Seine Sammlungen für
Anatomie und
Chirurgie wurden von der
Regierung angekauft und dem königlichen
Kollegium der Wundärzte
überlassen. Er schrieb: »Natural history of the human teeth« (Lond. 1771-1778, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1780, 2 Bde.);
»On the venereal disease« (Lond. 1786; deutsch,
Berl. 1848);
»On the nature of the blood, inflammation and gun-shot wounds«
(Lond. 1794; deutsch, Berl. 1850).
Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien
London
[* 2] 1835, 4 Bde.
Vgl.
Adams, Memoirs of the
life and doctrines of the late
John Hunter (2. Aufl., Lond. 1818).
Zugleich machte sich Hunter um die nichtarische
Bevölkerung
[* 6] verdient, indem er ihren wahren
Charakter zeigte und auf das ihr zugefügte
Unrecht hinwies. Für beide Werke erhielter den öffentlichen Dank der
Regierung. Nachdem er verschiedene
Regierungsämter bekleidet hatte, wurde er 1871 zum Generaldirektor des indischen
StatistischenBüreaus ernannt; als solcher
leitete er die Zensusaufnahme von 1872 und veröffentlichte die
Resultate derselben 1876 in einem umfassenden Werk von 20
Bänden,
wofür er 1878 als einer der ersten den neugegründeten
Orden
[* 7] des
Sterns vonIndien empfing.
Andre bedeutende Werke von Hunter sind: »Orissa: the vicissitudes of an
Indian province under native and British rule« (1872, 2 Bde.);
»Life of the
Earl of
Mayo« (2. Aufl. 1876, 2 Bde.);
»Imperial gazetteer of
India« (1881, 9 Bde.; neue Ausg.
1886, 14 Bde.);
»Famine aspects of
Bengal districts« (2. Aufl. 1874);
(spr. honntingd'n),Hauptstadt von
Huntingdonshire
(England), an der
Ouse, hat mehrere alte
Kirchen, eine Lateinschule
(in welcher der hier geborne Oliver
Cromwell erzogen wurde), ein
Krankenhaus,
[* 8] ein kleines
Museum und (1881) 4228 Einw.
Die Stadt hat
Brauereien, Kornmühlen, Patentziegelbrennereien und lebhaften
Handel.
Ihr gegenüber liegt Godmanchester (2188
Einw.), das römische Durolipons.
(spr. honntingd'n-schir),Grafschaft im mittlern
England, umgeben von
Northampton-,
Cambridge- und
Bedfordshire,
hat einen Flächenraum von 929 qkm (16,9 QM.) mit (1881)
59,491 Einw. Der westliche Teil der
Landschaft ist hügelig, der Nordosten
Marschland mit verschiedenen
Seen, darunter der Whitleseamere der bedeutendste. Die schiffbare
Ouse durchfließt die
Grafschaft im S., der
Nen bespült sie
an der Nordgrenze. Das Land ist fast durchaus fruchtbar, ein großer Teil (im S.) dient als
Weide:
[* 9] 63,4 Proz. sind angebaut,
28,6 Proz. bestehen aus Weideland, 1,8
Proz. aus
Wald. An Vieh zählte man 1885: 10,139 Ackerpferde, 30,085
Rinder,
[* 10] 131,128
Schafe
[* 11] und 19,816
Schweine.
[* 12] Von Mineralprodukten
ist nur der sogen.
OxforderThon, der im W. gewonnen wird, zu bemerken; sonst besitzt die
Grafschaft weder
Bergbau
[* 13] noch
Fabriken,
sondern treibt fast ausschließlichAckerbau und
Viehzucht.
[* 14]
(spr. hönntingt'n),Daniel, nordamerikan.
Maler, geb. zu
New York, wurde 1835
Schüler des Malers
Morse, des Erfinders des elektromagnetischen Telegraphenapparats, und später des Malers
Henry Inman. 1839 ging er nach
Florenz,
[* 15] wo er mehrere Genrebilder, besonders humoristischen
Inhalts, malte, z. B. der schlafende Zecher, der Wirtshauspolitiker.
Dann begab er sich nach
Rom und
[* 16] malte ein
Bild aus der Zeit der ersten
Christenverfolgung, kehrte auf kurze Zeit nach
New York
zurück, besuchte 1844
Rom zum zweitenmal und widmete sich von da an idealen religiösen
Darstellungen, die sein Hauptfach
wurden, worin er sich mit tiefem
Gefühl und schlichter, einfacher
Wahrheit bewegt. Dahin gehören: Christiana
flieht mit ihren
Kindern aus dem
Thal
[* 17] des
Todes, der
Traum der
Gnade, die Almosenspende,
Frömmigkeit und
Thorheit, die Samariterin
am
Brunnen
[* 18] und die
Kommunion des Kranken. Außerdem malte er mehrere
Landschaften und zahlreiche
Porträte.
[* 19] 1877 wurde er zum
zweitenmal
Präsident der Nationalakademie in
New York.
(spr. húnnjad), ungar.
Komitat
(Siebenbürgen), grenzt westlich an die
KomitateKrassó-Szörény und
Arad, nördlich
an
Torda und
Unter-Weißenburg, östlich an
Hermannstadt,
[* 20] südlich an
Rumänien
[* 21] und hat einen Flächenraum von 6932 qkm
(125,9 QM.) mit (1881) 248,464 Einw.
Das Land ist sehr gebirgig, besonders im S., wo sich
Zweige der
Transsylvanischen Alpen mit dem Strellgebirge (im
SW.) verbreiten.
In letzterm erhebt sich der 2477 m hohe Retyezat, in der Südostecke der 2061 m hohe Surián.
auch gibt es mehrere
Mineralquellen. Im Schielthal wurden große Braunkohlenflöze
(Petrozsény) aufgedeckt, in deren
Nähe sich ergiebige Eisensteinbergwerke
(Vajda-Hunyad und Gyalár) befinden.
Chalkokondylas, dem zeitgenössischen byzantinischen Chronisten, soll er seine Jugend an dem serbischen Fürstenhof erlebt
und seine Stellung dann als Page König Siegmunds gefunden haben. 1438-39 wurde er als tapferer Streiter gegen die Türken zum
Ban von Zeurin (Szörény) ernannt. Unter dem polnischen König Wladislaw schlug er 1441 die Türken unter
Isad Pascha von Semendria, im folgenden Jahr unter Mezed Beg bei Szent Imre und in der Gegend des EisernenThors. Im J. 1443 drang
er sogar bis Philippopel vor.
Nach der unglücklichen Schlacht bei Warna 1444, in welcher König Wladislaw fiel, wurde Hunyadi 1445 zu einem der Reichshauptleute
oder Verweser und 1446 einstimmig zum Gubernator des Reichs während der Minderjährigkeit des KönigsLadislaus
Posthumus erwählt. Stets war sein ganzes Bestreben dahin gerichtet, die Türken aus Europa
[* 30] zu vertreiben; allein die Lauheit
der europäischen Höfe und die Mißgunst der ungarischen Grafen, die in ihm den Emporkömmling haßten, vereitelten seine
Bemühungen, und Hunyadi wurde 1448 in der mörderischen Schlacht auf dem Amselfeld oder der Kossower Heide,
welche vom 17. bis 19. Okt. währte, geschlagen.