fossil sowohl in Sibirien als in Europa gefunden worden. III. Schafe (Ovina). Kleinere Tiere mit mehr oder weniger zusammengedrückten,
runzeligen, nach hinten oder seitwärts gerichteten Hörnern, behaarter Schnauze, kurzen Afterklauen und 2 Zitzen. Nur die Gattungen
Ovis (Schaf, s. d.) und Capra (Ziege, s. d.), Steinbock (s. d.), beide aber nicht scharf voneinander
trennbar und jede mit vielen, zum größten Teil zähmbaren und unter sich kreuzbaren Rassen. Auch Schaf und Ziege geben miteinander
fruchtbare Bastarde. Bei einer Schafrasse im südlichen Frankreich sind konstant 4 Zitzen vorhanden.
[* ] (franz. Ouvrage à corne), ein in ältern Festungen vorkommendes äußeres Werk, welches, meist zur Deckung
von Kurtinen dienend, aus zwei halben, durch eine Kurtine verbundenen Bastionen und zum Hauptgraben zurückführenden Anschlußlinien
a a (s. Figur) besteht;
häufig liegt vor seiner Kurtine noch ein Ravelin. Vgl. Festung, S. 182.
Marktflecken in Galizien, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit ausgezeichnetem
Landwirtschaftsbetrieb, Ackerbauschule, Dampfmühle, Branntweinbrennerei, Bierbrauerei und (1880) 10,226 Einw. (3657
Juden).
[* ] (ägypt. Hor oder Har), ägypt. Licht- und Sonnengott, der zuerst von Eratosthenes um 280 v. Chr.
genannt wird, dessen Verehrung aber später bei den Griechen und auch bei den Römern in den weitesten Kreisen Verbreitung
fand, indem das vorgebliche Alter des neuentdeckten Gottes dessen Kult der damals herrschenden Mysteriensucht, die in Ägypten
stets das Land der Wunder und Geheimnisse sah, aufs höchste empfahl. Man muß übrigens zwischen einem
ältern und einem jüngern Horos unterscheiden.
Der ältere (auch Arveris genannt) soll ein Bruder des Osiris gewesen sein und galt den Griechen für identisch mit ihrem Apollon.
Allerdings bietet aber auch der jüngere so viel Ähnlichkeiten mit dem griechischen Gott, daß viele in
diesem den griechischen Sonnengott wiedererkennen wollten. Herodot weiß nur von einem Sohn des Osiris und der
Isis, d. h. dem
jüngern Horos, der in dem Mythus von Typhon (s. d.) eine Rolle spielt, dem Bruder der von den Ägyptern Bastis genannten Artemis.
Horos ist noch Kind, als Osiris von Typhon getötet wird, und wird, während Isis jenen sucht, von der Leto in
Buto erzogen. Er besiegt den Typhon erst nach mehrtägigem Kampf und übergibt ihn gefesselt der Isis, die ihn jedoch wieder
losläßt, worüber ergrimmt Horos der Mutter das Diadem vom Haupt reißt.
Daher wird Horos in den ägyptischen Inschriften oftmals »der Rächer seines Vaters« genannt. Als Vernichter
seiner Gegner, der bösen Mächte, heißt er auch Hortma. Die Deutungen des Mythus sind verschieden. Am richtigsten wird derselbe
wohl auf den nach den Jahreszeiten verschiedenen Sonnenstand bezogen, und in diesem Sinn heißt Horos Harmachis am Horizont«) oder
auch wohl Hortebt ( Horos der Flügelausspanner«).
Auf Denkmälern erscheint der Gott mit dem Kopf eines Sperbers, des ihm heiligen Tiers
[* ]
(Fig. 1), oder er wird auf dem Sonnennachen
dargestellt, eine Schlange mit menschlichem Haupte durchbohrend, oder auf einem Krokodil stehend, mit Schlangen in den Händen,
etc. Die Hauptstätten seiner Verehrung waren die Städte Edfu und Kos. Der jugendliche, noch in der Pflege
seiner Mutter Isis befindliche Horos heißt Horpechrot (griech. Harpokrates); er trägt eine Seitenlocke und hält den Finger an den
Mund nach der bei den Ägyptern üblichen Darstellung eines kindlichen Alters
[* ]
(Fig. 2; vgl. auch die Abbildungen bei »Isis«).
Dies mißverstehend, haben die Griechen aus Harpokrates einen Gott des Schweigens gemacht. Vgl. Ägypten,
S. 220.
im astrologischen Sinn der in der Geburtsstunde eines Menschen aufgehende Punkt der Ekliptik, welcher auf Charakter und Schicksal
bestimmend wirken soll (s. Astrologie, S. 974);
daher einem das Horoskop stellen, allgemeiner s. v. w. ihm sein
Schicksal voraus verkündigen. Horoskop heißt auch ein von Michael Eble in Ellwangen konstruiertes, tragbares Instrument, mit dessen
Hilfe man die Sonnenhöhe messen und ohne Übung im astronomischen Rechnen die Zeit bis auf 20 Sekunden genau bestimmen kann.
(tschech. Hořovice, spr. horscho-), Stadt
in Böhmen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, an der Böhmischen Westbahn, hat ein Schloß mit Park
(früher Besitz des Kurfürsten von Hessen, jetzt des Fürsten von Hanau), Bierbrauerei, Zündhölzchenfabrik und (1880) 3418 Einw.
In der Umgebung befinden sich bedeutende Eisenwerke zu Komorau (Hochöfen, Hammer- und Walzwerk, Emailgeschirrfabrik), Jinetz
und Tschenkow (Kleineisenwaren). In früherer Zeit war auch die Nägelerzeugung mittels Handbetrieb im
Bezirk Horowitz stark verbreitet, doch hat sie durch die Konkurrenz der Maschinenindustrie sehr abgenommen.