Arearum der
Römer.
[* 2] 5 km südöstlich von Hyères finden sich
Ruinen der alten, von den
Sarazenen zerstörten Handelsstadt
Olbia,
südlich Reste der gallo-römischen Stadt Pomponiana und des von
Piraten zerstörten
Klosters St.
Pierre d'Almanarre. Unweit
der
Küste im SO. liegen die Hyèrischen
Inseln
(Iles d'H., die
Stöchaden der Alten):Porquerolles,
Levant
und
Port Cros, die ehemals fruchtbar und mit
Orangenbäumen bedeckt waren, jetzt aber steril und wenig bewohnt sind;
Levant bildet eine
Kolonie für jugendliche Sträflinge. Zwischen der
Küste und den genannten
Inseln
dehnt sich in einer
Länge von 18 km und einerAusdehnung
[* 3] von 150 qkm die
Reede von aus, welche der
Kriegsflotte
als Manöverterrain und Versammlungsort dient. König
Ludwig der
Heilige landete hier 1254 bei der Rückkehr von seinem Kreuzzug.
Vgl. Aufauvre, Hyères et sa vallée; guide historique, medical etc. (Par.
1862);
[* 1] (Hygiea), bei den Griechen die
Göttin der
Gesundheit, galt gewöhnlich für eine Tochter des
Asklepios
[* 7] und ward
dargestellt als eine blühende
Jungfrau, bald allein, bald mit
Asklepios gruppiert, in der
Linken eine
Schale haltend, aus der
sie eine
Schlange
[* 8] tränkt. So erscheint sie z. B. in einer schönen
Statue des
BritischenMuseums (s. Abbildung),
mit
Asklepios zusammen aber häufig in attischen Votivreliefs, deren schönste auf dem
Terrain des alten Asklepiosheiligtums
unterhalb der
Burg von
Athen
[* 9] gefunden wurden. Hygieia war auch ein Beiname der
Athene.
[* 10] In
Rom
[* 11] wurde die
Göttin mit der
Salus (s. d.)
identifiziert.
(griech.),
Balggeschwulst mit wässerigem
Inhalt. ^[= im Gegensatz zum Umfang in der Logik der Inbegriff der zu einem Begriff verbundenen Merkmale; ...]
(griech.,
Feuchtigkeitsmesser), meteorolog.
Instrument, mit welchem dieatmosphärische Feuchtigkeit
gemessen wird. Ganz unmittelbar erhält man die
Menge des in einem bestimmten
VolumenLuft enthaltenen Wasserdampfes, wenn man
die
Luft durch ein mit hygroskopischen
Substanzen gefülltes
Rohr hindurchgehen läßt und das
Gewicht des von diesen absorbierten
Wasserdampfes bestimmt. Man benutzt zu diesem
Zweck ein mit
Wasser gefülltes
Gefäß,
[* 17] welches
oben und unten
zwei enge Öffnungen hat, die beide durch
Hähne geschlossen sind. In luftdichter
Verbindung mit dem obern
Hahn
[* 18] steht ein U-förmiges
Glasrohr, das mit einer stark hygroskopischen
Substanz, z. B. mit konzentrierter
Schwefelsäure
[* 19] oder
Chlorcalcium, gefüllt
ist.
Das
Gewicht dieses
Rohrs und der zu seiner
Füllung benutzten
Substanz muß im voraus genau bestimmt sein.
Ist der
Apparat zusammengestellt, so werden beide
Hähne geöffnet und das aus dem
Gefäß ausströmende
Wasser nach Kubikmetern
gemessen. Das ausfließende
Wasser wird nun unmittelbar durch ein ebenso großes
VolumenLuft ersetzt, welche durch die obere
Öffnung des
Gefäßes einströmt, aber vorher bei ihremDurchgang durch das Glasrohr ihren Wasserdampf
abgegeben hat.
Wenn nach vollendetem
Versuch das
Rohr abgenommen und aufs neue gewogen wird, so gibt seine Gewichtszunahme das
Gewicht der
Wasserdämpfe an, welche in der eingeströmten
Luft enthalten waren.
Da man nun weiß, wieviel Kubikmeter
Luft durch die
Röhre
hindurchgegangen sind, so läßt sich das
Gewicht der in einem Kubikmeter
Luft enthaltenen
Dämpfe nach
Grammen berechnen und so die absolute
Feuchtigkeit der
Luft finden; aus dieser kann man dann, wenn man die
Temperatur der
Luft
kennt, die relative
Feuchtigkeit durch Rechnung ableiten (s.
