nature and conduct of the passions and affections« (Lond. 1728; deutsch,
Leipz. 1765);
»Philosophie moralis institutio compendiaria« (Glasg. 1745);
»System of moral philosophy« (Lond. 1755, 2 Bde.;
deutsch u. d. T.:
»Sittenlehre der
Vernunft«, Leipz. 1756, 2 Bde.).
Hutcheson beruft sich für die
Erkenntnis sowohl des
Schönen als des
Guten auf die
Aussprüche eines untrüglichen
innern
Sinnes, den er selbst einem
Instinkt vergleicht, und der zwar übertäubt, aber niemals gefälscht werden kann.
Infolgedessen wird erfahrungsgemäß
Schönheit überall da, wo
Einheit in der Mannigfaltigkeit sich zeigt,
Güte dagegen da
anerkannt, wo wir oder andre den selbstischen (interessierten, egoistischen)
Neigungen entgegen, also den selbstverleugnenden
(uninteressierten, wohlwollenden)
Neigungen gemäß handeln. In der Befriedigung, welche der Anblick der
Einheit in der Mannigfaltigkeit
gewährt, besteht der
Genuß, welchen das
Schöne verschafft; in jener, welche das
Bewußtsein uneigennützigen
Handelns gewährt,
besteht die höchste
Glückseligkeit.
Beide, das
Vergnügen, welches uns das
Schöne, wie die Lust, welche uns dasGute verschafft, sind nicht
Zweck, sondern
Folge, jenes des künstlerischen
Schaffens, diese des sittlichen
Handelns. Selbstvergessene Hingebung im Betrachten
an das
Objekt, im
Wollen und
Thun an den Nebenmenschen ist die
Bedingung wahrhaft ästhetischen Genusses und wahrhaft tugendhaften
Handelns. In ästhetischer
Richtung ist seine interesselose Betrachtung auf
Kant und
Herbart, in ethischer
seine Hervorhebung (schon von
Cumberland beachteten) uneigennützigen Wohlwollens auf A.
Smith,
Herbart,
Schopenhauer von Einfluß
gewesen. Hutchesons Werke erschienen gesammelt zu
Glasgow
[* 2] 1772 in 5
Bänden.
(spr. hottschins'n), 1)
John, engl.
Philosoph und Theolog, geb. 1674 zu Spennithorne in
Yorkshire, widmete
sich, nachdem er eine
Sinekure erlangt, ausschließlich dem
Studium der
Philosophie und der
Bibel.
[* 3] Er starb In
seiner
Schrift
»Moses' principia« (1. Teil 1724, 2. Teil 1727) griff er
Newtons
[* 4] Gravitationstheorie an und verteidigte die mosaische
Kosmogonie. Seine philosophischen
Schriften erschienen gesammelt
London
[* 5] 1749-1765, 13 Bde. Hutchinson ward
Stifter einer religiösen
Sekte, der Hutchinsonians, die eine Zeitlang besonders zu
Oxford
[* 6] zahlreich vertreten war, jetzt aber ganz
verschollen ist. Ihr Religionssystem, am besten in den »Thoughts concerning religion«
(Edinb. 1743) entwickelt, geht besonders von dem
Grundsatz aus, daß die
Heilige Schrift die
Elemente aller rationalen
Philosophie
sowohl als auch der wahren
Religion enthalte.