die
»Lex Salica« (das. 1867) heraus und schrieb eine gerühmte Abhandlung:
»De
furtis doctrina
ex jure romano historice et dogmatice explicata« (das. 1828). Von seinen polnischen
Schriften nennen wir: »Ogólne zasady nauki prawa karnego« (»Prinzipien
des
Strafrechts«, Warsch. 1830) und »Prawo polskie
w wieku XIII. tym«
(»PolnischesRecht im 13.
Jahrhundert«, das. 1875). Er war auch Hauptbegründer der juristischen
Zeitschrift
»Themis polska«.
SeinesBrudersJoseph »Geschichtliche
Darstellung der Erbfolgerechte der
Slawen« (deutsch
von Zupanski,
Posen
[* 3] 1836) ward durch ihn zum
Druck befördert.
2)
Franz, Naturforscher, geb. widmete sich, früh erblindet, der Erforschung der Lebensverhältnisse
der
Bienen und fand an seinem
DienerFranz Burnens und dessen Sohn und später an seiner
Gattin und seinem eignen Sohn die
Beobachter, welche die
Bienen in den aus
Glas
[* 8] konstruierten
Bienenstöcken belauschten. Aus den übereinstimmenden
Resultaten
dieser Beobachter zog er seine Ergebnisse, die er in den
»Nouvelles observations sur les abeilles« (1792; 2. Aufl., Par.
u. Genf
[* 9] 1814, 2 Bde.; deutsch mit Anmerkungen
hrsg. von
Kleine,
Einbeck;
[* 10] 1856-59, 2 Bde.) veröffentlichte.
Mit
Senebier arbeitete er über das
Keimen der
Samen
[* 11] und schrieb:
»Mémoire sur l'influence de l'air et des diverses substances
gazeuses dans la germination de différentes plantes« (Genf
1801). Huber gründete in Genf
die
Gesellschaft fürPhysik und
Naturgeschichte
und starb in Pregny bei Genf.
-Sein Sohn
JeanPierre, geb. zu Genf,
gest. in
Yverdon,
beobachtete im
Sinn seines
VatersHummeln,
Blattwespen,
Käfer,
[* 12] namentlich aber
Ameisen und schrieb:
»Recherches sur les mœurs
des fourmis indigènes« (Par. 1810), welche noch heute als Hauptwerk gelten.
3)
LudwigFerdinand, Schriftsteller, geb. 1764 zuParis,
[* 13] Sohn des um die Ausbreitung der deutschen Litteratur
in
Frankreich erfolgreich bemühten
Michael Huber (geb. 1727, gest. 1804 in
Leipzig),
[* 14] kam schon im zweiten Jahr mit seinen Eltern
nach
Leipzig, erhielt hier eine sehr sorgfältige
Erziehung und erwarb sich bei seiner großen Lernbegierde bald ausgebreitete
Kenntnisse, besonders in neuern
Sprachen und in der schönen Litteratur der
Franzosen,
Engländer und
Deutschen.
Nach längerm Aufenthalt in
Dresden,
[* 15] wo er zu
Körners und
Schillers engstem
Kreis
[* 16] gehörte, ward er 1787
Sekretär
[* 17] bei der sächsischen
Gesandtschaft in
Mainz
[* 18] und blieb auch nach
Abberufung des sächsischen
Gesandten (1791) bis zum Einrücken der
Franzosen als
kursächsischer
Resident dort, worauf er nach achtmonatlichem Aufenthalt in
Frankfurt
[* 19] a. M. nach
Dresden zurückkehrte. In
Mainz
war er mit
Forster und dessen geistreicher
FrauTherese in ein inniges
Verhältnis getreten; als dann infolge von
Forsters politischer
Handlungsweise, die ihn nach
Paris führte, seine
Familie in die bedrängteste und bedenklichsteLage gekommen
war, gab Huber, um für sie zu sorgen, seine bisherige
Stellung auf und ging Ende 1793 zu ihr nach der französischen
Schweiz.