Atmosphäre, S. 13). Bei gehörigen Vorsichtsmaßregeln liefert
diese
Methode absolut genaue
Resultate, allein sie ist umständlich, und daher hat man zur Bestimmung der
atmosphärischen
Feuchtigkeit kleinere, leicht transportable
Apparate konstruiert, welche unter dem
Namen Hygrometer bekannt sind.
Die am häufigsten benutzten Hygrometer gründen sich darauf, daß manche
Stoffe mit großer
BegierdeWasser aus der
Luft aufsaugen und
dabei ihr
Volumen verändern. Das älteste
Instrument dieser
Art ist das Haarhygrometer
[* 20] von
Saussure. Dasselbe
besteht aus einem
Haar,
[* 21] dessen oberes Ende in einem
Stativ befestigt, während das untere Ende um eine
Rolle geschlungen ist,
die anderseits durch ein kleines
Gewicht beschwert ist. Auf der
Rolle ist ein Zeiger befestigt, und dieser gibt auf
einer bogenförmigen
Skala die
¶
mehr
Veränderungen der Länge des Haars, welche dasselbe bei zunehmender oder abnehmender Luftfeuchtigkeit erfährt, sehr genau
an. Man bestimmt die beiden festen Endpunkte der Skala, indem man den Stand des Zeigers zuerst in künstlich getrockneter und
dann in mit Feuchtigkeit gesättigter Luft beobachtet. Den Zwischenraum zwischen den beiden auf diese Weise
gefundenen Punkten teilt man in 100 Teile, die man Feuchtigkeitsgrade nennt. Das Haar selbst muß mit Äther entfettet sein,
und wenn man dann zur Konstruktion der Hygrometer stets dieselbe Art von Haaren anwendet, so gehen diese Instrumente zwar nicht streng
übereinstimmend, können aber für die meisten Beobachtungen als vergleichbar betrachtet werden. Das
Haarhygrometer zeigt, ob sich die Luft dem Sättigungspunkt mehr oder weniger nähert; doch kann man aus seinen Anzeigen keinen
direkten Schluß auf die Menge des Wasserdampfes in der Atmosphäre machen. Die jedem Hygrometergrad entsprechende Spannkraft
des Wasserdampfes kann nur auf empirischem Weg ermittelt werden. Dieselbe ist von Gay-Lussac für das
Haarhygrometer für die Lufttemperatur von 10° C. in folgender Tabelle zusammengestellt:
Wenn daher das Hygrometer auf 50° steht und die Temperatur der Luft ungefähr 10° C. ist, so enthält dieselbe
27,79 Proz. desjenigen Wasserdampfes, welchen sie enthalten müßte,
um gesättigt zu sein. Das Haarhygrometer hat zahlreiche Abänderungen erfahren, indem man verschiedene andre organische
Substanzen, z. B. Kokonfäden, Fischbein, Federposen etc., an Stelle des Haars benutzte. Alle diese Hygrometer geben wenig genaue Resultate;
sie sind fast nur Hygroskope, d. h. sie zeigen an, ob die Feuchtigkeit der Luft zu- oder abnimmt, und können zu wissenschaftlichen
Beobachtungen nicht benutzt werden. In neuerer Zeit sind die Haarhygrometer von Koppe namentlich für Temperaturen unter 0°
viel in Gebrauch gekommen.
Dieselben unterscheiden sich von dem frühern der Hauptsache nach dadurch, daß sich das Instrument in
einem Glaskasten befindet, in dem die Luft durch eine stark angefeuchtete, auf einem Rahmen ausgespannte Leinwand mit Feuchtigkeit
gesättigt und die Stellung des Zeigers so reguliert werden kann, daß er in dieser mit Feuchtigkeit gesättigten Luft auf 100 zeigt.
Zur Kontrolle des Instruments sind noch zwei Thermometer
[* 23] hinzugefügt, die ein Psychrometer (s. unten) nach
August bilden.
Durch das Bifilarhygrometer von Klinkerfues sind die Haarhygrometer in weitere Kreise
[* 24] gedrungen, und in neuester Zeit haben
die Instrumente von Lambrecht große Verbreitung gefunden. Sie besitzen eine Skala, auf welcher durch einen Zeiger die relative
Feuchtigkeit der Luft direkt in Prozenten angegeben wird; dazu gehört eine Reduktionsscheibe, welche aus
zwei aufeinander liegenden Scheiben von verschiedener Größe besteht, die um ihren gemeinschaftlichen Mittelpunkt gegeneinander
gedreht werden können.
