der Hydrographer steht, in
Frankreich das
Dépôt des
Cartes et
Plans mit einem
Stab
[* 2] von wissenschaftlich gebildeten
Marinebeamten,
welche als Ingénieurs-hydrographes bezeichnet werden). In
Amerika
[* 3] allein ist die Küstenvermessung vom hydrographischen
Amt
getrennt und die ihrer wissenschaftlichen
Arbeiten wegen rühmlichst bekannte
Coast survey dem Schatzamt unterstellt.
namentlich Bezeichnung der flüssigen
Kohlenwasserstoffe, welche als Leuchtmaterial
benutzt werden, und speziell der sehr flüchtigen
Kohlenwasserstoffe, die zur Erzeugung von
Luftgas dienen.
[* 4]
Klasse der
Cölenteraten (s. d.),
Polypen oder
Polypenstöcke von einfacherm
Bau als die
Korallpolypen
[* 11] (s. d.),
aber von einer ganz eigentümlichen Fortpflanzungsart. Neben den für die
Ernährung sorgenden Individuen des
Stockes (der
Kolonie) gibt es nämlich solche, die mehr oder minder ausschließlich auf die
Erhaltung der Art bedacht
sind und nun entweder sofort
Eier
[* 12] und
Samen
[* 13] produzieren, oder sich zuvor vom
Stock loslösen und eine geraume Zeit im
Meer umherschwimmen.
In diesem Zustand heißen sie
Medusen (s. d.) oder
Quallen
(Hydroidquallen) und haben eine auf den ersten
Blick ganz andre Form
als die festsitzenden
Polypen; die von ihnen erzeugten
Jungen gleichen aber nicht ihnen, sondern werden
zunächst
wieder zu
Polypen. Indessen fällt bei einem Teil der Hydromedusen, den sogen.
Scheibenquallen, dieser
Generationswechsel (s. d.)
völlig aus, und so werden die
Jungen direkt
Scheibenquallen. Auf der andern Seite jedoch gibt es auch einige wenige Hydromedusen, die
zeitlebens
Polypen bleiben und nie Medusenform annehmen. Im einzelnen gestalten sich die erwähnten Vorgänge folgendermaßen.
Aus dem befruchteten
Ei
[* 14] entsteht unter allen Umständen eine frei schwimmende
Larve von Schlauchform; sie ist an dem einen
Ende geschlossen, an dem andern offen und nimmt hier die
Nahrung auf. Wird sie nun zu einem
Polypen (und
dies ist der ursprüngliche
Fall), so wächst sie mit dem geschlossenen Ende auf einem
Stein, einer
Pflanze,
Muschel etc. fest,
erhält um den
Mund herum
Tentakeln und ist in dieser Form als
Hydroidpolyp einem einfachen
Korallpolypen sehr ähnlich.
Als solcher kann sie sich nun auch durch
Knospung und unvollständige
Teilung zu einem
Polypenstock umgestalten,
der so unter Umständen eine große Anzahl Individuen enthält. Zur Korallenbildung kommt es hierbei allerdings nur selten,
vielmehr beschränkt sich das
Skelett
[* 15] meist auf hornige
Röhren,
[* 16] aus denen die Einzeltiere hervorragen. Von den letztern sind
die meisten sogen. Freßpolypen, d. h. sie nehmen
Nahrung auf und lassen sie dem ganzen
Stock zu gute kommen; andre hingegen bilden
in sich, indem ihr
Mund und
Magen
[* 17] unentwickelt
bleiben,
Eier oder Samenfäden aus, fungieren demnach als
Eierstöcke oder
Hoden. Es sind dies die sogen. Geschlechtsknospen
oder Geschlechtspolypen.
Bei dem
SüßwasserpolypenHydra, welcher als einfachster Vertreter der
Gruppe betrachtet werden darf, ist
übrigens auch dies noch nicht der
Fall, vielmehr entstehen die Geschlechtsprodukte direkt in der Wand des
Polypen (s.
Hydra).
Vielfach jedoch geht die
Entwickelung noch einen
Schritt weiter: die Geschlechtsknospen gestalten sich zu scheibenförmigen
Körpern, reißen sich vom
Polypenstock ab und schwimmen als
Medusen fort. In dieser Form erinnern sie an
ihren Ursprung ebensowenig wie der
Schmetterling
[* 18] an die
Raupe.
Wäre nun der
Polyp, aus dem sie hervorgegangen, ein Einzeltier und könnte sich nicht auch durch
Teilung etc. auf ungeschlechtlichem
Weg fortpflanzen, so würde das eben gebrauchte
Gleichnis völlig am Platze sein. Indessen gibt es keine
Raupe, die als solche schon
Junge hervorbrächte, und auch keinen
Schmetterling, der bei seiner
Entwickelung das Raupenstadium
überspränge, während beide
Erscheinungen bei den Hydromedusen auftreten. Denn viele größere
Medusen (die sogen.
Akalephen)
[* 19] machen
in ihrer
Jugend das Polypenstadium in einer ganz außerordentlich raschen
Weise ab und erinnern hierbei nur
eben noch an die ehemalige weitläufigere Fortpflanzungsart.
Wieder in andrer Beziehung eigentümlich sind die
Siphonophoren
oder Röhrenpolypen, die nicht gleich der
Mehrzahl der Hydromedusen festgewachsen sind, sondern im
Meer umherschwimmen (s. unten).
1) DieHydroiden sind entweder Einzeltiere, wie der gewöhnliche
Süßwasserpolyp (s.
Hydra), oder sie bilden
Stöcke.