[* 20]
Nach
ForstersTod heiratete Huber die
Witwe. Einige Jahre später (1798) siedelte er nach
Stuttgart
[* 21] über,
um anPosseltsStelle die
Redaktion der »Allgemeinen
Litteraturzeitung« zu übernehmen. Durch ein Verbot der württembergischen
Regierung gezwungen, verlegteCotta 1803 die
Zeitung nach
Ulm,
[* 22] wo Huber, kurz zuvor zum Landesdirektionsrat der neuen bayrischen
ProvinzSchwaben bei der
Sektion des
Schulwesens ernannt, starb. Huber erwarb sich vorzüglich durch seine
»Erzählungen«
(Braunschw. 1801-1802 u. 1819, 4. Bde.)
einenNamen; Tiefe des
Geistes ist freilich bei ihm nicht zu finden, wohl aber ein ergötzlicher
Anflug
von
Witz und
Scharfsinn. Als Kunstrichter (besonders in der »Allgemeinen
Litteraturzeitung«) entwickelte er treffliche ästhetische
Ansichten, und niemand hat
Goethes frühere
Schriften besser gewürdigt als er. Seine
Lustspiele und
Trauerspiele, unter denen
»Das heimlicheGericht« (Berl. 1798) seiner Zeit Aufsehen machte, sind jetzt vergessen. Als gewandter
Publizist trat er in den historisch-politischen
Zeitschriften:
»Friedenspräliminarien« (Berl. 1793-96, 10 Bde.)
und
»Klio« (1795-98, 3 Bde.; 2. Aufl.,
Frankf. 1819) auf. Hubers »Sämtliche Werke seit dem Jahr 1802« erschienen
Tübingen
[* 23] 1807-19, 4. Bde.
Nach dem
TodForsters verheiratete sie sich mit Huber (s.
oben). Die
Not veranlaßte sie zu schriftstellerischen
Versuchen, die,
sämtlich (»Die
Familie Seldorf«,
Tübing. 1795, 2
Tle.;
»Luise«, Leipz. 1796;
»Erzählungen«, Braunschw. 1800-1802, 3 Bde.)
unter dem
Namen ihres
Gatten veröffentlicht, zu den bessern Erzeugnissen dieses
Zweigs der deutschen Litteratur
gehören. 1804 zum zweitenmal
Witwe geworden, lebte sie zehn Jahre lang bei ihrem in
Bayern
[* 29] angestellten Schwiegersohn, fortwährend
mit litterarischen
Arbeiten beschäftigt, ging dann nach
Stuttgart und übernahm hier 1819 die Redaktion des »Morgenblatts«,
die sie mit großem
Geschick besorgte. 1824 zog sie nach
Augsburg,
[* 30] wo sie starb.
Ihre spätern
Dichtungen
(»Erzählungen«, Stuttg. 1820,
¶
mehr
2 Bde.; »Hannah«,
Leipz. 1821; »EllenPercy«, das. 1822, 2 Bde.;
»Jugendmut«, das. 1824, 2 Bde.;
»Die Ehelosen«, das. 1829, 2 Bde.)
führen ihren Namen; dieselben bekunden sämtlich die feine Geistesbildung, den reichen Schatz von Menschenkenntnis und das
tiefe Gemüt der Verfasserin. Auch gab sie »Forsters Briefwechsel« nebst seiner Biographie (Leipz. 1829, 2 Bde.)
heraus. Eine Sammlung ihrer »Erzählungen« (Leipz. 1830-33, 6 Bde.)
besorgte nach ihrem Tod ihr Sohn.
»Der
alte und der neue Glaube kritisch gewürdigt« (Nördling. 1873),
»Die religiöse Frage«, »Zur Kritik moderner Schöpfungslehren«
(beide Münch. 1875) in ablehnendem Sinn. Außerdem veröffentlichte er: »Der Proletarier, zur Orientierung
in der sozialen Frage« (Münch. 1865);