und Verkauf indischer
Waren in
Lissabon,
[* 2] bis das Verbot der spanischen
Regierung, welches die
Holländer von ihren Häfen ausschloß,
diesem
Handel ein Ende machte. Er zog nun Erkundigungen über den direkten
Verkehr mit
Indien ein, erregte aber dadurch den
Verdacht der
Regierung, welche ihn zu einer hohen
Geldstrafe verurteilte und bis zu deren Bezahlung gefangen
setzte. Er ließ hierauf der
Kaufmannschaft von
Amsterdam
[* 3] heimlich das Anerbieten machen, ihr, wenn sie ihn loskaufe, die wichtigsten
Nachrichten in Bezug auf den
Handel mit
Ostindien
[* 4] mitzuteilen. Houtman wurde ausgelöst und kehrte 1594 in sein Vaterland zurück,
Auf seine
Eröffnungen hin bildete sich die sogen.
Kompanie der fernen
Lande (Compagnie van
Verne).
Sie rüstete 1595 vier
Schiffe
[* 5] nach
Ostindien aus, welche Houtman selbst führte, und mit denen er in
Bantam auf
Java landete.
Die
Holländer wurden von den Einwohnern anfangs freundlich aufgenommen, aber bald von den Portugiesen verdächtigt, so daß
Houtman verhaftet und nur gegen ein beträchtliches Lösegeld wieder freigelassen wurde. Er besuchte
hierauf noch die
InselnBawean und
Bali, mußte aber 1597, da die
Mannschaft bedeutend zusammengeschmolzen war, umkehren.
Trotz des geringen
Gewinnes dieser ersten Expedition entschloß man sich in
Amsterdam sofort zu einer zweiten, und auch in
den andern Seestädten
Hollands traten die Kaufleute zu
Gesellschaften für den
Handel in
Indien zusammen.
Houtman ging schon 1598 als Befehlshaber von zwei
Schiffen von
Middelburg aus wieder in
See, besuchte
Madagaskar,
[* 6] die
Malediven, Kochinchina
und landete endlich in
Atschin im nördlichen
Sumatra, dessen König ihn anfangs freundlich aufnahm, dann hinterlistig
töten ließ. -
SeinBruderFriedrich, der mit ihm gefangen genommen worden war, aber nach Verlauf von 27
Monaten glücklich
entkam, wurde 1607 zum
Gouverneur von
Amboina ernannt und verfaßte ein malaiisches und ein
Wörterbuch der
Sprache
[* 7] von
Madagaskar
(Amsterd. 1603). Er starb 1627 in
Alkmar.
ChristophErnst,
Freiherr von, dramat. Dichter, geb. zu Straupitz
in der Niederlausitz, besuchte das
Pädagogium zu
Halle,
[* 9] studierte dann daselbst
Kameralwissenschaften und erhielt 1802 im
ständischen
Dienst seiner
Provinz eine
Anstellung. Als durch die neue
Organisation der an
Preußen
[* 10] gefallenen Niederlausitz 1815 seine
Wirksamkeit gehemmt wurde, zog er sich auf sein
Gut Sellendorf zurück und lebte mit seinem Jugendfreund
Contessa (dem jüngern)
der Litteratur, bis ihn 1822 die Niederlausitzer
Stände zum Landsyndikus wählten. Er zog nun nach
Neuhaus
bei
Lübben,
[* 11] wo er starb.
Schon früher hatte er unter fremdem
Namen einige
Dichtungen veröffentlicht;
doch wandte
er sich erst seit 1815 entschieden der
Dichtkunst zu und ließ seinen von
Contessa herausgegebenen
Erzählungen »Romantische
Akkorde« (Berl. 1817, 2 Bdchn.) das
»Buch für
Kinder gebildeter
Stände« (Leipz. 1819-24, 3 Bde.; 3. Aufl.,
Stuttg. 1869; die
»Bilder für die
Jugend« (Leipz. 1829-32, 3 Bde.;
neue Aufl., das. 1839; Auswahl, Stuttg.
1874) und
»Erzählungen«
(Dresd. 1829) folgen.
SeinenRuf verdankte er aber, dem
Geschmack der Zeit gemäß, besonders seinen
Schicksalstragödien, unter welchen »Der
Leuchtturm« (mit einem andern, kleinern
Trauerspiel: »Die Heimkehr«,
Leipz. 1821) und »Das
Bild« (das. 1821, neue Aufl. 1822) vermöge
ihrer leichten
und lyrisch volltönenden
Verifikation am meisten Beifall fanden. Hierher gehören außerdem: »Die
Freistatt« (Leipz. 1820),
»Die Feinde« (das. 1825) und »Die
Seeräuber« (das. 1830). Von geringerer Bedeutung sind das Gelegenheitsstück
»Der
Fürst und der
Bürger« (Leipz. 1823) und das
Lustspiel »Die alten Spielkameraden« (Weim.
1823). Houwalds »Sämtliche Werke« erschienen in 5
Bänden (zuletzt Leipz. 1859)
(Howa), das herrschende
Volk auf
Madagaskar, das die gebirgige
Zentralprovinz Imerina bewohnt und von hier aus einen
großen Teil des Innern von
Madagaskar, den ganzen
Osten der
Insel und einen Teil des Nordwestens beherrscht.
Wirkliche
Herren von ganz
Madagaskar sind die Hova niemals gewesen; ein Drittel der
Insel im westlichen und südlichen Teil ist
noch unabhängig, und in vielen andern Gegenden des
Landes ist ihre
Autorität auch nur eine sehr fragliche.
Die Hova gehören zum malaiischen
Stamm (s. Malagassy) und stehen in starkem
Gegensatz zu den
Negern, denen sie auch geistig überlegen
sind.
Sie haben, wo sie unvermischt blieben, feinen Körperbau, bräunliche oder olivengelbe Hautfarbe und schlichtes oder gelocktes
Haar
[* 12] sowie bedeutende geistige Fähigkeiten. Auf die
Ähnlichkeit
[* 13] ihrer
Sprache mit dem
Malaiischen wies
schon Jos.
Banks, der Begleiter
Cooks, hin, und seit Wilh. v.
Humboldts Untersuchungen steht es fest, daß die Hova der westlichste
Zweig der malaiischen
Rasse sind, ein linguistisches Ergebnis, das durch Vergleichung der
Sitten und
Gebräuche seine Unterstützung
erhält.
Die in
Madagaskar einwandernden Hova trafen daselbst auf afrikanische
Bevölkerung,
[* 15] mit der sie sich nur teilweise vermischten,
oder die sie unterjochten, wie die dunkelfarbigen, wilden
Sakalaven, die nun nach dem
Westen gedrängt sind.
In den blutigen
Kämpfen um die Oberherrschaft (1810-28) erstarkte die den Fortschritt und die
Bildung vertretende Hovamacht zu einem mächtigen,
wohlgegliederten christlichen
Staat, namentlich unter den beiden
Königen, welche den
Namen Radama trugen. Vgl.
Madagaskar.