1853; die Leichenrede gab zuerst
Babington daselbst 1858 heraus.
Neueste
Ausgabe von
Blaß (2. Aufl., Leipz. 1881); eine Übersetzung besorgte
Teuffel (2. Aufl., Stuttg. 1883).
(Hyperikaceen,Hartheugewächse), dikotyle, etwa 210
Arten umfassende
Familie aus der
Ordnung der
Cistifloren
[* 9] unter den Polypetalen,
Kräuter oder Holzpflanzen mit gegenständigen oder quirligen Blättern, die
bisweilen durch Öldrüsen durchsichtig punktiert erscheinen. Die zu
Schrauben
[* 10] angeordneten
Blüten haben einen fünfgliederigen
Kelch- und Blumenblattkreis und zeichnen sich durch drei oder fünf Staubgefäßbündel aus, die durch
Spaltung aus ebenso
vielen Staubblattanlagen hervorgehen.
Der oberständige
Fruchtknoten ist unvollständig oder vollständig, drei- oder fünffächerig und enthält zahlreiche
Samenknospen,
die sich zu kleinen, eiweißlosen
Samen
[* 11] mit geradem oder gekrümmtem
Keimling ausbilden.
Vgl.
Choisy, Prodr. d'une monographie
des Hypericinées(Genf
[* 12] 1821).
Die Hypericeen sind über die gemäßigten und wärmern Klimate der
Erde verbreitet, zum größten Teil in der
nördlichen gemäßigten
Zone einheimisch, in
Europa
[* 13] hauptsächlich durch die
GattungHypericumL. vertreten; die baumartigen
gehören alle den
Tropen an.
Alle enthalten ein ätherisches
Öl, das in den
Bäumen am reichlichsten vorkommt und aus solchen
gewonnen wird.
L.
(Hartheu),
Gattung aus der
Familie derHypericeen,
Kräuter,
Halbsträucher und
Sträucher
mit gegenüberstehenden, meist ganzrandigen, oft durchsichtig punktierten Blättern, meist gelben
Blüten in endständigen,
einfachen oder traubig zusammengesetzten
Rispen und vielsamiger
Kapsel. Etwa 160
Arten, meist in den gemäßigten Klimaten der
nördlichen Erdhälfte und in den Gebirgsregionen der
Tropen. Hypericum perforatumL.
(Johanniskraut,
Johannisblut,
Hexenkraut,
Hasenkraut,
Teufelsfluch), bis 60
cm hoch, mit ungestielten, durchscheinenden u. am
Rand schwarz punktierten Blättern
und gelben, am
Rand ebenfalls schwarz punktierten
Blumenblättern, riecht balsamisch, schmeckt herb, bitter, harzig, wächst
überall an sonnigen
Plätzen und ward früher als Schutzmittel gegen
Hexen und
Gespenster, besonders der beim Zerdrücken der
Blütenknospen austretende violettrote Saft als Zaubermittel benutzt; auch war das
Kraut offizinell.
AndreArten, wie das immergrüne Hypericum calycinumL. aus dem
Orient, das schöne immergrüne Hypericum oblongifoliumWall., mit roten
Ästen und
Zweigen und bis 10
cm langen Blättern, aus dem
Himalaja, das echte Konradskraut (Hypericum AndrosaemumL.) aus Südeuropa etc., werden
bei uns als
Zierpflanzen in
Gärten kultiviert.