für beliebig gestaltete
Körper gilt, durch einen
Versuch zu bestätigen, bedient man sich der hydrostratischen
Wage
[* 2] ^[richtig:
hydrostatischen
Wage]
[* 1]
(Fig. 3), d. h. einer
Wage, deren eine
Schale unten mit einem Häkchen versehen und kürzer aufgehängt
ist, um ein
Gefäß
[* 3] mit
Flüssigkeit darunterstellen zu können; an das Häkchen hänge man mittels eines
feinen
Drahtes einen Metallcylinder und stelle auf die Wagschale einen Hohlcylinder, welcher von jenem massiven
Cylinder genau
ausgefüllt wird; während dieser frei in der
Luft schwebt, bringe man die
Wage durch
Gewichte, welche man auf die andre
Schale
legt, ins
Gleichgewicht.
[* 4] Taucht man nun den
Cylinder in dasWasser eines untergestellten
Gefäßes, so verliert
er anGewicht, und die kürzere Wagschale steigt; das
Gleichgewicht stellt sich aber vollkommen wieder her, wenn man den auf
der Wagschale stehenden Hohlcylinder bis zum
Rand mit
Wasser füllt. Man sieht also, daß der Gewichtsverlust des untergetauchten
Körpers durch das
Gewicht einer Flüssigkeitsmenge von gleichem Rauminhalt genau aufgewogen wird.
Ein untergetauchter
Körper, dessen
Gewicht demjenigen der verdrängten Flüssigkeitsmenge genau gleich ist, verliert sein
ganzes
Gewicht und schwebt daher in der
Flüssigkeit ohne Bestreben, zu sinken oder zu steigen; ist sein
Gewicht größer, so
wird er untersinken, ist es kleiner als dasjenige der verdrängtenFlüssigkeit, so steigt er in der
Höhe,
taucht teilweise aus der Oberfläche empor und schwimmt nun an der Oberfläche, sobald der Auftrieb
[* 5] von seiten der
Flüssigkeit,
nämlich das
Gewicht der von seinem untergetauchten Teil verdrängten Flüssigkeitsmenge, dem ganzen
Gewicht des
Körpers gleich
und dieses sonach zu tragen im stande ist.
Dieser
Satz kann mit
Hilfe des
Gefäßes
[* 1]
Fig. 4, welches mit einem seitlichen Abflußröhrchen versehen
ist, leicht bewiesen werden. Nachdem das
Gefäß bis zur innern Öffnung des Röhrchens mit
Wasser gefüllt ist, senkt man
den schwimmenden
Körper langsam und vorsichtig ein; durch das Röhrchen wird alsdann das verdrängte
Wasser in ein
untergestelltes Becherglas abfließen. Bringt man jetzt dieses
Glas,
[* 6] welches vorher tariert worden, auf die eine, den abgetrockneten
Schwimmer auf die andre
Schale einer
Wage, so spielt dieselbe ein und zeigt somit, daß der schwimmende
Körper ebenso schwer
ist wie das von seinem untergetauchten Teil verdrängte
Wasser.
Bett,
[* 8] ein von dem englischen
ArztNeilArnott (geb. 1788 zu
Arbroath in Angusshire, gest. 1874 in
London)
[* 9] erfundenes
Bett zur Verhütung des
Aufliegens der Kranken, besteht aus einem badewannenartigen
Kasten, welchen man mit
Wasser
füllt, und einem breiten Kautschuktuch darüber, auf welches eine mehrfach zusammengelegte
Decke
[* 10] als
Matratze und ein Kopfkissen gelegt werden.
Auf dieser schwimmenden
Matratze fühlt der Kranke nicht den geringsten
Druck.
in der
Chemie die einwertige Atomgruppe OH, welche wie ein einwertiges
Atom auftritt und z. B. häufig in
chemischen
VerbindungenChlor ersetzt oder durch andre einwertige
Atome ersetzt wird.
Anton,
Freiherr von Hye-Glunek, österreich. Rechtsgelehrter, geb. zu
Glunek in
Oberösterreich, ward 1832 supplierender und 1842 ordentlicher
Professor der
Rechte an der
UniversitätWien.