Auf der untern größern Scheibe ist die Prozentskala, d. h. die relative Feuchtigkeit von 2-100 Proz., im Kreis
[* 25] aufgetragen,
während die obere Scheibe außer einer daraufgedruckten kurzen Gebrauchsanweisung die Temperaturskala
enthält. Die
Reduktionsscheibe gestattet dadurch, daß man sie nach der am Hauptinstrument abgelesenen relativen Feuchtigkeit
und der durch das Thermometer angegebenen Temperatur zweckmäßig einstellt, die Temperatur des Taupunktes ohne Rechnung zu finden.
Da diese ein wesentliches Moment ist, sowohl für das Eintreten von Regen als auch für das von Nachtfrösten,
so ist der Apparat für lokale Wetterprognose und für Feld- und Gartenwirtschaft, aber auch zur Regulierung des Feuchtigkeitsgehalts
der Zimmerluft und für verschiedene technische Gewerbe sehr geeignet.
Das gewöhnliche Haarhygrometer bedarf häufiger Vergleichung mit einem Psychrometer, in neuester Zeit aber hat Lambrecht
ein Haarhygrometer konstruirt, welches größere Verläßlichkeit verspricht. Beiläufig zu erwähnen sind noch die im gewöhnlichen
Leben verbreiteten Hygroskope, bei welchen z. B. in einem Wetterhäuschen eine Scheibe mit zwei darauf befindlichen Figuren so
gedreht wird, daß bei großer Trockenheit die eine, bei feuchtem Wetter
[* 26] die andre
[* 22]
Figur durch die Thüren des
Häuschens heraustritt.
Außer den Haarhygrometern hat man noch sogen. Kondensationshygrometer konstruiert, bei welchen
der Feuchtigkeitsgehalt der Luft durch die Verminderung der Temperatur angezeigt wird, welche nötig ist, um den atmosphärischen
Wasserdampf auf der Oberfläche eines polierten Körpers als Tau niederzuschlagen. Der Temperaturgrad, bei welchem der Wasserdampf
eben anfängt, sich zu kondensieren, ist derjenige, auf welchen man die Luft zurückbringen müßte, wenn
sie mit der QuantitätWasser, welche sie enthält, gesättigt sein sollte.
Man nennt diesen Temperaturgrad den Taupunkt. Es kommt also nur darauf an, eine polierte Metallfläche allmählich abzukühlen
und genau die Temperatur zu beobachten, bei welcher der Tau sich bildet. Daniels Hygrometer, welches das älteste
Instrument dieser Art ist, besteht aus einem horizontalen Glasrohr, welches an seinen beiden Enden mit senkrecht nach unten
gehenden Ansätzen versehen ist, von denen jeder in eine Kugel endigt. Die eine dieser Kugeln ist vergoldet, während die andre
mit einem Läppchen feiner Leinwand umwickelt ist.
Die vergoldete Kugel ist zur Hälfte mit Äther gefüllt und enthält ein kleines Thermometer, dessen Skala in die Röhre hineinragt.
Der Apparat ist ganz luftleer; tröpfelt man nun auf die mit Leinwand umwickelte KugelÄther, so wird derselbe rasch verdunsten,
und durch die dadurch erzeugte Kälte wird ein Überdestillieren des Äthers aus der vergoldeten Kugel veranlaßt
werden. Dadurch wird auch die Temperatur der vergoldeten Kugel erniedrigt, und wenn dies in genügendem Grad geschehen ist,
so beschlägt sich die Kugel mit Wassertröpfchen. An dem in der Kugel befindlichen Thermometer wird die in diesem Augenblick
vorhandene Temperatur abgelesen. Dieselbe ist die Temperatur des Taupunktes, durch welche der Feuchtigkeitsgehalt
der Luft bestimmt ist. Wird außerdem noch die Temperatur der Luft beobachtet, so kann auch die relative Feuchtigkeit (s. Atmosphäre,
S. 13) berechnet werden.
Regnault benutzt statt dessen ein versilbertes, mit Äther gefülltes Glasgefäß, dessen Mündung mit einem dreimal durchbohrten
Kork
[* 27] verschlossen ist. In diesem Kork stecken zwei gebogene Glasröhren und ein Thermometer. Bringt man
nun das eine Glasrohr mit einem Aspirator
[* 28] in Verbindung und läßt aus diesem Wasser ausströmen, so wird durch das zweite Glasrohr
ein Luftstrom in das versilberte Gefäß eintreten und den in demselben enthaltenen Äther zur Verdunstung bringen. Hat¶