den Hottentoten nicht viel zu bemerken.
Lügen,
Diebstahl und
Sinnlichkeit sind ihre Hauptlaster. Rachsucht, geringe
Ehrfurcht vor den
Eltern und das
Aussetzen der Altersschwachen in Einöden sind ebenfalls
Flecke im
Charakter der Hottentoten. Von ihrer Begabung zeugen
die
oben erwähnten, von ihnen selber dem eignen Verständnis entsprechend umgestalteten
Fabeln von
Reineke Fuchs,
Skulpturen u. a.; die
Armut des
Landes aber, in welches sie gedrängt wurden, und die sie zu stetem Umherziehen zwang, hat ihre
weitere geistige
Ausbildung wie auch ihr größeres numerisches Anwachsen verhindert. S.
Karte bei Art.
[* 2]
»Kapland«.
Vgl. G.
Fritsch,
Die Eingebornen Südafrikas, ethnographisch und anatomisch beschrieben (Bresl. 1873);
2)
JohannJakob, Philolog, Urenkel des letztgenannten, geb. zu
Hausen
(Kanton
[* 8] Zürich),
studierte in Zürich
und
Göttingen,
[* 9] wurde 1774
Professor
in Zürich,
1796 auch
Kanonikus und starb, seit 1814 quiesziert, Er hat sich als klassischer Philolog,
Übersetzer und Belletrist und Biograph verdient gemacht. Er edierte den Sallust (Zürich
1778) und
Ciceros
(Schrift
»De divinatione«
(Leipz. 1793). Von seinen Übersetzungen nennen wir die von
Ciceros
»De divinatione« (Zürich
1789),
und
»De officiis« (das. 1800) sowie
die von Theophrasts
»Charakteren«
(Münch. 1810). Mit
Wieland und
Jacobs vereinigte er sich zur Herausgabe
des
»Neuen attischen
Museums« (Zürich
1802-10). Als Belletrist verfaßte er vaterländische
Schauspiele, begründete die
»Bibliothek
der neuesten theologischen, philosophischen und schönen Litteratur« (Zürich
1784-1786),
schrieb die Preisschrift
»Versuch einer Vergleichung
der deutschen Dichter mit den Griechen und
Römern« (Mannh. 1789) u. a. Von seinen
Biographien erwähnen wir: »Acroama
de Bodmero« (Zürich
1783) und
»SalomonGeßner« (das. 1796). Seine »Opuscula oratoria«
(Zürich
1816) wie seine »Opuscula philosophica, critica
atque hermeneutica« (Leipz.
1817) zeichnen sich durch ihre
Latinität aus.
3)
JohannJakob, historischer Schriftsteller, geb. zu Zürich,
studierte
Theologie in Zürich
und
Leipzig
[* 10] und bekleidete eine Lehrerstelle
an der Töchterschule, hierauf eine Professur an der
Kunstschule seiner Vaterstadt. Als Erziehungsrat, Mitglied des
GroßenRats und
Regierungsrats machte er sich besonders um das
Schulwesen verdient.
Später ward er außerordentlicher, 1844 ordentlicher
Professor der Geschichte an der
Universität. Er starb Nach dem
Tod Glutz-Blotzheims setzte er
Joh. v.
Müllers »Schweizergeschichte« unter dem
Titel: »Geschichte der
Schweizer Kirchentrennung« (Bd. 1 u.
2, Zürich
1825-29) fort. Er schrieb auch: »Huldreich
Zwingli und seine Zeit« (Zürich
1842),
Stadt in der österreichisch-schles. Bezirkshauptmannschaft
Jägerndorf, am
FlußHotzenplotz, der bei
Krappitz in
die Oder fällt, und an der preußischen
Grenze, mit einem Bezirksgericht,
Zollamt, großer Rübenzuckerfabrik,
Zündhölzchenerzeugung, Spitzenklöppelei und (1880) 3768 Einw.
1)
Arnold, holländ.
Maler und Kunstschriftsteller, geb. 1660 zu
Dordrecht,
[* 13] ließ sich frühzeitig in
Amsterdam
[* 14] nieder und ging ums Jahr 1713 auf neun
Monate nach
England. Er malte
Porträte
[* 15] und Historienbilder, war
aber trotz seiner gelehrten Kenntnisse in der Geschichte,
Architektur und
Perspektive ein mittelmäßiger
Künstler. Eine
Frucht
seiner Forschungen in der
Kunstgeschichte ist das Werk
»Groote schoubourgh der nederlandsche konstschilders en schilderessen
etc.« (Amsterd. 1718-19; deutsche Übersetzung im
Auszug von A. v.
Wurzbach,
Wien
[* 16] 1881), wozu sein Sohn
Jakob die
Porträte stach. Das Werk, obwohl von großer Wichtigkeit, ist wegen des Mangels an
Kritik und der hineingestreuten Anekdoten
nur mit Vorsicht zu benutzen. Houbraken starb 1719 in
Amsterdam.
vorigen, geb. 1698 zu Dordrecht, zog mit seinem Vater nach Amsterdam, wo er bis in sein 80. Jahr thätig war und, meist Edelinck
und Devret sich zu Vorbildern nehmend, mehr als 600 Porträte stach, die fast durchgehends sowohl in Hinsicht der Leichtigkeit,
mit der sie ausgeführt sind, als durch die Kraft
[* 18] der Farbe einen hohen Wert haben. Seine erste größere
Arbeit waren die Bildnisse zu seines Vaters kunsthistorischem Werk. Von Interesse ist die Sammlung der Bildnisse der Statthalter
aus dem HausOranien-Nassau sowie die der vorzüglichsten Personen in Wagenaers »Vaterländischer Geschichte« und einer großen
Anzahl von Gelehrten, Dichtern, Fürsten, Staatsmännern etc. Houbraken starb 1780 in Amsterdam.
Vgl. Verhuel, Jacobus
Houbraken et son œuvre (Par. 1875).