[* 13] Im März 1848 war er einige
Tage Oberanführer sämtlicher Studentenkorps; als Generalsekretär des
Justizministeriums,
wozu er ernannt wurde, befürwortete er jedoch die
Auflösung der akademischen
Legion, wurde deshalb vom Volkssicherheitsausschuß 26. Mai verhaftet
und dem
Kriminalgericht wegen
Hochverrats an der Souveränität des
Volkes übergeben, von diesem aber freigesprochen.
An der Ausarbeitung des
Preßgesetzes 1849 und des
Strafgesetzbuchs 1852 hatte er hervorragenden
Anteil. Vom 27. Juni bis war
er Justizminister und verwaltete zugleich das Unterrichtsministerium. Am wurde er ins
Herrenhaus
berufen und im nämlichen Jahr vom
Herrenhaus zum Mitglied des
Reichsgerichts erwählt, bei welchem er seitdem als ständiger
Referent fungiert. Er bearbeitete einen
Kommentar zum österreichischen
Strafgesetzbuch
(Wien 1855, Bd. 1) und schrieb außerdem:
»Die leitenden
Grundsätze der österreichischen Strafprozeßordnung« (das. 1854);
(spr. iähr),Stadt im franz.
DepartementVar,
ArrondissementToulon,
[* 14] 5 km vom
Mittelmeer, in überaus schöner
Gegend, am Südabhang der Bergkette Les Maurettes gelegen, welche nebst den
Montagnes des Maures die Stadt gegen N. und
NO. schützt, wogegen sie allerdings dem
Mistral
(NW.) ausgesetzt ist. Hyères steht mit
Toulon durch
Eisenbahn in
Verbindung, hat in
seinem ältern Teil steile und krumme
Straßen, Reste von Festungsmauern und zwei
Kirchen, in seinem neuen Teil moderne, komfortable
Gebäude.
Die
PlaceRoyale schmückt eine Marmorstatue
Karls von
Anjou, die
PlaceMassillon eine
Säule mit der
Büste
des berühmten gleichnamigen Kanzelredners, der hier geboren ward. Hyères ist besonders bekannt durch sein mildes
Klima
[* 15] und daher Aufenthaltsort zahlreicher Brustkranken im
Winter. Die mittlere
Temperatur beträgt 15° C.
(Dezember bis
Februar
12° C.); an der
Küste befinden sich
Seebäder. Die Zahl der Bewohner betrug 1881: 6754. Außer der Obstkultur,
besonders in frühreifen
Sorten, beschäftigen sich die Einwohner mit
Branntweinbrennerei und
Destillation
[* 16] wohlriechender
Wasser,
Olivenölgewinnung und Salzproduktion aus den nahegelegenen
Salinen
(SalinsVieux im O.,
Salins Neufs im S., zusammen mit 300 Arbeitern
und 40,000
Ton. Jahresproduktion). - Hyères ist das
Castrum¶
mehr
Arearum der Römer.
[* 18] 5 km südöstlich von Hyères finden sich Ruinen der alten, von den Sarazenen zerstörten Handelsstadt Olbia,
südlich Reste der gallo-römischen Stadt Pomponiana und des von Piraten zerstörten Klosters St. Pierre d'Almanarre. Unweit
der Küste im SO. liegen die Hyèrischen Inseln (Iles d'H., die Stöchaden der Alten): Porquerolles, Levant
und Port Cros, die ehemals fruchtbar und mit Orangenbäumen bedeckt waren, jetzt aber steril und wenig bewohnt sind;
Levant bildet eine Kolonie für jugendliche Sträflinge. Zwischen der Küste und den genannten Inseln
dehnt sich in einer Länge von 18 km und einer Ausdehnung
[* 19] von 150 qkm die Reede von aus, welche der Kriegsflotte
als Manöverterrain und Versammlungsort dient. König Ludwig der Heilige landete hier 1254 bei der Rückkehr von seinem Kreuzzug.
Vgl. Aufauvre, Hyères et sa vallée; guide historique, medical etc. (Par.
1862);