Dichterin ihrer Zeit, geboren um 920 aus einem alten sächsischen Adelsgeschlecht, trat in das Benediktinerinnenkloster zu
Gandersheim im Braunschweigischen und starb nach 968 daselbst. Wir verdanken ihr: sechs
Dramen, in denen der
Stil des Terenz
nachgeahmt wird, an die
Stelle der Mädchengeschichten aber
Legenden treten, deren
Träger
[* 2] die
Keuschheit predigen
oder retten;
(spr. hü), mit dem Beinamen Hugadran (der »kräftige
Hu«),
Hauptgottheit der alten Briten, lehrte
Ackerbau, Gesittung und
Poesie, soll die große
Flut beendigt haben, welche durch
das Übertreten des Llionsees bewirkt wurde, und aus welcher nur zwei
Menschen, Dwyvan und Dwywach, übrigblieben, die sich
mit verschiedenen Tiergattungen auf einSchiff
[* 10] (Kyd) gerettet hatten. Dieses
Schiff soll von
Schlangen
[* 11] getragen
worden und so lange auf der
Flut umhergeirrt sein, bis Hu den Avauc (ein Wassertier,
Biber) durch seine Büffelochsen aus dem
Wasser ziehen ließ, wodurch die
Überschwemmung aufhörte. Die
Ochsen des Hu spielen auch sonst in der
Sage eine
Rolle.
(spr. ualjaga), rechter Zufluß des
Marañon im östlichen
Peru, entspringt unter 11° südl.
Br. nahe dem
Cerro de Pasco
aus dem Chiquiacabosee (4300 m ü. M.) und fließt, dem obernMarañon parallel, in einem Längenthal
der
Andes von S. nach N., bis er unter 7° die
Berge von
Chachapoyas in dem Felsenthor von Chasuta nach
NO. hin durchbricht.
Die
Länge des
Stroms beträgt 1040 km; 1½ m tief gehende Fahrzeuge fahren bis
Yurimahuas (170 m ü. M.); höher hinauf ist
die
Fahrt der häufigen
Stromschnellen und
Katarakte halber zu beschwerlich. Der Huallaga bildet einen wichtigen
Verkehrsweg des östlichen
Peru. Unterhalb Chasuta fließt derselbe mehr als 5 km weit über und zwischen reinen Steinsalzmassen
(den
Salinas de Pilluana), welche ganz
Südamerika
[* 14] auf
Jahrhunderte mit
Salz
[* 15] versorgen könnten. S.
Karte
»Peru«.
ein
Departement der südamerikan.
RepublikPeru, 22,569 qkm (702,7 QM.) groß, dessen Gebiet ganz in
den
Kordilleren liegt und
die nördlichen Quellströme des
Ucayali
(Rio
[* 16]
Jauja oder Mantará) umfaßt. Das
Klima
[* 17] ist
auf den Gebirgshöhen, auf denen
Kartoffeln,
Gerste
[* 18] etc. gebaut und große Viehherden
(Schafe,
[* 19]
Lamas,
Rindvieh) gezogen werden,
kalt und rauh, in den tief eingeschnittenen, von hohen Bergwänden eingeschlossenen
Thälern, in denen das
Zuckerrohr gedeiht,
selbst heiß.
Der größte
Reichtum des
Landes besteht in seinen
Minen (besonders
Silber und
Quecksilber, auch
Kupfer
[* 20] und
Blei).
[* 21] Huancavelica hat (1876) 104,155 Einw., deren Hauptbeschäftigung
der
Bergbau,
[* 22] nächstdem
Landbau und
Viehzucht
[* 23] ist. Die Hauptstadt Huancavelica liegt in einer rauhen, unfruchtbaren Gegend 3798 m ü. M.;
sie ist 1572 angelegt zur Ausbeutung der Quecksilbergruben und hat regelmäßig gebaute
Häuser, 7
Kirchen, eine höhere
Schule,
ein
Hospital und (1876) 3937 Einw. 400 m über
der Stadt liegen die berühmten Quecksilbergruben von
Santa Barbara.
(spr. -tschaka),Ortschaft im südamerikan.
StaatBolivia,
[* 24]
Provinz Lipez, am Tulacayo, 150 km südwestlich von
Potosi, 4103 m ü. M., mit ungemein reichen
Silberlagern, die seit 1874 ausgebeutet werden.
Ertrag 1874-82: 444,338 kg, 1883: 111,616 kg, 1884: 138,000 kg.
der zweite Hauptstrom
Chinas, entspringt im nördlichenTibet
östlich von den
Quellen des
Jantsekiang, im Sternenmeer (Singsuhai) genannten Steppenthal des Hochgebirges, südlich vom
Kuku-Nor
am
Kuenlün, durchzieht anfangs als Katun- (oder
Kara-)
Muren (mongolisch »schwarzer
Fluß«) das
Hochland, erst gegen O. gerichtet,
dann gegen N. und
NO. (im
Bogen
[* 25] geschwungen) bis 36° nördl.
Br., um vom 118. Längengrad an wieder die
Richtung nach O. zu verfolgen. Unter 100° östl. L. v. Gr.
tritt er in die
ProvinzKansu, wo
er den Tatung von N. und den
Tao von S. empfängt.
Unter 104° östl. L. etwa wendet er sich gegen
NO. und fließt durch die
GroßeMauer und am Westabfall des
Alaschan hin, bis ihn unter 41° nördl.
Br. das Inschangebirge nach O. lenkt. Er verfolgt diese
Richtung bis 112° östl.
L., wo ihn die von
NW. nach SO. streichenden
Gebirge von
Schansi nach S. weisen; unter 34½° nördl.
Br. drängt ihn das von
SO. heranziehende Tsinlinggebirge wieder nach O. In dieser
Richtung verbleibt er bis zur Stadt Khaifung,
wo er sich nach
NO. wendet.
Bei Khaifung ist der Huangho bereits ins
Flachland eingetreten, das er durch seine
Ablagerungen gebildet. Ähnlich wie z. B. beim
Po, liegt nicht nur der Wasserspiegel des Huangho, sondern auch der
Boden seines
Bettes höher als das umliegende
Tiefland.
Überschwemmungen bei
Hochwasser im
Sommer sind häufig, und es sind daher sehr massive Dammbauten angelegt worden,
um seine Gewässer in
Schranken zu halten. Die
Regierung gab ungeheure
Summen hierfür aus, jedoch vergebens. Seit 602
v. Chr.
hat der Huangho seine Mündungen neunmal zwischen 34 und 39° nördl.
Br. geändert; seine gegenwärtige Ablenkung
nach dem
Golf von
Petschili hängt mit der Taipingrebellion (s.
China,
[* 26] S. 19 ff.) zusammen, während welcher im Anfang der 50er
Jahre die Überwachung der Uferbauten, die von einem
Chef und 64,000 Arbeitern zu geschehen pflegte, vernachlässigt wurde,
wodurch der Durchbruch des nördlichen
Arms, 60 km
¶
mehr
östlich von Khaifung, veranlaßt ward. Neuere große Überschwemmungen erfolgten 1868, 1869, 1872 und zuletzt 1874, wo die
Mündung wiederum eine Veränderung erlitt. Die Schiffahrt ist stellenweise lebhaft; für Dampfer eignet sich der Unterlauf
nicht, der Mittellauf nur für kürzere Strecken; das Gefälle ist meist stark. Die Länge des Stroms wird
annähernd zu 4700 km geschätzt, sein Stromgebiet zu fast 1,9 Mill. qkm bestimmt, seine tägliche
Wassermenge im Tiefland zu 1½ Mill. cbm.