Letztere verkalken entweder und können dann zu den
Korallen
[* 20] gerechnet werden (Milleporidae, Stylasteridae), oder bleiben
weich und scheiden höchstens eine hornige
Hülle ab. Die sich von ihnen ablösenden
Medusen gehören zu den sogen. Craspedota.
Eine kleineGruppe,
¶
mehr
die Spongicolidae, lebt im Innern von Schwämmen und gab vor ihrer EntdeckungAnlaß zu der irrigen Meinung, auch die Schwämme
[* 22] besäßen Nesselzellen, während diese doch dem Polypen angehören. Besonders zierlich und in ihrem ganzen Erscheinen an Blumenstöckchen
erinnernd sind die Campanularidae, deren Medusenform als Eucopidae bekannt sind. Bei der Gruppe der Trachymedusae
entwickeln sich keine Polypenstöckchen mehr, sondern die Larve geht, allerdings nach mehrfachen Veränderungen, direkt in
die Medusenform über (s. Medusen).
Von fossilen Formen werden hierher gerechnet die Graptolithen (s. d.). Von besonderer Größe ist die zur Gattung Monocaulus
gehörige Art, welche das englische Schiff
[* 23] Challenger in Tiefen bis zu 2900 Faden
[* 24] aufgefunden hat; sie wird 2 m
lang und entsprechend dick.
Hincks, History
of the British hydroid zoophytes (Lond. 1868);
Allman, Monograph of the gymnoblastic or tubularian hydroids (das. 1871-72).
2) Die Siphonophoren oder Schwimmpolypen (s. Abbildung) sind schwimmende Hydroidstöcke von sehr eigenartigem
Bau und aus den ersten Blick von diesen weit verschieden. Was sie kennzeichnet, ist die außerordentliche Vielgestaltigkeit
der Einzelpolypen, welche die Kolonie zusammensetzen; die bloß auf das Fressen eingerichteten Individuen (a) haben eine weit
andre Form als die Geschlechtstiere (b) oder als die Schwimmglocken (c) etc. Man faßte daher früher
den ganzen Stock als Individuum und die wirklichen Individuen als Organe auf, was auch physiologisch noch immer richtig ist.
Der Stamm der Siphonophoren ist in der Regel unverästelt und schließt in seinem obern, flaschenförmig aufgetriebenen Ende
häufig einen Luftsack (d) ein, welcher als Schwimmapparat dient und durch eine am Scheitel befindliche
Öffnung die Luft austreten lassen kann. In der Achse des Stammes befindet sich ein Zentralraum, in welchem die Ernährungsflüssigkeit
zirkuliert; mit ihm kommunizieren die Innenräume der Anhänge des Stammes, nämlich der polypenähnlichen Nährtiere (a,
einfache, mit Mundöffnung versehene Schläuche mit einem sehr langen, höchst kontraktilen Fangfaden
[e], der meist zahlreiche Seitenzweige und Nesselorgane [f] besitzt) und der medusenähnlichen Geschlechtstiere, der sogen.
Geschlechtsknospen
(b).
Letztere sitzen meist in Gestalt einer Traube unmittelbar am Stammoder an der Basis verschiedener Anhänge. Sie bestehen aus
einem zentralen Stiel und einem glockenförmigen Mantel und sind eingeschlechtig; doch finden sich männliche
und weibliche Knospen
[* 25] meist in unmittelbarer Nähe an demselben Stock vereinigt und trennen sich sehr häufig nach der Reise
der Zeugungsstoffe von dem Stock, werden jedoch nur selten als wirkliche kleine Medusen frei und bringen als solche erst die
Geschlechtsstoffe hervor.
Neben diesen konstant vorhandenen Anhängen treten auch wohl noch mundlose Taster (g) mit Fangfäden,
blattförmige, knorpelig harte Deckschuppen, welche zum Schutz der Freßpolypen, Geschlechtsknospen und Taster dienen, und
unterhalb des Luftsackes sitzende medusenähnliche Schwimmglocken (c) auf. Die Siphonophoren sind ausschließlich Seetiere
und kommen oft in großen Scharen an die Oberfläche; nachts leuchten sie stark. Aus den Eiern entwickeln
sich einfache Larven, welche den ersten Freßpolypen darstellen und aus ihrer Wandung heraus die erste Schwimmglocke und den
Anfangsteil des Stammes hervorsprossen lassen.
Später bildet sich dann, oft noch unter Metamorphosen, der komplizierte Siphonophorenstock weiter aus und erreicht bei einigen
Formen aus der Tiefsee eine Länge von 1 m. Die Fangfäden können bis zur Länge von 5-6 m ausgestreckt
werden. Man teilt die Siphonophoren in vier Gruppen ein: a) Blasenträger, Physophorae, mit kurzem, sackförmigem oder langgestrecktem,
spiraligem Stamm, flaschenförmigem Luftsack, häufig mit Schwimmglocken und meist mit Deckstücken und Tastern, die mit den
Polypen und Geschlechtsknospen in gesetzmäßiger Anordnung wechseln; b) Physaliae, deren Stamm zu einer
geräumigen Blase erweitert ist, ohne Schwimmglocken und Deckstücke; wegen ihres starken Nesselns besonders gefürchtet; c)
Calycophorae, ohne Luftsack und Taster und mit einer, zwei oder vielen reihenweise angeordneten Schwimmglocken; die Anhänge
entspringen gruppenweise in gleichmäßigen Abständen und können in einen Raum der Schwimmglocken zurückgezogen
werden; d) Discoideae, mit zu einer flachen Scheibe zusammengedrücktem Stamm, einem darüberliegenden und bei einer Gattung
(Velella) in Gestalt eines dreieckigen Segels aus dem Wasser